Kind wird wegen Nachnamen gemobbt - Nachname ändern lassen?
Diesen Namen würde ich auf jeden Fall irgendwann mal ändern lassen. Ich denke, dass man überall einen dummen Kommentar ernten wird. Stellt Euch vor, ein Politiker würde so heißen. Ich will mir gar nicht ausmalen, was die Journalisten für Sätze in den Medien loslassen würden, wenn ein Vorschlag nicht so gelungen wäre. Auch in einem Lebenslauf macht sich so ein Name nicht gut.
celles hat geschrieben:Diesen Namen würde ich auf jeden Fall irgendwann mal ändern lassen. Ich denke, dass man überall einen dummen Kommentar ernten wird.
Ich sehe das Problem irgendwie nicht. Es kann doch keiner was für seinen Namen. Mit den Kommentaren kann man doch leben. Man weiß doch schließlich, was man drauf hat und dass man eben nicht dumm ist. Und wenn man etwas leistet und gut macht, dann wissen auch andere, dass man nicht dumm ist. Natürlich werden sich andere Leute trotzdem lustig machen, aber meistens ist das ja auch gar nicht böse gemeint.
Und ich sehe auch nicht, warum sich der Name im Lebenslauf schlecht macht. Es ist doch einfach nur ein Name. Und man kann schließlich nicht vom Namen auf den Charakter oder die Intelligenz des Menschens schließen. Ein Name hat doch eigentlich nichts zu bedeuten. Natürlich wird erst mal darüber gelacht, aber wenn man dann zeigt, dass man eben nicht dumm ist, werden die Sprüche auch ausbleiben.
Da ich auch gut über mich selbst lachen und mich auch über mich selber lustig machen kann, würde ich die Späße wahrscheinlich mitmachen. Ich weiß schließlich, dass ich nicht dumm bin und wenn man doch mal auf dem Schlauch steht oder irgendetwas sagt, was vielleicht nicht gerade schlau war, würde ich mir mit der Hand vor den Kopf schlagen und sagen: "Oha, das war jetzt aber selten dumm." Oder so ähnlich. Es kommt doch darauf an, wie man mit dem Namen umgeht. ich würde mich von solchen Sprüchen nicht fertig machen lassen, aber das ist wahrscheinlich auch eine Frage des Selbstbewusstseins.
Kam das bisher erst einmal vor? Ehrlich gesagt wundert es mich ja, dass das Kind nicht eher Opfer solcher Sprüche geworden ist. Kinder können da schon recht grausam sein. Aber meistens verlieren sie auch ziemlich schnell den Spaß daran, Namen zu verunglimpfen. Ansonsten würde ich es wohl von der Situation und vom Kind abhängig machen. Manche Kinder würde das ja nicht stören. Die lassen sich einen passenden Spruch einfallen ("Denkst du etwa, ich höre das zum ersten Mal?") oder überhören das einfach. Da muss man dann auch nicht den Namen ändern lassen. Klar ist man erst einmal traurig, wenn das das erste Mal passiert, aber wie gesagt, beim dritten und vierten Mal juckt es viele auch nicht mehr.
Aus den meisten Nachnamen kann man etwas unschönes machen und da wird auch nicht wild drauf los geändert. Ich muss allerdings sagen, dass man als Mama ja schon ein bisschen zukunftsorientiert denken kann. Ich hätte in solch einem Fall vermutlich eher den Namen des Vaters gewählt, wenn das eine Option gewesen wäre.
Die Frage ist ja auch, ob das rechtlich überhaut als Möglichkeit vorgesehen ist. Ich habe mal von einem Fall gehört, wo die Familie Fick hieß. Die Nachfahren haben dann den Antrag gestellt, einen Buchstaben ändern zu dürfen und hießen seither Fink. Mit so einem Namen bekommt man ja auch sicher einige Zoten zu hören.
Aber wenn man wirklich nur einzelne Buchstaben ändern kann (was in Österreich anders sein mag) fällt mir auch nichts sinnvolles ein was man mit Seltendumm machen kann. Seltendimm? Seltendamm? Klingt alles irgendwie seltsam.
Zudem frage ich mich, ob man durch so eine Änderung zu diesem Zeitpunkt nicht noch eine größere Steilvorlage liefert? Der Name ist in der Schule eh schon bekannt und wer mobben will, der kümmert sich dann auch nicht mehr darum, wie das Kind jetzt augenblicklich heißt. Zudem gibt man durch so eine Änderung zu so einem Zeitpunkt doch ganz klar zu verstehen, dass einem der Name peinlich ist und man für Mobbing angreifbar ist. Ich würde auch eher dazu tendieren, dem Kind in der Pubertät einige Strategien der verbalen Selbstverteidigung zu lehren. Zudem würde ich beim Lehrer ein Einzelgespräch suchen und darauf hin weisen, dass solche Sprüche seitens der Lehrerschaft künftig zu unterbleiben haben.
In Deutschland gibt es auch einen Nachrichtensprecher, der mit aus dem Dorf der Idioten übersetzt werden kann, jedenfalls auf österreichisch. Da dachte ich mir auch schon oft, dass der gescheite Kerl einen ganz konträren Namen hat. An seiner Stelle hätte ich den Namen, jedenfalls wenn ich in Österreich leben würde, abgelegt, denn da sind doofe Scherze auch vorprogrammiert. Ich kenne auch Leute, die heißen ähnlich und fühlen sich mit dem Namen nicht wohl.
Wibbeldribbel hat geschrieben:Also ich musste bei der Nennung des Namens auch irgendwie schmunzeln und ich kann die Reaktion des Klassenlehrers schon irgendwie nachvollziehen. Natürlich darf er an sich keine solchen Sprüche klopfen, aber unsere Lehrer waren teilweise sogar schlimmer drauf. Ich denke, dass die Tochter sich einfach ein dickes Fell zulegen muss und irgendwie auch kontern lernen sollte.
Ich finde, dass Lehrer die solche Sprüche klopfen und von der Art her zynisch sind vielleicht eher in die Erwachsenenbildung gehören. Ein 13-jähriges Mädchen wird sich wohl kaum gegen einen erwachsenen Mann wehren können, der buttert sie doch verbal einfach nur runter. Wahrscheinlich würde ich mich mit so einem Nachnamen auch nicht wohl fühlen. Über die ersten zwanzig Sprüche kann man vielleicht noch schmunzeln, aber irgendwann wäre es einfach nur nervig. Wenn ich "Seltendumm" heißen würde, dann würde ich beantragen, dass ich das letzte Wort weglassen dürfte, vielleicht ist das ja auch möglich?
"Dumm" ist leider eine Beleidigung und ich finde es erstaunlich, dass so viele Leute mit einem beleidigenden Nachnamen herumlaufen würden, wenn sie so heißen würden. Es gibt auch Menschen, die heißen wie das weibliche Geschlechtsorgan, da würde ich mich ebenfalls umbenennen lassen. Es ist doch verständlich, dass man einen halbwegs neutralen Nachnamen haben möchte, dachte ich. Natürlich kann keiner etwas für seinen Namen, aber Kinder können grausam sein und irgendein Idiot denkt sich immer einen Spruch aus.
Es gibt auch Nachnamen, die nicht so für Späße geeignet sind, aber eine Kollegin heißt Maus. Da wird schon gesagt, da kommt die süße Maus. Bei Hund heißt es, so ein räudiger Hund, wenn der nicht gepflegt ist. Klar kann man aus vielen Nachnamen etwas machen. Das Problem wäre noch krasser, wenn man diverse Politikernamen aus dem polnischen und tschechischen mal übersetzen würde, dann käme Floh, General, Krieg oder Freiheit heraus. Auch ist es für uns ungewöhnlich, wenn ein Türke Kaplan heißt oder ein Brite Furze.
Also ganz ehrlich gesagt würde ich da eher den Klassenvorstand austauschen und nicht den Namen, denn der hat sich da ja fein als das geoutet was der Name des Kindes impliziert. Zur Grundfrage - ich kann schon verstehen dass man eine Namensänderung andenkt, im Endeffekt halte ich es jedoch zwar für EINE, aber nicht unbedingt für die beste Lösung. Man sollte sich das intensiv überlegen, denn egal was auch sonst, ist der eigene Name doch auch ein Stück weit Teil der eigenen Identität.
Einen sehr kuriosen Nachnamen habe ich auch mittlerweile gesehen. Das hieß jemand Stiefmutter-Stiefvater und eine andere Saulauf. Dafür kann man aber natürlich nichts, aber es war noch schlimmer, weil die arme Frau als Sauflauf ausgeschrieben wurde. Ob jetzt Saulauf oder Sauflauf schlimmer ist, mag dahin gestellt sein.
Aber wenn man sich mutwillig den Doppelnamen Stiefmutter-Stiefvater zulegt, dann kann man sich schon denken, dass manche Leute komisch gucken. Bei gewissen Namen würde ich auch schon meinen Namen ändern lassen oder den Namen des Mannes bzw. der Frau annehmen. Ein Bekannter hieß früher Hirnfleisch und war damit voll unglücklich und nahm dann den Namen seiner Ehefrau, Adam, an.
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