Muss man Angst vor der Psychiatrie haben?
Jeder vierte Deutsche kommt mindestens einmal im Leben in die Psychiatrie. Meist geschieht es am Lebensende wegen Alsheimer oder Parkinson. Obwohl sich vieles gebessert hat, haftet dieser Abteilung immer noch ein bestimmter Ruf an.
Da gibt es einmal wenig nachvollziehbare Gründe für die Diagnose, da es jeder Arzt etwas anders sieht. Dann sind dort oft polizeibekannte Mitpatienten. Vor allem aber wirkt die Stigmatisierung durch viele unwissende Mitbürger, die immer noch denken, dass alles nur Quatsch ist.
Habt ihr euch schon mal Gedanken darum gemacht? Wart ihr schon mal dort? Habt ihr auch Angst, dorthin zu kommen?
Angst in die Psychiatrie zu kommen, habe ich in meiner jetzigen Lebensphase definitiv nicht, weil ich mich selbst als sehr gefestigt betrachte. Wie das natürlich in 10 oder 15 Jahren aussieht, das weiß keiner. Vor allem in Hinblick auf die immer größer werdenden Herausforderungen, die einem im Job gestellt werden, kann ich mir schon vorstellen, dass diese Einrichtung für viele der Einzige Weg ist, wieder auf einen normalen Weg zu kommen.
Ich persönlich war einmal zu Besuch in der Psychiatrie und war von den Eindrücken so sehr überrumpelt, dass ich zwischenzeitlich die Abteilung verlassen musste und erst einmal geweint habe. Man wird vielen wirklich psychisch schwer kranken Mensch dort ausgesetzt und ich hab es wirklich kaum ausgehalten. Dann zu wissen, dass unter diesen Patienten ein geliebter Mensch ist, dem es scheinbar nicht viel besser geht als den anderen, das hat mir mein Herz zerrissen und ich hoffe für jeden, dass er so eine Erfahrung, egal ob als Besucher und schon gar nicht als Patient, niemals machen muss, wenn es sich nicht irgendwie umgehen lässt. Ich hatte wirklich arg an diesem Besuch zu knabbern und egal wie sehr sich diejenige besuchte Person gewünscht hat, dass ich nochmal vorbeikommen, so konnte ich es einfach nicht, weil es für mich eine absolute Grenzerfahrung war.
Ich habe schon mehrmals Leute dort besucht und auch kurze Zeit ein Praktikum dort gemacht. Für mich waren es durchaus verschiedene Erfahrungen. Die eine Einrichtung war wirklich noch rückschrittlich und die andere Einrichtung war moderner und das hat man den Leuten dort auch angemerkt, weil sie sich wohler gefühlt haben.
Ich denke, dass da durchaus noch Luft nach oben ist, aber wenn man in so eine Einrichtung muss, dann braucht man auch Hilfe und kann froh sein, wenn man sie dort bekommt. Immerhin ist es fachlich ja durchaus weiterentwickelt und deswegen hätte ich nun keine Angst diese Hilfe auch in Anspruch zu nehmen. Ich denke, dass viele einfach ein falsches Bild haben.
Dann zu wissen, dass unter diesen Patienten ein geliebter Mensch ist, dem es scheinbar nicht viel besser geht als den anderen, das hat mir mein Herz zerrissen und ich hoffe für jeden, dass er so eine Erfahrung, egal ob als Besucher und schon gar nicht als Patient, niemals machen muss, wenn es sich nicht irgendwie umgehen lässt. Ich hatte wirklich arg an diesem Besuch zu knabbern und egal wie sehr sich diejenige besuchte Person gewünscht hat, dass ich nochmal vorbeikommen, so konnte ich es einfach nicht, weil es für mich eine absolute Grenzerfahrung war.
Ich denke, dass ist eine Erfahrung, die man durchaus auch auf anderen Stationen machen kann. Zum Beispiel einer Intensivstation oder einer Palliativstation. Oder ist es eher das Gefühl von etwas nicht greifbaren, was nun mal bei dem meisten psychischen Erkrankungen so ist, was dich erschreckt hat?
Ich kenne psychiatrische Stationen sowohl als Besucherin wie auch als Patientin. Klar ist die Hemmschwelle generell höher gewesen, als ich offiziell noch nicht selbst betroffen war. Aber ich habe die Stationen an sich nie als so schrecklich empfunden, wie sie im Vorfeld geschildert wurden. Oder wie man sie aus dem Fernsehen oder der Presse kennt.
In dem Krankenhaus, in dem ich hauptsächlich stationär behandelt wurde, habe ich mehrere Stationen erlebt. Wobei die Psychiatrie in den letzten Jahren auch noch innerhalb des Hauses umgezogen ist. Und ich kenne beide Bereiche. Die neuen Stationen sind zwar generell hübscher und auch besser ausgestattet, leider aber auch kalt und unpersönlicher als die alten Stationen.
Auf eigenartige Menschen (keine Ahnung, wie man es anders beschreiben kann), kann man überall treffen. In der Psychiatrie haben klar alle ihr Päckchen zu tragen. Aber zu mindestens auf den offenen Stationen können sich die meisten Patienten halbwegs orientieren. Was den Umgang untereinander vereinfacht.
Ansonsten kommt es klar auch auf das Fachgebiet an. hier werden teilweise die Erkrankungen gemischt behandelt. Ich weiß aber aus anderen Häusern, dass zum Beispiel Demenzkranke extra behandelt werden. Oder es reine Entzugsstationen gibt.
Ganz generell haben vielen Psychiatriepatienten teilweise aber einfach einen anderen Umgang untereinander. Ich kann mich an ambulante Ergogruppen erinnern, in denen nur psychisch kranke Menschen waren und wir da Witze gerissen haben, zu denen die Therapeuten keinerlei Bezug hatten.
Jeder vierte Deutsche kommt mindestens einmal im Leben in die Psychiatrie. Meist geschieht es am Lebensende wegen Alsheimer oder Parkinson.
Ich habe während meiner Aufenthalten in Psychiatrien wenig Patienten mit Alzheimer erlebt. An Parkinson kann ich mich gar nicht erinnern. Aber gerade ältere Patienten werden ja nicht direkt in der Psychiatrie behandelt, sondern in der Geriatrie. Eine speziellen Fachrichtung der Psychiatrie für ältere Patienten.
Da gibt es einmal wenig nachvollziehbare Gründe für die Diagnose, da es jeder Arzt etwas anders sieht.
Parkinson, Demenz und Alzheimer kann man durchaus relativ klar diagnostizieren. Wie auch eine Reihe anderer Erkrankungen. Falls man sich denn die Mühe macht. Ich für meinen Teil habe ohne Diagnostik eine Diagnose bekommen, die mittlerweile teilweise hinfällig ist. Unter anderem weil mittlerweile eben eine Diagnostik gemacht wurde. Hier ist es Standard, dass eben ohne Fragebogen etc. gearbeitet wird und der Arzt sich einen allgemeinen Eindruck verschaffen soll, der dann Grundlage für die Diagnose ist.
Dann sind dort oft polizeibekannte Mitpatienten.
Den Zusammenhang verstehe ich nicht. Ich kenne wenig psychisch kranke Menschen die polizeibekannt sind.
Ganz generell sind die Berührungsängste durchaus groß. Aber so schlimm, wie es eben geschildert wird, sind Psychiatrien an sich nicht. Hier sind die psychiatrischen Stationen besser ausgestattet, als die meisten anderen Stationen im Haus. Zweibettzimmer mit eigenem Badezimmer zum Beispiel. Ein großer Aufenthaltsraum.
Die eine Einrichtung war wirklich noch rückschrittlich und die andere Einrichtung war moderner und das hat man den Leuten dort auch angemerkt, weil sie sich wohler gefühlt haben.
An der Ausstattung merkt man aber die Leistung nicht wirklich, finde ich. Die Psychiatrie ist seit wenigen Jahren in einem Neubau. Jeder Patient bekommt bei der Aufnahme einen Brief des Professors, in dem er über die tolle Ausstattung schwärmt. Ein Punkt den er anpreist, ist der tolle Flachbildfernseher im Aufenthaltsraum. Das aber die Klingel vom Bett aus nicht zu erreichen ist, die Badezimmer so doof geplant sind, dass je nach Station das Wasser noch nicht mal halbwarm aus der Leitung kommt und noch dazu die Badezimmer nach jedem Duschen schwimmen, wird dabei gerne vergessen.
Ansonsten steht und fällt eine Psychiatrie auch mit dem Mitarbeitern. Ich kenne Teams, die sich mit den Patienten auseinandersetzen, aber auch Teams, die ihre Patienten gerne sich selbst überlassen. Und letzteres ist keine wirklich gute Lösung.
Ich denke auch, dass es auf die Psychiatrie selbst ankommt. Da gibt es sicherlich welche, die man beim betreten am liebsten sofort rückwärts wieder verlassen würde, aber auch eben moderne und fortschrittliche Einrichtungen. Auch spielt das Personal dort sicherlich eine Rolle und welche Behandlungsmethoden angewendet werden.
Oftmals hört man ja Horrorgeschichten aus diesen Einrichtungen. Aber das muss nicht sein. Wenn man psychisch kranke Menschen in ein dunkles Gebäude sperrt, wird es ihnen sicherlich nicht besser gehen, als wenn alles freundlich und hell gestaltet ist. Dennoch kann ich durchaus verstehen, dass man ein mulmiges Gefühl hat, wenn man eine Psychiatrie betritt. Aber ich muss auch sagen, dass ich keinen Menschen kenne, der eine psychische Krankheit hat und gleichzeitig auch Polizei bekannt ist. Das scheint schon irgendwo auch ein Vorurteil zu sein.
Nein, ich denke nicht. Ich kenne viele Personen, die bereits dort waren. Die haben nichts schlechtes erzählt. Meist war die Zeit des Aufenthaltes drei Monate.
Welche Psychiatrie?: Ich würde mich mal umhören, ob schon jemand in der Psychiatrie war. Lasse dir erzählen, in welcher Psychiatrie sie waren. Frage ruhig nach der Abteilung, in der sie waren.
Auswahlkriterien und Empfehlungen. Es gibt bestimmt Leute aus deinem Umfeld, die schon da waren. Wenn du in die Psychiatrie müsstest, gibt es Kriterien, nach denen du die Psychiatrie auswählen kannst. Lasse dir ruhig ein paar psychiatrische Krankenhäuser empfehlen.
Das Klima/Personal: Na klar kommt es auch auf das jeweilige Personal dort an. Da dir in der Psychiatrie geholfen werden soll, muss das Klima zwischen dem Personal und dir stimmen.
Angst vor der Psychiatrie: Du kannst dir wie gesagt Psychiatrien empfehlen lassen. Du brauchst keine Angst haben. Dort soll einem schließlich geholfen werden. Du kannst trotzdem ruhig auch den Arzt deines Vertrauens aufsuchen.
Warum sollte man davor Angst haben? Wenn man dort gegen seinen Willen eingewiesen und festgehalten wird muss schon eine akute Gefährdung vorliegen, ansonsten kann man sich wie bei jeder anderen Klinik auch den Schein geben lassen, auf dem man unterschreibt, dass man die Klinik gegen ärztlichen Rat und auf eigene Verantwortung verlässt.
Und wenn eine akute Gefährdung vorliegt ist es doch wahrscheinlich eine verdammt gute Idee wenn man davon abgehalten wird auf die Menschheit oder auf sich selber loszugehen, oder? Natürlich wirst du das in dem Moment nicht so empfinden, denn wenn du rational genug wärst um zu verstehen, dass man dich nur davon abhält anderen Schaden zuzufügen würdest du wahrscheinlich nicht gegen deinen Willen eingewiesen werden müssen.
Soweit ich weiß ist es übrigens die Regel, dass psychiatrische Kliniken wie andere Kliniken auch spezialisierte Abteilungen haben. Mit Kriminellen hast du als normaler Patient schon mal gar nichts zu tun, für die gibt es spezielle Einrichtungen, die eher an Gefängnisse erinnern. Und es macht auch wenig Sinn Patienten mit Essstörungen zusammen mit Alzheimer Patienten auf der Station zu haben.
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