Entwicklungsrückschritt durch Geschwisterkind?
Wir haben diese Woche meine Cousine besucht, die vor wenigen Wochen ihr zweites Kind, eine Tochter, bekommen hat und waren doch ein wenig verwundert, als sie von den Verhaltensweisen ihres 3,5 jährigen Sohnes erzählt hat.
Sie sagt, dass ihr Sohn seit der Geburt der kleinen Schwester einen Entwicklungsrückschritt nach dem anderen macht. Er geht mit seiner Schwester zwar liebevoll um, ist dennoch rasend eifersüchtig.
Vor der Geburt war er gerade endgültig dabei windelfrei zu werden. Das Reinwerden hat sich bei ihm lange hingezogen, der Kleine hat eben länger gebraucht. An sich ist das ja nichts schlimmes, früher oder später legt jedes Kind die Windel hat. Seit der Geburt der Kleinen nässt sich der Junge jedoch tagsüber immer öfter ein. Vor allem zu Hause. In der Kita geht er brav auf die Toilette und kaum ist er zu Hause bei der Tür rein, lässt er einfach laufen.
Sein Schlafverhalten hat sich zudem sehr verschlechtert und er möchte nur noch bei Papa und Mama schlafen. Vor der Geburt hat das Kind so brav geschlafen, von solchen Schlafgewohnheiten konnten mein Mann und ich mit unserem Sohn nur träumen.
Noch dazu möchte er nun wieder einen Schnuller haben, obwohl er diesen bereits seit mehr als einem Jahr nicht mehr benutzt hat. Essen würde er am liebsten das selbe wie das Baby. Er möchte nämlich auch wieder gestillt werden.
Meine Cousine weiß langsam nicht mehr weiter. Sie versucht den Kleinen im Alltag einzubinden und bei der Pflege der kleinen Schwester helfen zu lassen. Außerdem nutzt sie tagsüber die Stillzeit um ihrem Sohn nebenbei vorzulesen und bemüht sich wirklich ihm das Gefühl zu geben, dass sie ihn gleich liebt wie das Geschwisterchen.
Der Papa der Kinder macht mit dem Jungen auch "Männertage" wo sie Ausflüge für "große" Jungs unternehmen, damit er eben kein Baby mehr sein möchte und sich altersgemäß verhält. Habt ihr auch solche Erfahrungen mit euren Kindern gemacht? Wie habt ihr die schwierige Phase gemeistert?
Ich habe so etwas noch nicht durch, aber für mich klingt das so, als würde der große Bruder hier nach Aufmerksamkeit schreien. Deswegen macht er Probleme, damit er mehr Nähe seiner Eltern bekommt. Wobei ich nicht unterstellen will, dass diese das nicht machen, aber man muss die Aufmerksamkeit für beide Kinder ja teilen.
Ich denke, dass man sich hier nur bedingt einen Gefallen damit tut ihn so in die Hilfe mit dem Geschwisterchen einzubeziehen. Natürlich bekommt er dadurch eine Bindung zu dem Baby, auf der anderen Seite dreht es sich dann aber noch mehr um das Baby. Ich glaube, dass da einfach jeder genervt wäre, der vorher alleine Aufmerksamkeit genossen hat.
Vielleicht schafft man es ja, dass man sich auch mal gezielt nur Zeit für ihn nimmt, also die Mutter das Baby mal dem Vater gibt und sich nur um ihren Sohn kümmert. Das muss ja nicht lange sein, aber es zeigt ihm, dass die Mama ihn auch liebt und nicht nur, wenn sie gerade mal Zeit hat, weil sie beim Stillen eh sitzen muss. Natürlich ist es gut, wenn man ihm vorliest, aber da ist ja wieder das Baby dabei und es geht auch nur, wenn das Baby gestillt wird, weil Mama sich sonst langweilen würde, so kommt es sicherlich beim Kind an.
Ich denke auch nicht, dass man ihm nun Vorhaltungen machen sollte, weil er über das nicht trocken sein Aufmerksamkeit einfordert. Dies würde ich versuchen zu ignorieren vor ihm. Natürlich muss man schauen, was der Auslöser ist und daran versuchen zu arbeiten, aber letztendlich wird sich das auch mit der Zeit geben. Man sollte ihm versuchen noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken, vielleicht Bücher zum Thema vorlesen.
Es gibt da beispielsweise ein Buch, in dem beschrieben wird, dass ein Junge anfangs viel Aufmerksamkeit bekommt, er der Mama auch ganz lieb mit dem Babybauch hilft, aber als das Baby da ist, weiß er nichts damit anzufangen, es schreit nur, kann nicht mitspielen und so weiter, außerdem schauen Mama und Papa nicht mehr, wenn man etwas macht. Letztendlich ist die Lösung vom Buch, dass man dann zeigen kann, was man selber schon kann, sich das Baby das dann irgendwann abschaut und man so ganz gezielt Zeit mit einem Elternteil haben kann. In der Art gibt es sicherlich viele Bücher und vielleicht hilft das ja.
Außerdem würde ich ihm Entscheidungen zugestehen, die ihn das Gefühl geben geliebt zu werden. Das können so kleine Sachen sein wie: "Was willst du morgen essen? Du darfst das entscheiden und ich koche es dir." Vielleicht schaut man sich aber auch einfach nur mal alte Bilder an und zeigt dem Kleinen, dass er eben auch mal so klein und hilflos war, er sich toll entwickelt hat und man stolz ist ihn zu haben.
Letztendlich kommt es auf den Charakter des Kindes an, was bei ihm hilft und sicherlich gibt es auch die Zeit, in der er sich daran gewöhnt haben wird. Für ihn ist eben alles neu, er ist nicht mehr der Mittelpunkt seiner Eltern, da ist dieses Verhalten sicherlich erstmal normal.
Ramones hat geschrieben:Ich habe so etwas noch nicht durch, aber für mich klingt das so, als würde der große Bruder hier nach Aufmerksamkeit schreien. Deswegen macht er Probleme, damit er mehr Nähe seiner Eltern bekommt. Wobei ich nicht unterstellen will, dass diese das nicht machen, aber man muss die Aufmerksamkeit für beide Kinder ja teilen.
Ich habe von solchen Fällen schon häufiger gehört und denke daher, dass das ganz normal ist. Der Junge hat einfach Angst, dass er ersetzt werden könnte und die Eltern ihn weniger lieben und die kleine Schwester bevorzugen würden. Das hat mit der Aufmerksamkeit an sich nichts zu tun, es geht darum, ihm seine Ängste zu nehmen. Das ist ein langer Weg, aber nicht unmöglich.
Dementsprechend würde ich auch dazu raten, ihm mehr Zeit alleine zu widmen und nicht immer die kleine Schwester dabei zu haben. Erst, wenn der Kleine begreift, dass er auch ohne seine Schwester ausreichend Zeit mit seinen Eltern bekommt und er durch sie nicht weniger wichtig ist, werden sich die Probleme nach und nach in Luft auflösen.
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