Durch Veganismus alle Menschen ernähren können?
Man untersucht, wie man die Weltbevölkerung effizienter ernähren könnte, auch wenn das Bevölkerungswachstum ungebremst weiter geht. Leider würden Studien zufolge 30 bis 40 Prozent der Lebensmittel auf dem Weg vom Produzenten zum Konsumenten verderben und damit ungenießbar werden.
Mit großem Interesse habe ich die Aussage einiger Wissenschaftler gelesen. Dort ging es darum, dass man bei Verzicht auf Fleisch und andere Tierprodukte in den USA mehr als doppelt so viele Menschen ernähren könnte wie das bis dato der Fall ist. Damit würden bei einer Umstellung auf eine vegane Lebensweise in den USA 350 Millionen Menschen zusätzlich ernährt werden können.
Ich frage mich ehrlich gesagt, was diese Berechnungen bringen sollen. Erstens ist das nicht umsetzbar und realistisch, dass sich alle Menschen nur noch vegan ernähren. Zweitens stellt sich doch die Frage, ob man davon überhaupt satt werden würde. Eine Kollegin von mir hat testweise in der Fastenzeit vegan gelebt und sie meinte, sie konnte essen so viel sie wollte, sie hatte ständig Hunger und kein Sättigungsgefühl. Meint ihr, dass die Menschen weniger hungern würden, wenn alle vegan leben würden? Oder ist das utopisch gedacht?
Ich denke das es sehr utopisch ist zu meinen, dass man die Weltbevölkerung dazu bringen könnte sich plötzlich nur mehr vegan zu ernähren. Wie soll das funktionieren? Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen. Man sollte viel mehr daran ansetzen, dass nicht mehr so viele Lebensmittel im Müll landen, weil die Karotte zum Beispiel krumm ist und der Konsument sie nicht kauft, weil er nur eine schöne gerade Karotte haben möchte.
Oder das abends in den Supermärkten das ganze Gebäck einfach in der Tonne landet, weil der Konsument denkt, dass er fünf Minuten vor Ladenschluss auch selbstverständlich noch die selbe Auswahl haben muss wie am frühen Morgen. Außerdem sollten die Leute darauf achten, dass sie nicht so viele Lebensmittel verderben lassen und auch die Reste aufbrauchen. Das wären schon mal gute Ansätze, damit man mehr Menschen durchfüttern könnte.
Außerdem sollte man nach Möglichkeiten für Länder suchen in denen es durch die Witterung starke Probleme mit der Vegetation gibt. Dadurch hätten die Menschen vor Ort genug zu essen und müssten nicht in andere Länder flüchten damit sie überleben.
Ich denke, dass das eine utopische Vorstellung ist. Wie will man denn alle Menschen um veganen Lebensstil bringen? Mal davon abgesehen, dass auch die vegane Lebensweise nur mit Vitaminsupplementation möglich wäre.
Aber ich glaube kaum, dass jetzt alle Fleischesser wirklich auf ihr Fleisch verzichten wollen würden. Den Geschmack kann ich ja nun niemandem vorschreiben. Da macht es sicherlich mehr Sinn, zu überlegen, ob man entweder dafür sorgt, dass weniger Essen weggeschmissen wird oder eben, dass man zumindest versucht adäquate Preise für Fleisch zu erzielen, indem man weniger subventioniert. Dadurch könnte man vielleicht weniger Fleischkonsum erzielen, mehr aber sicherlich auch nicht.
Kein Sättigungsgefühl von veganem Essen? Die Frau könnte also fünf Kilo Spaghetti mit Tomatensauce essen und würde davon nicht satt werden, weil der Parmesan fehlt? Das glaube ich erst, wenn ich es sehe. Klingt mir eher nach einer Person, die glaubt, dass ein Essen aus Fleisch plus Beilage bestehen muss und die deshalb alles andere als keine vollständige Mahlzeit wahrnimmt. Aber das ist eine psychologische Geschichte und hat wahrscheinlich damit zu tun, dass sie Hunger und Appetit nicht mehr auseinander halten kann.
Tatsache ist, dass die Fleischproduktion viel mehr Ressourcen braucht als die Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln, eigentlich einleuchtend, oder? Diese ganzen Berechnungen sind in der Regel trotzdem falsch. Da werden meistens nämlich solche Sachen wie Weideflächen mit eingerechnet. Da wächst aber natürlich nur Gras und nicht alle Weideflächen könnte man überhaupt in Ackerflächen umwandeln.
Was auch nie bedacht wird - wenn man pflanzliche Lebensmittel in viel größeren Mengen produzieren würde, würde man damit auch für Umweltprobleme sorgen. Das grüne Utopia, das sich die Veganer gerne vorstellen, wäre das auf jeden Fall nicht und auf "ist das Bio?" müssten sie dann wohl über Kurz oder Lang auch verzichten, weil das nicht genug Ertrag bringt.
Bevor man sich mit einer radikalen Änderung der Ernährungsgewohnheiten ernsthaft beschäftigt sollte man sich wirklich erst mal anschauen, wie viele der produzierten Lebensmittel überhaupt nicht konsumiert werden. Es wird erschreckend viel weggeworfen und nicht mal, weil es verdirbt sondern weil die Konsumenten erwarten, dass alles ständig verfügbar ist und die Supermärkte mitmachen und ständig mehr anbieten als sie verkaufen können.
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