Unbekannte Gerichte vor Nachkochen erst einmal probieren?

In einem anderen Beitrag schreibt jemand, dass er gerne mal Kimchi probieren möchte und überlegt, ob er dies nicht selbst kochen könnte. Ich muss sagen, dass ich bei solch unbekannten oder ungewöhnlichen Speisen es doch vorziehen würde, das Gericht zuerst in einem Restraunt oder ähnlichem zu probieren. Immerhin weiß man bei diesen Gerichten ja oftmals nicht, wie sie denn schmecken sollten. Daher ist es sicherlich dann schwierig zu beurteilen, ob das eigene nachgekochte Gericht nun auch wirklich wie das Original schmeckt.

Bei manchen Speisen und Gerichten hat man sicherlich eine grobe Vorstellung davon, wie sie am Ende schmecken sollten. Aber bei ausländischen Speisen ist das ja doch oftmals nicht so leicht einzuschätzen.

Würdet ihr unbekannte Gerichte vor dem Nachkochen erst einmal irgendwo probieren wollen? Oder kocht ihr dann einfach darauf los und meint, dass es schon so schmecken wird wie es sollte? Bei welchen Gerichten probiert ihr lieber vorher bei jemanden, der sich mit der Herstellung auskennt?

Wenn man die Möglichkeit hat das erstmal zu essen würde ich diese auch nutzen, einfach auch zu sehen ob sich das Nachkochen lohnt oder nicht. Man kann es natürlich auch einfach kochen und dann sehen ob es einem schmeckt oder nicht, das finde ich auch in Ordnung. Letztendlich habe ich beides schon gemacht und finde es auch nicht schlimm es einfach zu probieren ohne es gegessen zu haben, die eigene Interpretation schmeckt ja vielleicht auch ganz gut.

Ich probiere auch gerne erst einmal eine komplett exotische und neue Speise bei jemandem, der diese schon öfter zubereitet hat, bevor ich mich selbst daran wage. In erster Linie geht es mir da um die Würze, denn die Basiszutaten wie Gemüse, Fleisch und Kohlenhydrate sind ja meistens doch die gleichen wie die, die man auch standardmäßig in der Küche verarbeitet. Kimchi, Wakame-Salat oder andere Spezialitäten leben ja von der charakteristischen Marinade und den zugefügten Aromen, und diese sind definitiv etwas, was man aus dem Alltag so gar nicht kennt, wenn man nicht in der Herkunftsregion aufgewachsen ist. Allein aus einem Textrezept abzuleiten, wie das Endprodukt schmecken soll, finde ich da ohne Vergleichswert extrem schwer.

Wenn es aber nunmal so ist, dass man ein fertiges Essen dieser Art nirgendwo im Umkreis findet, dann traue ich mich auch schonmal so an das Rezept und halte mich einfach möglichst genau daran, ohne hier und da herumzuschrauben und wahllos Dinge auszutauschen. So habe ich schon ein paar Mal arabische oder türkische Speisen ausprobiert, die ich zuvor nicht testen konnte, weil hier im Umkreis entsprechende spezialisierte Restaurants einfach fehlen. Hier bekommt man zwar an jeder Ecke Shawarma, Falafel und Döner, aber keine traditionellen anderen landestypischen Gerichte. So bleibt mir dann meistens nur das Trial-and-Error-Prinzip.

Ich finde nicht, dass das unbedingt sein muss. Ich habe eine Freundin, die sich beruflich mit Ernährung auseinandersetzen muss und die sehr gerne kulinarisch experimentiert. Sie schickt mir dann gerne Bilder von neuen Experimenten, die sie ausprobiert hat und nicht immer schmeckt alles, was sie zubereitet hat. Ihr macht das aber wahnsinnigen Spaß.

Ich habe auch schon Kombinationen ausprobiert, die ich so gar nicht kannte und das entsprechend umgesetzt und dann auch für lecker befunden. Ansonsten kann man doch bei Rezepten in der Zutatenliste sehen, ob es einem schmecken könnte oder nicht. Ich meine, wenn ich ein fremdes Rezept sehe, aber sehe, dass ich von den 15 aufgelisteten Zutaten alle gut finde und dass diese mir eben grundsätzlich schmecken, wovor sollte ich dann Angst haben? Dann ist doch die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass mir auch das neue Endergebnis sehr gut schmecken wird.