Gibt es manchmal nicht "die richtige Entscheidung"?

Ich habe in der Vergangenheit schon einige größere Entscheidungen getroffen, bei denen ich mich im Nachhinein gefragt habe, ob sie denn richtig gewesen waren. Ich habe dann darüber nachgedacht, was wäre, wenn ich mich anders entschieden hätte, wobei ich da aber trotzdem auch immer wieder auf Nachteile gestoßen bin. Ich habe das Gefühl, dass es manchmal nicht "die richtige Entscheidung gibt".

Stattdessen glaube ich, dass es bei einigen Entscheidungen einfach keine richtige Lösung gibt, da alle irgendwelche Nachteile haben. Somit muss man sich dafür entscheiden, was sich für einen selbst am besten und richtig anfühlt. Wie seht ihr das? Denkt ihr, dass es immer richtige Entscheidungen gibt?

In meinen Augen gibt es immer eine "richtige" Entscheidung und das ist meiner Ansicht nach die, die man weniger bereuen würde. Ich lebe mein Leben so, dass ich zurückdenke und nicht irgendetwas bereuen muss und darauf basierend treffe ich alle Entscheidungen. Dementsprechend weiß ich auch, dass ich eine Entscheidung nie bereuen würde, egal welche Nachteile dadurch auf mich zukommen würden. Aber sicherlich kommt es darauf an, wie man "richtig" oder "falsch" in diesem Kontext bewertet. Ich habe eine Entscheidung noch nie bereut, weil ich dadurch manche Nachteile hatte oder so. Ich ticke da einfach anders.

Das ist mir auch schon häufig so gegangen. Ich glaube das ist eine ganz normale Reaktion, sowohl bei sehr wichtigen Entscheidungen als auch bei ganz alltäglichen Situationen. Es gibt zwar in der Regel richtige Entscheidungen, aber "die" richtige Entscheidung ist eher selten und wenn überhaupt, ist sie auch nur sehr selten einfach.

In den allermeisten Fällen haben die unterschiedlichen Lösungen immer auch entsprechende Vor- und Nachteile. Die positivsten Erfahrungen habe ich damit gemacht, im Nachhinein den einmal eingeschlagenen Weg nicht mehr in Frage zu stellen, sondern das Beste daraus zu machen.

Wenn man von der objektiven Faktenlage ausgeht, kann ich mir schon vorstellen, dass es nicht "die" richtige Entscheidung gibt, aber glücklicherweise treffen wir kaum jemals wirklich rational abwägende Entscheidungen, sondern die Gefühle spielen doch so gut wie immer mit. Bei den Leuten, die darauf beharren, sich immer nur auf die Fakten zu verlassen, meistens ganz besonders.

Deswegen habe ich vermutlich in meinem Leben auch nicht immer die objektiv richtige Entscheidung getroffen, weil es sie einfach in der Situation nicht gegeben hat. Aber das heißt bei mir nicht, dass ich diese Entscheidungen bereue, tatsächlich oder vermeintlich verpassten Chancen nachtrauere oder noch groß darüber nachgrüble, was gewesen wäre, wenn... So funktioniert das Leben nicht, und ich kann zumindest rein subjektiv von mir sagen, wichtige Lebensentscheidungen sorgfältig überlegt zu haben und mit dem damaligen Wissen und in der damaligen Situation das getan zu haben, was mir zu dem Zeitpunkt richtig erschien. Mehr kann man meiner Meinung nach nicht verlangen, und dann ist es auch egal, ob die alternative Entscheidung auch nicht "falsch" gewesen wäre.