Ist die Angst vor autonomen Fahrzeugen nachvollziehbar?

vom 22.03.2018, 08:18 Uhr

Ich habe von einer Umfrage gelesen, in der es heißt, dass 84 Prozent der Deutschen Angst davor haben, von einem Fahrzeug kutschiert zu werden, das autonom, also durch künstliche Intelligenz gesteuert wird. Findet ihr persönlich diese Angst nachvollziehbar? Habt ihr möglicherweise selbst Angst vor solchen autonomen Fahrzeugen oder haltet ihr sie sogar für sicherer?

Meint ihr, dass sich diese Angst legen wird, wenn solche Autos erst einmal auf deutschen Straßen zugelassen und schon fast Standard sind? Oder wird sich das nie ändern, weil der Mensch die Kontrolle nicht abgeben möchte?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Mich wundert das jetzt nicht. Ich habe mal eine Studie darüber gelesen, dass Leute auch bei Busfahrern und Piloten eher ein schlechtes Gefühl haben, als wenn sie selbst am Steuer sind. Man fühlt sich dann wohl ausgeliefert und fremdbestimmt. Bei autonomen Gefährten kommt dann noch die Angst vor einer unbekannten Technik hinzu. Wir sind zwar dran gewöhnt Technik zu nutzen, verstehen aber eigentlich meist gar nicht wie sie funktioniert und da kommt man halt ab einem gewissen Punkt schon ins Grübeln.

Ich glaube das wird tatsächlich erst verschwinden, wenn man einfach die Gelegenheit hat, sich an diese neue Technik zu gewöhnen. Wahrscheinlich wird das auch den jungen Leuten wieder leichter fallen, weil sie einfach da rein wachsen.

Benutzeravatar

» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Das wird wohl wirklich mehr die Angst vor dem Unbekannten sein. Irgendwie fühlt man sich ja doch immer mal wieder etwas als Krone der Schöpfung und kann sich kaum vorstellen, dass es etwas geben soll, das besser ist als der Mensch. Zudem ist man dann ja ausgeliefert und fremdbestimmt. Das weckt dann in vielen Leuten Angst.

Und natürlich hat Angst als Emotion eben doch wenig mit Rationalität zu tun und ist deswegen oft nicht so richtig erklärbar. Denn Fakt ist ja dann doch, dass auch bei Autounfällen in der Mehrzahl der Fälle, genauso wie bei Flugzeugen, Schiffen oder Zügen, doch der Mensch für die Unfälle verantwortlich ist und eben doch nur selten ein echtes technisches Versagen.

Auch beim jüngsten Unfall eines Uberautos erwecken die bisher veröffentlichen Videos ja eigentlich keinen Nachteil der Technik gegenüber dem selbstständigen Fahren. Sicherlich wird da jetzt diskutiert, dass die Technik ihren Sinn nicht erfüllt hat und über Sensoren die Fußgängerin hätte erkennen müssen. Im direkten Vergleich aber zum nicht selbstständigen Fahren, würde ich jetzt glatt behaupten, wenn ich die Videos so sehe, dass ich am Steuer die Fußgängerin wohl auch überfahren hätte, weil sie zu spät zu sehen war. Das wäre also ohne Technik wohl genauso ausgegangen, eben nur mit einwandfrei funktionieren Technik vielleicht glimpflicher.

Von daher denke ich, dass man auch am autonomen Fahren weiter forschen sollte und es nicht verteufeln darf. Gerade für den öffentlichen Nahverkehr kann das eine große Alternativ werden und da kann man ja auch dafür sorgen, dass es mehr eigene Fahrspuren gibt. Für Leute, die plötzlich vor das Auto rennen, kann man da dann nichts.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^