Besuch der eigenen Eltern generell mit Stress verbinden?

Mein Bruder bekommt demnächst Besuch von meinen Eltern, da er seinen Geburtstag feiert. Er findet das nicht so pralle und empfindet das als sehr stressig. Er muss seine Wohnung aufräumen und auch seine WG-Mitbewohner dazu bewegen, etwas sauber zu machen. Meine Eltern sind mitunter sehr pingelig, was die Sauberkeit angeht. So befürchtet er, dass sie meckern könnten und am Ende noch ein schlechtes Bild von ihm haben.

Auch von anderen Freunden und Bekannten habe ich schon gehört, dass sie den Besuch der Eltern als großen Stress empfinden. Alle wollen einen guten Eindruck machen und Haus oder Wohnung schön herrichten. Ist das bei euch ähnlich, wenn ihr eure Eltern erwartet? Wie stressig ist das für euch und wie viel Vorbereitung erfordert das? Wovor habt ihr am meisten Angst? Das eure Eltern eure Wohnung unhygienisch finden könnten?

Natürlich möchte man es schön aufgeräumt haben, aber doch nicht nur für die Eltern oder? Meine Eltern können im Prinzip jeden Tag vorbeikommen und ich würde bis auf Lebensmittel einkaufen nichts anders machen. Ich habe es auch so ordentlich und klinisch rein muss es mit einem Kind nicht sein, das heißt es darf auch durchaus Spielzeug benutzt werden, der Rest ist ja ordentlich. Ich halte nicht so viel davon, wenn man sich da unter Druck setzt.

Früher war das bei mir auch so, da wollte ich meinen Eltern immer gefallen, es ihnen recht machen, was aber nie funktionierte. Nicht im Bezug auf die Wohnung, aber der Rest und so etwas möchte ich einfach nicht mehr. Wenn meine Eltern Kritik äußern ist es eben so, ich muss mich wohlfühlen.

Meine Eltern besuchen mich nicht und egal wie sauber es wäre, es wäre nicht gut genug für sie und sie würden immer etwas zum Meckern finden. Von daher habe ich mir auch nie den Aufwand gemacht und extra geputzt und vorbereitet, denn die Kritik die nicht konstruktiv war kam so oder so.

Ich wüsste auch nicht warum man sich wegen Besuch von Eltern oder anderen Personen so unter Druck setzen muss und alles polieren muss. Selbst wenn man das Verhalten mal abgelegt hat, so haben das viele mindestens am Anfang in ihren Wohnungen gehabt und ich frage mich immer warum?

Hat man es so notwendig, dass man sich verstellt und den Eltern gefällt nur damit es ihnen in den Kram passt und passt sich dem an? Warum haben die wenigsten hier die Eier in der Hose zu sagen, dass man das so hat wie man sich selbst wohlfühlt und wenn es Besuch dann nicht passt, dieser auch gerne wieder gehen kann.

Für mich kam das nie in Frage zu keinem Zeitpunkt und auch heute, habe ich es hier nur so sauber wie ich es gerne hätte und fange nicht extra an zu putzen nur weil Besuch kommt, geschweige denn auf einmal mehr Lebensmittel zu kaufen oder den Kühlschrank voller zu stopfen nur weil Besuch ankommt.

Sprich meine Vorbereitung ist einfach nur das übliche was im Alltag so anfällt, hier wird mal gewischt, da mal gesaugt ab und an die Fenster und eingekauft wird auch nach dem üblichen System. Da mache ich nichts extra, stresse mich nicht und mache auch nicht mehr Aufwand, als es ansonsten auch der Fall ist.

Wer was will und anders haben will, der kann bei sich Zuhause bleiben oder muss einfach mit anpacken z.B. das einkaufen. Warum sollte ich alles am Einkauf selbst schleppen wenn es der Besuch hinterher verdrückt oder gar nach dem Geschmack vom Besuch einkaufen mit Dingen, die ich ansonsten nie essen würde? Gibt es bei mir ebenfalls nicht.

Meine Mutter hat mal gemeint, dass es ihr bei mir auf Dauer zu Schwarz-Weiß und aufgeräumt sei, ich muss also nicht befürchten, dass meine Eltern hier irgendwann mal einfallen und irgendwas unhygienisch finden.

Ich fühle mich deshalb aber nicht genötigt Teppiche auf mein Parkett zu legen, mehr Bilder an die Wände zu hängen oder mehr Dekozeug aufzustellen. Und ich habe auch nicht das Gefühl irgendwie unter Stress zu stehen nur weil meine Eltern weniger minimalistisch eingerichtet sind. Es soll doch jeder so leben wie er will.

Meine Eltern haben mich bisher leider sehr selten besucht, meistens komme ich dann doch zu ihnen. Ich kann es an einer Hand abzählen, wie oft sie bei mir waren. Als es aber so weit war, habe ich mich immer gefreut und das gar nicht mit Stress verbunden, da es für mich schon etwas Besonderes ist, wenn meine Eltern zu mir kommen und eben auch so selten vorkommt. Für mich ist es auch eine Erleichterung, wenn sie mit dem Auto herkommen und ich nicht umständlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihnen fahren muss.

Meine Eltern sind auch ziemlich pingelig, was Sauberkeit angeht, allerdings hatte ich mir davor nie Gedanken gemacht. Ich habe davor einfach normal sauber gemacht, wie ich es ohnehin mehrmals die Woche mache. Ansonsten habe ich da auch nie selbst gekocht oder einen Kuchen gebacken oder dergleichen, sondern wir sind essen gegangen oder haben uns etwas zum Essen bestellt. Von daher war es eher gemütlich und ich habe da eigentlich auch ziemlich gute Erinnerungen daran.