Wie verwöhnt sind eure Haustiere beim Futter?
Ich hatte vor vielen Jahren ein Zwergkaninchen gehabt, wobei dieses sehr verwöhnt war, was das Futter anging. Ich hatte ihm anfangs immer nur teures Markenfutter und alles Mögliche an Knabberstangen und "Naschereien" gekauft. Als ich dann irgendwann auf die günstigen Marken umsteigen wollte, hat das dann aber nicht mehr richtig geklappt. Es verweigerte das Futter einfach und aß es nur, wenn er richtig großen Hunger hatte, dann aber auch nicht alles. Gerade die grünen Pellets blieben immer übrig und lieber wäre mein Kaninchen wohl verhungert, als diese zu essen.
Wie verwöhnt sind eure Tiere, was das Futter angeht? Verweigern sie günstige Marken auch komplett? Sollte man sich dann nach dem Tier richten und nur noch teure Marken kaufen oder kann man das Tier dann auch umgewöhnen?
Mein Kaninchen hat auch gewisse Vorlieben. Am liebsten frisst es etwa Dill und dann Salat, Möhrenkraut ist ganz unbeliebt und wird nur genommen, wenn nichts Besseres da ist. Es mag nur eine bestimmte Sorte Möhren und verweigert die anderen Sorten. Aber man hat doch ein Haustier, damit man es betüdeln und verwöhnen kann, von daher finde ich das nicht schlimm. Ich esse doch auch nicht alles.
Vor etlichen Jahren haben wir meinen Kater zu meinem Großvater gegeben, als wir umzogen. Dort hat er nur noch Whiskas bekommen und hat dann auch alles andere liegengelassen. Aber mein Großvater hat ihn gerne verwöhnt. Er wäre selber nie auf die Idee gekommen, ihm etwas Billigeres hinzustellen.
Meine Tiere sind da nicht so verwöhnt. Mein Hund hat früher immer billiges Futter bekommen. Nun bekommt sie hochwertigeres. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie dann das billige verschmähen würde, aber ich bin ja nicht ohne Grund auf das andere umgestiegen. Das soll sie nie wieder bekommen.
Meine Kaninchen haben auch so ihre Vorlieben. Aber immerhin gibt man Kaninchen ja auch viele verschiedene Dinge, wenn man Grünfutter für sie sammelt. Wenn sie etwas davon nicht mögen, ist das nicht schlimm. Meine mögen beispielsweise keine frische Brennnesseln. Aber das ist ja auch nicht notwendig. Ich kann mir schon vorstellen, dass die nicht so gut schmecken. Vom Pelletfutter für Kaninchen kann man eh nur abraten. Egal, ob teuer oder billig.
Oh je, zu diesem Thema kann ich nicht nur ein Lied singen, sondern eine ganze Oper. Meine letzte und aktuelle Hündin sind leider von ihren Vorbesitzern etwas verzogen worden, was Futter angeht. Sie fressen zwar nicht nur teures Futter, sondern auch billiges, aber es müssen eben ganz bestimmte Sorten sein. Es wird nicht alles gefressen.
Meine letzte Hündin Lucy hat von ihren Vorbesitzern viel billigstes Dosenfutter (diese großen 1240g-Dosen der Handelsmarken) bekommen und daneben viel Essen vom Tisch. Dies führte dazu, dass sie etwa keinen einfachen, ungewürzten Reis oder Nudeln mehr fraß, sondern Soße dazu haben wollte. Und zwar wollte sie eine Soße für den menschlichen Geschmack darüber haben, keine Soße, die ich für Hunde geeigneter hielt, weil sie nicht so gewürzt war.
Bei mir hat Lucy dann aber leider auch kein Dosenfutter mehr gefressen. Dies wurde anfangs wirklich zum großen Problem. Lucy hat anfangs an die zehn Kilo abgenommen. Sie hatte wirklich teilweise fünf Schüsseln mit unterschiedlichem Futter vor sich stehen und hat nichts davon gefressen, tagelang nicht. Es war das bekannte Dosenfutter dabei und andere Sorten und auch Trockenfutter. Es gab eben nur nichts mehr vom Tisch, weil ich es bei meinen Hunden so halte, dass etwas vom Tisch mal eine Leckerei ist, aber eben kein Futterersatz.
Ab und zu hat sie von mir mal ein Leckerchen bekommen, damit sie überhaupt etwas im Magen hat, aber für einen Labrador war das nur etwas für den hohlen Zahn. Ich dachte schon, irgendwann ist der Hunger so groß, dass sie schon frisst. Sie muss sich eben nur daran gewöhnen. So sagten ja auch alle anderen "Fach-"Leute. Um es kurz zu machen: Lucy hat gar nichts davon gefressen, obwohl sie kerngesund war, also auch keine Zahnprobleme etc. hatte.
Ich fand heraus, auch durch andere Hundebesitzer, die für unterwegs immer Trockenfutter als Leckerchen mit hatten, dass Lucy unterwegs beim Spaziergang fast alles frisst, was man ihr gibt. Da achtete sie wirklich gar nicht auf Marke, Geschmack etc. Also stellte ich das Futter um auf Trockenfutter und fütterte sie unterwegs aus der Hand. Zu Hause stand immer Trockenfutter parat, wo sie aber selten dran ging. Dafür gab es zu Hause vor allem Ochsenziemer und ähnliches Beschäftigungsfutter, was sie gern nahm. Fressen blieb aber bis zu ihrem Lebensende ein Problem und ich musste immer gucken, dass sie genug fraß.
Nun haben wir eine kleine Mischlingshündin. Bei Trixie wussten wir gar nicht, was sie vorher zu fressen bekommen hatte. Wir wollten wieder Trockenfutter füttern, was sie aber nicht so gern mag. Sie nahm dann die mittelpreisigen und teuren Sorten. Als wir jedoch einen großen Sack einer mittelpreisigen Sorte kauften, fraß sie es plötzlich gar nicht mehr. Im Gegensatz zu Lucy geht Trixie zwar dran, wenn sie wirklich Hunger hat, aber man sieht ihr den Widerwillen an.
Im Endeffekt wechselt ihr Geschmack ständig, vor allem nach der Läufigkeit. Dosenfutter liebt sie über alles, vor allem, wenn Soße drin ist. Da nimmt sie auch so gut wie alle Marken und Sorten, teure wie preiswerte. Bei Trockenfutter müssen es wirklich die teuersten Sorten mit 70 % Fleisch und mehr sein, am besten ohne Getreide, damit sie sie gerne frisst. Die mittelpreisigen nimmt sie so gerade eben und mit ständig wechselndem Geschmack.
Leckerchen nimmt sie übrigens auch nicht alle. Da ist ihr der Preis jedoch egal. Sie nimmt etwa nur eine spezielle Kekssorte einer Handelsmarke, die Fleischstreifen nur vom Hersteller mit der knallgelben Verpackung und ansonsten die Fleischsticks aller Hersteller. Fast alles andere wird verweigert oder zumindest kritisch beäugt und eventuell auch wieder ausgespuckt. Und Ochsenziemer liebt sie über alles.
Beide Hunde sind bzw. waren nun nicht einfach, was das Futter angeht. Und gerade Trixie hat dann insgesamt auch einen etwas teureren Geschmack. Andererseits sind mein Freund und ich auch sehr speziell im Essen und gestehen es unserem Hund insofern auch zu, dass sie einen eigenen Geschmack hat. Ich mag sie da ja auch nicht mit traurigem Gesicht sitzen sehen bzw. nur mit Widerwillen fressen. Aber wir bleiben insofern hart, dass es eben nicht nur Leckerchen gibt und auch nicht nur Dosenfutter, denn wir wollen ihr so lange wie möglich ein gesundes Gebiss erhalten.
Meine Meerschweinchen hatten auch besondere Vorlieben was Obst und Gemüse anging. Da ich aber mehrere hatte, ist immer alles brav gefressen worden. Trockenfutter haben sie nur selten bekommen, weil das einfach ungesund ist und dick macht.
Meine Hunde sind eigentlich nicht so wählerisch. Sie stehen total auf Nassfutter und ich muss dann schauen, dass sie auch das Trockenfutter fressen. Am schlimmsten sind eigentlich meine Katzen. Wenn sie ein Futter vor sich haben, was sie nicht gut finden, riechen sie nur dran und gehen wieder. Das wird dann auch absolut nicht gefressen, egal ob sie Hunger haben oder nicht. Manchmal ist es auch ganz plötzlich so, dass sie eine Futtersorte nicht mehr fressen. Ich bin dann froh, endlich ein Futter gefunden zu haben und sie wollen es dann nicht mehr. Aber das Problem habe ich zum Glück nur bei den Katzen so.
Was soll daran unglaubwürdig sein? Ich bekomme alle paar Jahre einen Hund, der mäkelig ist. Wenn er ausgewachsen und gesund ist, lasse ich ihn hungern. Zumal die anderen hier den Futterneid fördern. Trotzdem halten manche Kandidaten bis zu 12 Tage durch, allerdings geben die meisten nach 4 bis 6 Tagen auf. Und ich bestehe nicht darauf, dass Dinge gefressen werden, die gar nicht gehen. Dazu gehört hier beispielsweise Kaninchen und besonders deren Leber. Das scheint ekelhaft zu sein.
Bei meinen Vögeln ist es anders. Gefällt das Futter nicht, dann fliegt es in hohem Bogen aus dem Napf. Mischungen für Agaporniden gibt es genug, die Akzeptanz ist allerdings extrem unterschiedlich. Der Preis spielt keine Rolle, die billige Mischung aus dem Fressnapf ist ebenso gut wie das teure Versele Laga, Vitakraft fällt dagegen durch.
Und dass es bei Katzen schnell problematisch werden kann, das zeigt die riesige Auswahl an winzigen Portionen. Katzen stellen sich gerne extrem an und anders als bei Hunden verliert man.
Mein Hund ist ziemlich verwöhnt, allerdings auch ziemlich verfressen. Normalerweise gibt es für sie Fleisch vom Markt, dazu einen Anteil Gemüse, manchmal auch Kohlenhydrate.
Fertigfutter frisst sie zwar auch, aber mit abnehmender Begeisterung. Generell isst sie das, was da ist, aber manches schmeckt ihr eben besser. Und wenn es schmeckt und gesund ist, wüsste ich nicht, warum ich an meiner Art zu Füttern etwas ändern sollte.
Wir kaufen für unsere Tiere qualitativ hochwertiges Futter. Das hält gesund und die Zähne bleiben weiß. Verwöhnt sind unsere Tiere teilweise sicherlich. Wenn etwas nicht mehr gern gefressen wird, dann wird es anders verfeinert. Bei unserem Hund ist das auch immer etwas schwierig. Nach einigen Wochen frisst er sein Futter schlechter, dann ändern wir den Zusatz und er frisst wieder besser.
Für Leckerlies geben wir recht viel Geld aus. Unsere Tiere kommen fast alle aus einer schlechten Haltung und sind mit allem zufrieden. Ich glaube da wäre es auch egal, wenn das Futter nicht so teuer wäre. Jedoch legen wir viel Wert darauf jedes unserer Tiere artgerecht und gesund zu ernähren. Somit haben wir immer damit zu tun, dass es ihnen an nichts fehlt. Sie nehmen aber so gut wie alles an und wirklich verwöhnt sind sie nicht. Natürlich könnten wir auch günstige Leckerlies kaufen, die mit Getreide voll sind. Das möchte ich jedoch definitiv nicht. Dann lieber einen Euro mehr zahlen und für Fleisch zahlen.
Wobei sie von Bekannten und der Familie natürlich auch mal andere Leckerlies bekommen. Witzig ist ja schon, das ihnen so gut wie alle immer etwas mitbringen. Das wichtigste ist, dass es ihnen schmeckt und dass die Qualität ansprechend ist. Somit sind sie sicher etwas verwöhnt, nahmen aber auch andere Dinge an.
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