Wie mit Leuten, die nicht auf Fragen antworten umgehen?

Ihr kennt das bestimmt auch, dass man manchmal eine Frage stellt, und die einfach untergeht. Wenn das mal passiert, ist das ja auch nicht so dramatisch, aber manchmal habe ich echt das Gefühl, dass mir absichtlich nicht geantwortet wird, wenn ich eine Frage stelle (ob das jetzt persönlich oder in einer Email oder SMS ist). Aber wie sollte man mit solchen Leuten umgehen, die einem durch dieses Verhalten so ein Gefühl geben? Wie macht ihr das?

Man könnte natürlich die Frage nochmal stellen, aber wenn es um eine bestimmte Situation ging, die schon vorbei ist, ist das nicht mehr so sinnvoll. Außerdem fühle ich mich beim Wiederholen von so etwas auch nicht wohl, sondern möchte eigentlich, dass es reicht, wenn man etwas einmal sagt / fragt.

Die Idee, einfach darüber hinwegzusehen finde ich auch nicht so prickelnd, wenn es einfach öfter passiert. Denn dann kann das kein Zufall sein, oder etwa doch? Durch Ignorieren wird das Problem meiner Meinung nach sogar schlimmer.

Ich kenne das Gefühl, das du da beschreibst, und ich finde eigentlich, dass man da auch nicht nachgeben sollte, sodass die Frage endgültig untergeht und dann jeder so tut, als ob nichts gewesen wäre. Aber es ist auch nicht bei allen Leuten so, dass sie möglicherweise unangenehme Fragen, oder auch Frage, die sie einfach nicht verstehen, einfach ignorieren, teilweise ist es wirklich so, dass die Frage einfach untergeht, das passiert besonders schnell, wenn man sich in einer großen Gruppe unterhält, da wird schon mal etwas überhört.

Bei den beiden Typen reagiere ich unterschiedlich auch das Schweigen. Wenn ich wirklich das Gefühl habe, dass man die Frage einfach nicht mitbekommen hat und nicht mutwillig überhört hat, dann stelle ich sie wirklich einfach normal, so etwas kann passieren und da steckt auch nichts weiter dahinter. Damit habe ich dann kein Problem.

Anders ist es, wenn die Frage einfach missachtet wird. Da wiederhole ich die Frage nicht immer wieder, da würde ich mich ansonsten wahrscheinlich ziemlich lächerlich machen, wo doch klar ist, dass ich offensichtlich keine Antwort bekomme. Da spreche ich die Person, an die die Frage gerichtet war, dann auch schon mal darauf an, nicht unfreundlich, aber schon bestimmt. Dafür sollte man sicher gehen, dass man wirklich die Aufmerksamkeit der Person hat, und diese nicht wieder so tun kann, als ob er oder sie sie nicht gehört hätte. Man kann ihm oder ihr direkt in die Augen gucken oder auch einfach mal mit einem Stups auf sich aufmerksam machen, wenn die Person demonstrativ wegguckt.

Da sollte man dann aber nicht irgendwie unfreundlich werden, sondern eher locker, sonst fühlt sich die Person gleich angegriffen und dann bekommt man sicher gar keine Antwort. Von mir kommt dann meistens ein freundliches: Hey, antwortest du mir eigentlich auch noch mal auf meine Frage. Darauf sollte es dann eigentlich eine Reaktion geben.

Mir fällt aber gerade noch ein dritter Typ ein: Der der redet, aber trotzdem nicht auf die Frage antwortet. Da stellt man der entsprechenden Person eine einfache Ja/Nein Frage und der oder die weiß nicht, was er oder sie antworten soll und beginnt einfach zu reden. Das ist fürchterlich. Denn man muss sich einen extrem langen Vortrag anhören, in dem er oder sie versucht, um eine präzise Antwort herum zu kommen und letztendlich ist man auch nicht schlauer als vorher. Bei so etwas hilft es eigentlich nur noch, den Gesprächspartner wirklich zu unterbrechen, denn es hat keinen Sinn sich das weiter anzuhören, schließlich redet die Person sowieso nur um den heißen Brei herum.

Ich bitte die Person dann meistens freundlich, doch die Aussage jetzt doch bitte mal auf den Punkt zu bringen, Ja oder Nein, weil ich langsam so nicht mehr ganz mitkomme und man ein bisschen vom Thema abschweife, das wolle man alles gar nicht wissen. Teilweise führt sich die Person dann beleidigt, aber ein klares Ja oder Nein wird es dann möglicherweise doch geben und man ist endlich am Ziel.

Sprichst du über eine bestimmte Person oder über bestimmte Personen oder allgemein? Das ist nämlich durchaus ein Unterschied. Ich finde auch, dass es darauf ankommt, wie gut man denjenigen kennt und was genau es für eine Frage ist.

Hast du vielleicht bemerkt, dass derjenige bestimmten Fragen aus dem Weg geht? Ich habe eine Freundin, die kann es gar nicht leiden, wenn man sie auf ihre berufliche Zukunft anspricht. Das hat den Grund, dass sie einfach das Gefühl hat, dass sie noch nichts erreicht hat und auch keine Perspektive hat. Fragt man dann selbst banale Sachen, überhört sie das.

Letzten Endes habe ich es aufgegeben. Sie will darüber nicht reden und das habe ich akzeptiert. Bringt mir im Grunde auch nichts, wenn sie mir die Frage nun beantwortet. Es gibt auch solche Menschen, die selten Zusagen machen um sich ein Türchen offen zu halten und Fragen wie: "Hast du dann und dann Zeit, weil ich Party feiere" überhören und entweder dann vor der Tür stehen oder auch nicht.

Manche Fragen gehen auch einfach so unter. Das ist mir auch schon passiert. Oder ich habe am Abend eine SMS von einer Freundin bekommen, nehme mir vor die Morgens zu beantwortet und vergess es dann einfach.

pepsi-light hat geschrieben:Man könnte natürlich die Frage nochmal stellen,

Um ehrlich zu sein, kenne ich das Problem gar nicht, da ich es mir angwöhnt habe, die Frage noch einmal zu stellen und zwar so, dass die Person sie hören muss. Also durchaus auch in einer anderen Umgebung und/oder Lautstärke. Dann muss die gefragte Person reagieren, auch wenn ich ihr bei sichtlichem Unbehagen schon entgegen komme und sie frage, ob sie nicht antworten möchte oder wie ich das Schweigen sonst zu deuten hätte. Das ist in meinen Augen die beste Methode mit so etwas umzugehen.

Das tue ich übrigens auch, wenn eine Person zwar antwortet, aber nicht auf meine Frage. Das nennt man dann auch gern penetrant, aber dann habe ich zumindest meinen Frieden.

Wenn ich bei bestimmten Personen allerdings weiß, dass die "allergisch" auf bestimmte Fragen reagieren, dann stelle ich bestimmte Fragen eben nicht mehr - wozu auch. Das bringt in der Regel dann auch nichts außer Frustration.

Ich würde, ähnlich wie winny2311, sagen, dass es zunächst mal darauf ankommt, um wen es sich bei Deinem Gegenüber handelt. Und man sollte dieses Nichtantworten mal aus verschiedenen Perspektiven betrachten:

Wenn ich selbst Fragen übergehe, dann ausschließlich in schriftlicher Form. Es handelt sich dabei meistens um eMails, beispielsweise mit meiner Schwester, in denen irgendein Problem behandelt wird. Wir schreiben also sehr viel über eine bestimmte Angelegenheit. Und wenn dann von ihr am Ende der Mail eine Frage zu irgendetwas verhältnismäßig Nebensächlichem aus meinem Leben kommt, übergehe ich diese Frage in der Regel, wenn ich ihr antworte. Allerdings tue ich das nicht absichtlich, sondern gehe vielmehr auf das, was höhere Priorität hat, nämlich das eigentliche Problem, über das diskutiert wurde, ein und will nichts Weiteres ins Spiel bringen, auf das dann vielleicht der Fokus gelenkt wird, obwohl das Hauptproblem noch gar nicht abgeschlossen werden konnte.

In persönlichen Gesprächen übergehe ich Fragen grundsätzlich nicht, antworte aber manchmal so, dass ich deutlich mache, nicht unbedingt ausführlich antworten zu wollen, weil mir die Frage zu persönlich ist oder ich im Moment nicht über das, um das sich die Frage dreht, sprechen kann oder will.

Wenn ich hingegen mit jemandem zu tun habe, der Fragen meinerseits übergeht, frage ich manchmal nach, ob derjenige meine Frage nicht beantworten möchte, weil ich davon ausgehen kann, dass er - ähnlich wie von mir im letzten Absatz erwähnt - nicht antworten möchte, aber ihn irgendwas daran hindert, mir das auch deutlich zu sagen. Die Gelegenheit will ich meinem Gesprächspartner geben, indem ich ihn einfach frage.

Häufig höre ich dann allerdings, dass meine Frage unterging, einfach überhört wurde, aber nicht absichtlich. Und dann wird sie auch ohne Umschweife beantwortet.

Es gibt also verschiedene Sichtweisen und ich denke, wenn es sich nicht um eine Person handelt, die wirklich permanent Fragen unbeantwortet lässt, sollte man einfach mal ganz deutlich, aber freundlich fragen, ob die Frage absichtlich übergangen wurde oder ob sie eben unterging. Dann weiß man wenigstens, womit man es zu tun hat.

Das ist echt nervig, das kenne ich auch. Daher wäre meine bevorzugte Taktik, dass ich der Person das mit gleicher Münze heimzahle und sie quasi spiegele. Soll heißen, dass ich das nächste Mal, wenn sie mich etwas fragt, die Frage dann auch einfach ignoriere und dann schaue, wie die Person reagiert. Wenn die Frage dann wiederholt wird, wird immer noch geschwiegen oder das Thema gewechselt. Vielleicht begreifen manche Menschen dann, dass ihr Verhalten respektlos ist, wenn sie merken, wie sich das anfühlt.

Vielleicht liegt es dann an der Frage. Es gibt ja auch den Fall, dass eine Frage zu neugierig, zu fordernd oder eben unangenehm ist und man diese Frage bewusst nicht beantworten will. Es hat ja keiner ein recht, auf alles eine Antwort zu bekommen. Manche Leute stellen Fragen, nicht um etwas zu erfahren, sondern um zu sticheln und ich finde, das muss man auch nicht mit einer Antwort würdigen.

In solchen Fällen suche ich die Schuld oft erst einmal bei mir. Ich bin nicht immer sonderlich taktvoll, sodass es schon mal unabsichtlich passieren kann, dass ich einen wunden Punkt bei meinem Gegenüber mit meinen Fragen erwische, und die Person meine Indiskretion dadurch umgeht, dass sie so tut, als hätte sie mich nicht gehört oder verstanden. Das ist immer noch weniger peinlich und entspannter, als wenn man gleich mit dem dramatischen "Darüber möchte ich lieber nicht sprechen!" herausrückt, weil so nur zusätzlich Aufmerksamkeit generiert wird.

Ich gehe also meistens davon aus, dass ich mal wieder indiskret war und spare mir das Nachbohren, damit alle Beteiligten ihr Gesicht wahren können. Ausnahmen sind natürlich Fragen nach reinen Fakten wie z.B. Terminabsprachen. In diesen Fällen bohre ich so lange nach, bis ich eine konkrete Aussage bekomme. Meistens steht ja meiner Ansicht nach gar keine böse Absicht dahinter, sondern die Person hat schlicht das Antworten vergessen bzw. beim Gespräch mich nicht gehört oder verstanden, weil ich zu allem Unglück noch eine ziemlich leise Stimme habe.