Alaska-Seelachs nur ein Fake und zudem gefährlich?

vom 17.03.2018, 11:38 Uhr

In einem Artikel konnte ich nachlesen, dass der so genannte Alaska-Seelachs gar kein Lachsfisch wäre, sondern ein Dorsch und dieser wurde von der Wirtschaft mal eben einfach in Alaska-Seelachs umbenannt, weil sich dieser unter diesem Namen wesentlich besser und natürlich auch teurer verkaufen lässt. Um die schöne rötliche Fleischfarbe hinzubekommen, wird das Dorschfleisch dann mit Cochenillerot A eingefärbt, deren Verwendung in den USA und in einigen skandinavischen Ländern verboten, jedoch in der EU zulässig ist. Cochenillerot A wird nämlich nachgesagt, krebserregend zu sein und zudem Neurodermitis oder auch Asthma auslösen zu können. Habt ihr das gewusst und für wie bemerkenswert haltet ihr diese Tatsachen? Ändert das euer Verbraucherverhalten in Bezug auf Alaska-Seelachs oder lasst ihr euch durch derartige Meldungen nicht verrückt machen?

Benutzeravatar

» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



"Alaska-Seelachs" ist der weiße Fisch, den man in den klassischen Fischstäbchen findet. Und das sind tatsächlich mehrere verschiedene Fischarten, die dafür verwendet werden. Ob man das nun neudeutsch als "Fake" bezeichnen kann weiß ich nicht, ich finde, dass "Etikettenschwindel" besser passt.

Der rot eingefärbte Fisch ist der Zuchtlachs. Beim wild lebenden Lachs wird das Fleisch ja durch die Nahrung rosa und da sich Fische in Gefangenschaft natürlich ganz anders ernähren muss für die richtige Farbe nachgeholfen werden. Diese Tatsache ist schon lange bekannt. Es ist auch bekannt, dass einiges, was als "Wildlachs" im Handel ist in Wirklichkeit aus Aquakulturen stammt. Kann man auch an der Intensität der Farbe erkennen. Wildlachs ist weniger rot.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Etikettenschwindel würde ich es auch nicht nennen. Alaska-Seelachs ist eine Handelsbezeichnung, die uralt ist und sich auf Lachsersatz bezieht. Das ist nun wirklich anno Tuc und das wusste schon Oma. Der Handel hat es halt übernommen, weil es besser klingt als Köhler oder Pollack.

Wobei dein Artikel unvollständig ist. Hinter Alaska-Seelachs kann der Alaska Pollack stecken, der tatsächlich zur Familie der Dorsche gehört. Ein echter Dorsch ist es nicht. Es kann aber auch Pazifischer Pollack sein und der gehört zur Familie Kabeljau. Es könnte auch Köhler sein, der wieder zur Dorschfamilie zählt. Vielleicht ist es aber auch Pollack, der wieder zu den Dorschen gehört.

Und alle diese Fische, die geräuchert und rot gefärbt als Lachsersatz genutzt werden, kennt man weiß und weich aus allen möglichen Fischprodukten aus der Tiefkühltruhe. Und natürlich gibt es bei Fischstäbchen oder Schlemmerfilets und so weiter überhaupt keine Probleme mit dem Farbstoff, weil der gar nicht genutzt wird.

Und der Farbstoff mag nun nicht gesund sein. Aber dann muss man auch Marmelade, Joghurt, Gummibärchen, viele Getränke und noch weitere Lebensmittel vom Speiseplan verbannen. Denn die Farbe gibt es nun wirklich nicht nur in Lachsersatz. Und wie oft isst man den denn bitte? Ich hatte in den Achtzigerjahren zum letzten Mal welchen.

» cooper75 » Beiträge: 13412 » Talkpoints: 516,00 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^