Unbedingt Urlaubstage brauchen, um sich zu entspannen?

Jeder Mensch braucht ab und zu Entspannung. Das ist wichtig, um die Energiereserven aufzufüllen und sich ein Stück weit zu erholen. Dass Überlastung auf Dauer zu gesundheitlichen Folgen führt, ist denke ich mal jedem soweit klar. Aber wie holt ihr euch diese Entspannung? Braucht ihr dafür immer unbedingt ein paar Tage Urlaub oder schafft ihr es auch, im Alltag für ausreichende Entspannung zu sorgen? Welche Methode hat sich für euch am besten bewährt und warum?

Ich versuche im Alltag schon mal so eine Stunde am Tag für mich zu bekommen. Gerade wenn der Kleine abends schläft, nehme ich mir diese Zeit dann nochmal für mich, damit ich herunterkommen kann und auch nochmal gezielt Zeit mit meinem Mann habe. Urlaubstage werden bei uns natürlich komplett im Familienverbund genutzt und dann entspannt man sich natürlich nochmal ganz besonders gut, aber ich finde, dass man auch im Alltag so seine Ruhephasen braucht.

Ich versuche es auch in meinem Alltag, mich immer wieder zu entspannen und wieder Energie zu tanken, die ja auch im weiteren Alltag wichtig ist. Aber trotzdem merke ich irgendwann immer mehr, dass ich urlaubsreif werde und dann einfach auch mal eine längere Pause benötige. Ich würde also schon sagen, dass ich meine Urlaubstage brauche, auch wenn ich auch im Alltag schon für Entspannung sorge.

Ich schaffe es auch im Alltag durchaus, mich zu entspannen, aber ich brauche schon "unbedingt" Urlaubstage, um nicht mal nur eine Stunde abzuzwacken, in der ich einen Kaffee trinke und das Ganze dann zum "Glücksmoment" hochzustilisieren. Erholung, die über ein paar abgezweigte Minuten oder Stunden hinausgeht, ist mein verbrieftes Menschenrecht (Art. 24) und ich halte nichts davon, wenn man so tut, als sei Urlaub nur etwas für die Weicheier, die mit einem Power Nap und abends zwei Stunden Fitness nicht "erholt" genug sind, um im Alltag pausenlos ihr Bestes zu geben.

Man merkt, ich bin eine große Anhängerin der Entschleunigung. Vielleicht liegt es am Alter, vielleicht bin ich auch einfach nur faul, aber mich nervt schon seit Langem, dass in unserem Alltag immer alles hopphopp und zackzack gehen soll, und selbst Erholung, Faulsein und Nichtstun stundenweise in den Terminkalender gepresst werden müssen, weil ein paar Tage Urlaub schon fast als dekadenter Luxus gelten. Und für die ganz Effizienten gibt es noch Ratgeber für "Blitzmeditationen" oder "Achtsamkeit in 20 Minuten am Tag". Ich finde diese Herangehensweise absurd. Die Welt geht nicht unter, wenn wir nicht pausenlos am Rennen sind und sogar die Entspannung optimieren.

Ich denke schon, dass ich zumindest freie Tage brauche, um mich richtig zu entspannen. Unter der Woche habe ich einfach nicht einmal Zeit für viele Dinge die so anstehen, so dass ich da auch nur schwer Zeit finde, mich selbst zu entspannen. Denn meistens ist es schon so, dass ich sehr früh am Morgen aus dem Haus gehe und erst gegen Abend wieder nach Hause komme. Dann muss auch noch der Haushalt gemacht werden und kochen will ich eben auch.

Also unter der Woche geht es schon zeitlich nicht, mich zu entspannen, weil ich so viel unterwegs bin und dann oft auch mehrere Termine hintereinander habe. Zur Zeit ist es bei mir allerdings auch sehr stressig. Ich könnte es mir daher schon vorstellen, mich auch unter der Wochen entspannen zu können, wenn ich denn regelmäßige Arbeitszeiten hätte und dann auch immer schon gegen Nachmittag oder am frühen Abend zu Hause wäre. Immerhin findet man da ja trotzdem noch etwas Zeit für sich, beziehungsweise kann es. Das ist bei mir hingegen nun etwas schwer.