Düfte als natürliche Heilmittel und Linderung wirksam?

vom 15.03.2018, 11:36 Uhr

Ich habe hier einen Apothekenflyer von unserer örtlichen Apotheke. Diese hat wohl seit einiger Zeit ihre Auswahl an duftenden Ölen und Düften auf alkoholischer Basis erweitert und wirbt damit, dass beispielsweise der Duft des Ylang-Ylang-Öl gegen Bluthochdruck wirken soll und der Duft von Thymol die Darmtätigkeit anregen soll. Auch werden wohl viele Düfte in der Paliativmedizin gegen die Nebenwirkungen von Chemotherapien eingesetzt.

Kann der Duft alleine schon heilen und lindern? Welche Düfte kennt ihr, die in der Medizin genutzt werden? Damit meine ich nicht die ätherischen Öle von Minze und Eukalyptus, welches man auch für Erkältungen zum Einreiben nutzt. Es sind wohl dezente Düfte, die die Gesundheit in Schwung bringen sollen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe davon auch gelesen und bin da ehrlich gesagt skeptisch. So sollen bestimmte Düfte von ätherischen Ölen angeblich Linderung bei Kopfschmerzen und Migräne verschaffen. Selbst ausprobiert habe ich es noch nicht, aber laut Erfahrungsberichten von diversen Bekannten soll das wohl keinen Effekt haben. Daher frage ich mich, ob das wirklich hilft (sofern man das richtig anwendet, aber was will man beim Riechen schon falsch machen?) oder ob das nur Geldmacherei ist, da diese Düfte vermutlich auch nicht gerade günstig sein werden je nach Größe.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich glaube, dass die Frage pauschal nicht beantwortbar ist, sondern man grundsätzlich hinterfragen muss, ob ein bestimmter Duft eine bestimmte medizinische Wirkung erzielen kann. Genau wie bei allen Methoden und Substanzen, die auf dem Markt verfügbar sind, ist natürlich immer auch ein entsprechendes finanzielles Interesse bei den Herstellern und Verkäufern vorhanden, Düften eine hohe Heilkraft zu attestieren.

Die Aromatherapie schient für lange Zeit in Vergessenheit geraten zu sein. Aber wie man lesen kann, setzen immer mehr Kliniken sogar verschiedene ätherische Öle als begleitende Heilverfahren ein. Wobei eben für den Laien nicht erkennbar ist, ob sie dies tun, weil einem Öl eine entsprechende Heilwirkung nachgewiesen werden kann oder weil ein angenehmer Duft einer beruhigenden Wirkung auf die Patienten erzeugt.

Da ich das Thema recht spannend finde, habe ich vor einiger Zeit gelesen, dass eine chemische Komponente, welche aus dem Veilchenduft gewonnen wird und sich "Beta-Jonon" nennt, nachweislich das Wachstum von Prostata-Karzinomzellen in der Zellkultur verringern konnte. Aber damit nicht genug.

Das synthetische Maiglöckchen-Aroma kann sogar die Geschwindigkeit und Richtung von Spermien verändern, wie Studien gezeigt haben. Und überaus spannend finde ich die Wirkung von Thymian. So reagieren scheinbar Zellen in der Darmwand auf den Duftstoff Thymol. Dies ist das Hauptaroma des Thymians.

Duftstoffe helfen wohl auch gegen Angst und Schmerzen, Schlafstörungen, Depression und Übelkeit wirken. Aber langfristige Wirkungen sind nicht immer ausreichend belegt. Dadurch dass aber ätherische Öle eine gewisse antioxidative Funktion haben, könnten sie vielleicht auch freie Radikale abfangen und auf diese Weise sogar Entzündungen bekämpfen.

Letzten Endes ist Aromatherapie auch ein großer Markt geworden. Im Gegensatz zu irgendwelchen „Hammermedikamenten“ sind Düfte entsprechend harmlos. Aus diesem Grund kann man sich darauf einlassen, wenn man nicht zu viel Geld dafür investiert.

» ANDi27 » Beiträge: 293 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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