Einschätzen können wie viel oder wenig Zeit andere haben?

vom 29.03.2018, 14:28 Uhr

Ich habe es schon erlebt, dass jemand meint, einschätzen zu können, wie viel oder auch wenig Zeit andere in ihrem Umfeld haben. Da wurde dann durchaus mal behauptet, dass den anderen doch ständig langweilig sei, weil sie nicht wüssten, was sie mit ihrer freien Zeit alles anfangen sollten.

Es ging dann aber soweit, dass gesagt wurde, man selbst habe ja so viel tun und kaum Zeit für irgendwas anderes und man stünde quasi unter Stress. Es kam dann aber immer mehr heraus, dass dem wohl eher nicht so war. Ich denke, dass man nur schwer einschätzen kann wie viel oder wenig Zeit jemand hat. Immerhin spielt nicht nur der Beruf und die Arbeitszeiten eine Rolle, sondern auch diverse Dinge im Alltag nach dem Job. Immerhin haben die Meisten einen Haushalt und auch noch Termine die wahrgenommen werden müssen.

Meint ihr, dass man durchaus einschätzen kann wie viel oder wenig Zeit jemand hat? Kann man da überhaupt bestimmen, dass jemand Langweile hat oder eben ständig unter Stress steht? Sollte man da mit Äußerungen nicht besser vorsichtig sein?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Nelchen hat geschrieben:Da wurde dann durchaus mal behauptet, dass den anderen doch ständig langweilig sei, weil sie nicht wüssten, was sie mit ihrer freien Zeit alles anfangen sollten

Das ist meiner Ansicht nach ein Widerspruch in sich. Meiner Ansicht nach kann man sich auch langweilen, wenn man etwas zu tun hat. Das ist gerade bei stumpfsinnigen und monotonen sowie routinierten Aufgaben der Fall. Ich kann mich zum Beispiel geistig langweilen, obwohl ich beschäftigt bin, das ist besonders dann der Fall, wenn ich den Haushalt erledigen muss, weil das nichts anspruchsvolles ist, wobei man viel denken muss.

Abgesehen davon finde ich schon, dass man ein Stück weit einschätzen kann, wie viel Zeit eine andere Person hat. Ich kenne zum Beispiel eine kinderlose Hausfrau, die immer so getan hat als hätte sie so viel zu tun mit Haushalt und den Haustieren, aber wenn man konkret nachgefragt hat stellte sich heraus, dass sie öfter mal keine Lust hatte auf den Haushalt und dann das Gassi gehen mit den Hunden oder das Staubsaugen "ausnahmsweise" mal ausfallen lies. Diese Ausnahmen waren aber fast schon die Regel.

Gekocht wurde dann auch nicht, es wurden dann eher Süßigkeiten, Kuchen oder eben Brötchen gefuttert. Es waren keine Angehörigen zu versorgen, dass man den angeblichen "Stress" hätte erklären können, den sie vorgab zu haben. Stattdessen wurde ich dann während der Arbeitszeit belästigt, weil sie sich einsam fühlte und ihr langweilig war, wie sie oft selbst zugegeben hat.

Abgesehen davon verstehen viele Menschen nicht, wie man die vorhandene Zeit effizient nutzt. Da ich das tue, habe ich gar keinen Leerlauf und schaffe trotzdem alles. Man muss nur wissen wie und sich entsprechende Tricks und Strategien überlegen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Wenn man sich gut kennt, dann kann man es vielleicht nach Erzählungen und auch eigenen Beobachtungen schon halbwegs beurteilen, wie viel oder wenig Zeit eine andere Person hat. Aber trotzdem würde ich mir da ehrlich gesagt kein Urteil erlauben und nichts dazu sagen, auch wenn ich davon ausgehen würde, dass eine Person viel freie Zeit hat. Ich wäre da eher vorsichtig, da man in der Regel eben doch nicht alles weiß, was diese Person auch neben der Arbeit noch alles macht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Mir ist es außer in absoluten Ausnahmefällen eigentlich völlig egal, ob jemand viel oder wenig Freizeit hat. Ich möchte natürlich nicht, dass sich die Leute, die mir nahestehen, halb zugrunde richten vor lauter Arbeit und Stress, und ich denke mir meinen Teil, wenn mir jemand anders erzählt, ich mit meinem Vollzeitjob plus Privatleben hätte ja gar keine Ahnung, was Stress sei, weil ich keine Kinder habe oder was auch immer.

Aber das kommt so gut wie gar nicht vor. Ich habe lediglich eine Kollegin, die geistig in den 1950ern festsitzt, selber nur zum "Zeitvertreib" ein paar Wochenstunden arbeitet und felsenfest der Überzeugung ist, die wahre Bestimmung einer Frau sei Ehe und Mutterschaft. Die geht offensichtlich davon aus, dass ich kaum etwas zu tun habe, da ich weder Mann noch Kinder zu "versorgen" habe und mir deswegen einen schönen Lenz als Arbeitnehmerin mache.

Aber die Frau ist so doof, dass ich auf ihre Meinung sowieso nichts gebe und mich nur hin und wieder ärgere, weil ich sie mir anhören muss. Aber ob jetzt irgendein Nachbar, Rentner, Hausmann/frau, Selbstständige/r oder was auch immer in meiner Umgebung viel oder wenig Langeweile hat, geht mir an sich sonst wo vorbei, weswegen ich gar nicht erst versuche, das "einzuschätzen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich mache mir ehrlich gesagt gar nicht so viel Gedanken darüber, wie viel oder wenig Zeit andere haben, da es für mich ja im Prinzip nicht wichtig ist und ich auch nichts davon habe, mir Gedanken zu machen. Ich mache mir nur dann Gedanken darüber, wenn es etwas mit mir zu tun hat. So überlege ich schon, wann eine Person arbeitet und ob sie mir erzählt hat, in nächster Zeit etwas vorzuhaben, wenn ich mich mit der Person treffen will.

Ich überlege mir da vorher, welchen Termin ich in etwa vorschlagen könnte und wann es der Person auch passen könnte, so dass ich mir da schon auch entsprechende Gedanken über die Freizeit der Person mache. Auch wenn mir jemand bei etwas helfen soll oder wenn es sonst etwas gibt, was mit mir zu tun hat, denke ich darüber nach. Sonst ist es mir wirklich egal, wie jemand so seine Zeit verbringt und ich versuche auch gar nicht, die freie Zeit von anderen Leuten einzuschätzen. Weshalb denn auch?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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