Fake-Account bei Facebook, um Kinder zu kontrollieren?
Ich habe in einem anderen Artikel bereits über eine Arbeitskollegin gesprochen, die ihrer Tochter, welche knapp 17 Jahre alt ist, ein Facebookverbot ausgesprochen hat. Sie hat es ausgesprochen, weil ihre Tochter sie nicht als Freundin annehmen möchte und die Mama gerne etwas nachkontrollieren möchte, um zu sehen, was ihre fast 17-jährige Tochter dort tut.
Nun hat die Tochter die Anfrage der Mama abgelehnt und verweist auf ihre Privatsphäre. Doch Mama war und ist es egal, sodass sie jetzt das Facebookverbot ausgesprochen hat. Sie weiß aber, dass ihre Tochter über WLAN und in der Schule online geht, sodass sie nicht locker lässt und jetzt eine andere Idee hat, um ihre Tochter kontrollieren zu können.
Jetzt hat sie einen Fake-Account mit falschen Daten einer gleichaltrigen Jugendlichen erstellt und sich in die Gruppen, wo die Tochter ist, eingeladen. Sie will jetzt eine Zeit abwarten, um dann ihrer Tochter unter ihrem Fake-Account eine Einladung zu senden.
Sie findet dabei überhaupt nichts Schlimmes und ist der Meinung, sie hat als Mutter das Recht dazu und das solange, wie die Tochter bei ihr zu Hause wohnt. Selbst wenn sie 18 Jahre alt ist, meint sie, dass sie kontrollieren darf, zu wissen hat, wo die Tochter hingeht und mehr.
Mal im Ernst an Euch hier, wie würdet ihr das an der Tochters Stelle finden? Wärt ihr sauer? Was soll ich der Mutter also meiner Arbeitskollegin noch sagen? Mir gehen langsam die Ideen aus.
Also ich finde es ganz und gar nicht gut. Ich bin 21 Jahre alt und würde ausflippen, wenn ich so etwas über meine Mutter erfahren würde. Auch wenn sie die Mutter ist, sollte sie ihrer Tochter Freiraum und Privatsphäre geben. Hat sie ihr Tagebuch gelesen? Das greift genauso in die Privatsphäre ein. Ein Fake-Account ist doch auch strafbar, oder nicht? Sie sollte ihrer Tochter einfach vertrauen. Wenn irgendetwas gravierendes passiert, wird sie es ihr erzählen. Da bringt es nichts, wenn sie die kleine mit Verboten oder sonstigem unter Druck setzt. Mit 17 ist sie auch alt genug, um zu wissen, was sie machen sollte und was nicht.
Die muss ihre Tochter ja für gnadenlos dämlich halten, wenn sie davon ausgeht, dass die Tochter jede Freundschaftseinladung annehmen wird ohne die Person zu kennen und ohne zu wissen, wer sich dahinter verbirgt. Ich hoffe ,dass die Mutter damit total auf die Nase fällt und dieser Plan nicht funktionieren wird.
Hinzu kommt, dass man doch auch bei Menschen aus der Freundesliste das so einstellen kann, dass nicht jeder Freund alles sieht. Das habe ich auch schon so gehandhabt. Daher hat die Mutter doch nichts davon. Je penetranter sie in die Freundesliste möchte, desto eher wird die Tochter nachgeben, aber eher mit dem Hintergedanken, die Sicht der Mutter auf bestimmte Inhalte zu sperren. Die Mutter würde es nicht mal merken und denken, dass da nichts oder nicht viel gepostet wird, während die Tochter alles vollkleistert und kommentiert. Druck und Penetranz ist hier der falsche Weg.
Sie ist 17, die Mutter bildet sich nicht wirklich ein, dass man da nun noch erzieherisch großartig etwas ausrichten kann? Die Grundlagen sind einfach mal gelegt und dafür hatte man auch 17 Jahre Zeit. Würde ich so etwas mitbekommen, mal ganz davon abgesehen, dass sie sicherlich auch nicht alles an Anfragen annehmen wird, würde ich durchdrehen, weil ich es als sehr unnötig und unhöflich empfinde.
Sie muss auch mal die Privatsphäre ihres fast schon erwachsenen Kindes respektieren und sollte nun keinen Betrug begehen an dem Kind nur um an irgendwelche Daten und Informationen zu kommen. Wie soll die Tochter ihrer Mutter denn vertrauen können?
Ich hoffe ja, dass die Mutter es sich anders überlegt und doch noch die Einsicht kommt, dass ihre Tochter kein Kleinkind mehr ist und man ihr nicht ewig das Händchen halten kann und sie komplett überwachen kann. Die Mutter kann nicht loslassen und das ist schlimm.
Ich finde dieses Verhalten von der Mutter einfach nur peinlich. Immerhin muss sie ja wirklich sehr kontrollsüchtig sein, wenn sie schon solche Maßnahmen ergreift, um ihre Tochter auszuspionieren. Dabei ist es ja auch nicht so, dass die Tochter gerade mal elf Jahre alt ist, sondern sie ist ja auch schon fast volljährig und da muss man es als Eltern auch mal akzeptieren, dass die Kinder in dem Alter auch mal Geheimnisse haben und sich langsam abkapseln.
Solange man nun nicht das Gefühl hat, dass das Kind auf die schiefe Bahn gerät, sollte man in dem Alter ja auch schon etwas Vertrauen haben. Noch dazu ist es ja so, dass das Kind ja auch vollkommen das Vertrauen in die Mutter verliert, wenn es herausfindet, dass die Mutter auf diese Weise spioniert. Bei mir wäre das auf jeden Fall der Fall.
Abgesehen davon ist es doch gar nicht so einfach, bei Facebook zu spionieren, solange man die Login-Daten einer Person nicht hat. Ich poste beispielsweise so gut wie nie etwas auf Facebook, nehme nur Leute als Freund an, die ich auch persönlich kenne und mag und habe meine Privatsphäreinstellungen auch so weit angepasst, dass nur meine Freunde meine Inhalte sehen können.
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