Bei welcher Art von Einkauf Kind lieber zu Hause lassen?

Ein Arbeitskollege meinte, dass er sein Kind ungern mit zum Einkaufen nimmt. Sein Sohn, der im Kindergartenalter ist, würde alles haben wollen und dann jedes Mal ein riesiges Theater im Supermarkt beginnen, wenn er nicht das bekommen würde, was er will. Und teilweise würde er die Produkte dann auch immer sofort essen wollen, was für weitere Diskussionen sorgen soll.

Er meinte, dass dann er oder seine Frau immer alleine einkaufen und sich das jeweils andere Elternteil zu Hause um das Kind kümmert. So wäre der Einkauf viel weniger stressig. Nehmt ihr euer Kind gerne mit zum Einkaufen oder gibt es auch Einkäufe, die ihr lieber ohne Kind tätigt, wenn es euch denn möglich ist?

Kinder stressen grundsätzlich beim Einkaufen und können je nach Alter auch für andere Kunden zur Qual werden. Oft sitzt da so ein Zwerg mitten im Supermarkt am Boden und schreit sich die Lunge aus. Dann kann man sich gar nicht mehr auf den eigenen Einkauf konzentrieren und das finde ich auch nervig.

Wir haben unseren Sohn bis vor kurzem immer mit zum Einkaufen genommen. Er mochte es nicht besonders, weil es ihn langweilte, aber er machte zum Glück nie Terror. Allerdings hatte er früher die Neigung, sich aus dem Staub zu machen, wenn es ihm zu lange dauerte und wenn man nicht die ganze Zeit ein scharfes Auge auf ihn hatte, konnte das Übel enden. Daher waren wir beide eigentlich sehr froh, das er sich vor einiger Zeit entschied, er möchte lieber zu Hause bleiben und dem Opa Gesellschaft leisten, als mit uns Einkäufe zu erledigen.

Seitdem ist der Einkauf sehr entspannt. Sohn und Opa vertragen sich mittlerweile hervorragend und wir können sorglos und effizient einkaufen, ohne ständig gehetzt nach dem Kind zu schielen und unser Sohn ist damit auch glücklich, weil seine kostbare Spielzeit nicht verschwendet wird. Das hätte ich mir vor einigen Jahren auch gewünscht, wenn ich mal in Ruhe Kleider oder ähnliches einkaufen wollte und dafür schon etwas Konzentration und Ruhe gebraucht hätte. Es war nie besonders lustig und ich bin in der Zeit wirklich auf den Online Kauf umgestiegen.

Ich halte es jedoch auch für wichtig, das Kind nicht immer auszuschließen. Unser Sohn hat auf diesen Einkaufstouren immer sehr viel gelernt und später, als er mobil wurde, haben auch wir sehr viel über Erziehung gelernt. Mit viel Geduld und Erklärung hat unser Sohn so verstanden, das Weglaufen keine Lösung ist. Was Nahrung ist und wo sie herkommt oder hergestellt wird, weil erst durch den Anblick der vielen Dinge, die Neugier geweckt wurde und Fragen gestellt wurden. Das Nahrung einen Wert hat, der Umgang mit Geld und noch vieles mehr. Sicher kann man das alles auch zuhause beispielsweise mit einem Kaufmannsladen simulieren, aber es hat sicher nicht den gleichen Lerneffekt.

celles hat geschrieben:Kinder stressen grundsätzlich beim Einkaufen und können je nach Alter auch für andere Kunden zur Qual werden. Oft sitzt da so ein Zwerg mitten im Supermarkt am Boden und schreit sich die Lunge aus. Dann kann man sich gar nicht mehr auf den eigenen Einkauf konzentrieren und das finde ich auch nervig.

Diamante, das Problem sind weniger die Kinder selbst, sondern die unfähigen und wenig inspirierten Müttern von denen. Diese Mütter können weder ihre Kinder erziehen oder wollen sich um die anderen kümmern. Wie auch, wenn wieder das Smartphone in der Hand ruft und man laufend nur scrollen oder tippen muss? Natürlich gibt es auch andere Mütter und andere Kinder. Ich wüsste nichts, dass ich schreiend am Boden in einem Supermarkt gesessen hätte. Das wäre mir selbst als Kind peinlich gewesen.

Wir haben die Kinder immer dabei. Ich meine letztendlich muss so ein Kind ja auch lernen, wie das alles funktioniert und dass man sich eben auch benehmen muss und so weiter. Unanstrengend ist das sicherlich nicht immer, aber ich hätte auch wenig Lust mein Kinder erst irgendwo abzugeben nur weil ich mal einkaufen gehen möchte. Da müssen die beiden und auch ich durch und ich beschäftige sie ja auch dabei. So hilft mein Sohn schon mal etwas zu holen und natürlich flitzt er auch gerne mal umher, wenn man ihn lässt und vorher nicht spielen war, aber das lernt er ja auch noch.

Ich finde es ehrlich gesagt schöner, wenn Kinder wissen dass man nicht alles geschenkt bekommt, Dinge Geld kosten und man sich durchaus auch überlegen kann was man kauft und braucht. Das können auch schon kleine Kinder mitbekommen, was ich nicht schlimm finde. Erziehung ist hier ja auch wichtig und man kann nicht jeder schwierigen Situation aus dem Weg gehen.