Angebot von Leistungskursen an Schulen - Häufiges Problem?
In nächster Zeit stehen wieder die Leistungskurswahlen an und dieses Mal betrifft es auch mich. Nun scheint es ein ungewöhnliches Problem an der Institution geben, an der ich momentan am Unterricht teilnehme. Viele Angebote an Leistungskursen werden höchstwahrscheinlich nicht Zustande kommen, da das Interesse zu gering ist, obwohl die Kurse von der Schule angeboten werden würden. Das ergaben bereits Vorumfragen. Betroffen wären wohl die Fächer Geschichte und Sozialwissenschaften aus dem gesellschafts-wissenschaftlichen Bereich. Außerdem kann ein Chemie-Leistungskurs nicht zustande kommen, da es nicht genug Interessenten gibt.
Das größte Problem entsteht häufig durch das zumeist wenig angebotene Kurse, die für den Leistungskurs in Betracht zu ziehen werden. Dieses Phänomen entdeckt man besonders in ländlichen Gegenden, da dort ein stetiger Lehrermangel an vielen Schulen herrscht.
Nun gab es eine Diskussion um einen Informatik-Leistungskurs, allerdings gab es im ersten Halbjahr nur eine Fachkraft in dem Fach, die einen Oberstufenunterricht hätte leiten können. Als dann Mitte des ersten Halbjahres eine neue Fachkraft eingestellt wurde, war davon die Rede, dass ein Leistungskurs möglich wäre. Allerdings kam nun die Meldung, dass die Lehrkraft nicht die Qualifikationen aufweist, einen Leistungskurs zu leiten.
Zwar würde der LK von einer ausgebildeten Lehrkraft übernommen werden, doch angeblich soll im Falle einer Krankheit oder eines langfristigen Ausfalls der Lehrkraft eine gleichwertige Person den Kurs übernehmen können. Angeblich ist es im Schulgesetz verankert und anders nicht möglich. Allerdings hat der Schulleiter vorher gemeint, dass ein Leistungskurs dennoch möglich wäre. Als Anmerkung: Es wären sogar etwa 18 Schüler an einem Leistungskurs interessiert gewesen, was fast 10% der Jahrgangsstufe ausmacht.
Und dieses ist nur ein Beispiel, wo wohl ein Leistungskurs nicht Zustande kommt. Viele spezifische Unterrichtsfächer werden auch nicht an allen Schulen als LK angeboten, allen voran Sport. Dadurch werden die Schüler sozusagen durch Lehrermangel und ein geringes Angebot "bestraft" und können so vielleicht nicht in den Fächern einen Leistungskurs belegen, wo sie am besten sind.
Kennt bzw. kanntet ihr auch diese Situation und stimmt ihr mir zu, dass es eine große Einschränkung der Wahlmöglichkeiten gibt? Hattet ihr auch Probleme bei der Wahl? Was sagt ihr zum Beispiel mit dem Info-Leistungskurs? Ist das Angebot ein häufig auftretendes Problem oder wonach richtet sich das Angebot?
Ist das Angebot ein häufig auftretendes Problem?
Das Problem besteht an vielen Schulen. Wie du schon richtig festgestellt hast, hauptsächlich an ländlichen Schulen und in den neuen Bundesländern. Denn es herrscht dort definitiv ein Lehrkraftmangel.
Was sagt ihr zum Beispiel mit dem Info-Leistungskurs?
Zu dem Info-Kurs ist zu sagen, dass es für euch zwar schmerzhaft ist, doch die Regelung ist durchaus sinnvoll. Denn bei uns ist auch eine Lehrerin in einem meiner Prüfungsfächer für lange Zeit ausgefallen. Wäre kein Ersatzlehrer da gewesen, hätten wir sicher schlecht dagestanden.
wonach richtet sich das Angebot?
Du hast schon richtig festgestellt, dass das Angebot von den Interessen der Schüler und dem Angebot an Lehrkräften abhängig ist. Ich würde sagen ein weiterer Fakt ist die Konkurenz mit anderen Schulen. Denn an unserer Schule gibt es jetzt auch die Möglichkeit ein sportliches Profil zu wählen mit Sport als Leistungskurs. Eben aufgrund der ersten genannten Bedingungen und zweitens weil unsere Schule damit etwas sehr Besonderes im ganzen Umkreis bietet.
Hattet ihr auch Probleme bei der Wahl?
Die hatte ich durchaus. Ich hätte gern Biologie oder Chemie als Leistungskurs belegt. Doch waren diese leider auch nicht möglich. In Chemie fehlten die Lehrkräfte und Interesse in Biologie mangelte es an Ausstattung und Lehrkräften. Deshalb habe ich mich letzten Endes für Mathematik und Physik als Leistungskurse entschieden. Jetzt zum Abitur habe ich dies aber bereut, da es nicht direkt meine Wunschfächer sind und das lernen doch schwerer fällt.
Ich habe in einem Bundesland Abitur gemacht, wo es schon vom Gesetz her eine ganze Reihe Einschränkungen gab, also bestimmte Fächer durfte man nicht miteinander kombinieren. Ich weiß nicht ob das heute auch noch so ist, aber ich weiß, dass es zu meiner Zeit Bundesländer gab, in denen die Regeln lockerer waren. Deshalb war ich natürlich von vorne herein schon eingeschränkt.
Mein Gymnasium war relativ klein, aber wir hatten eine Kooperation mit zwei anderen Schulen und so war es dann doch möglich, dass fast alle Wünsche bezüglich Grund,- und Leistungskursen erfüllt werden konnten. Den Fall, dass sich 18 Schüler für einen Kurs interessieren und dass dieser dann trotzdem nicht zustande kommt kenne ich aus meiner Schulzeit überhaupt nicht. Da gab es nur Probleme, wenn sich zu wenige Schüler für einen Kurs interessiert haben und dann wurde eben geschaut, wie man den Kurs für diese Schüler trotzdem realisieren kann.
Wobei das aber auch nicht so toll war, wie es auf den ersten Blick aussieht. Ich hatte zum Beispiel meinen Kunst LK an einer anderen Schule, was dazu geführt hat, dass ich an einem Tag überhaupt keine großen Pausen hatte, weil ich zwischen zwei Schulen pendeln musste. Die anderen zwei, bzw. vier Stunden lagen Nachmittags, was dann weniger stressig war, aber mit Sport und Astronomie Grundkursen hat das eben dazu geführt, dass ich jede zweite Woche nur den Freitag Nachmittag frei hatte. Wenn ich nochmal die Wahl hätte, würde ich mich vielleicht lieber gegen meine Interessen und für mehr Freizeit entscheiden.
Ich kenne dieses Problem nur zu genüge. An meinem Gymnasium gibt es nur eine sehr kleine, eingeschränkte Auswahl an Leistungskursen und Fächern, die man wählen kann. Das ist zum Teil wirklich nervig, da man sich dann immer nach dem Angebot richten muss und überhaupt keine Möglichkeiten hat, seine Abiturfächer nach den eigenen Wünschen zu gestalten. Die Angebote sind sehr eingeschränkt und werden auch noch weiter dadurch eingeschränkt, dass viele Schüler immer dieselbe Fächerkonstellation wählen. Dadurch haben andere Fächer, die vielleicht etwas anspruchsvoller sind, wie zum Beispiel Musik oder Chemie, nur noch sehr wenig Chance, als Leistungskurs zu entstehen.
Ich selbst hätte gerne einen Musik und Chemie oder Pädagogik Leistungskurs gewählt, aber alle drei Fächer gibt es hierfür leider nicht im Angebot. Auch Französische kann man nicht wählen. Da ich nun auch nicht noch kurzfristig die Schule wechseln möchte, werde ich wohl einen Englisch und Mathe Leistungskurs wählen müssen. Das ist zwar nicht ganz so schlimm, aber trotzdem wird es mich später vielleicht belasten, da ich etwas in Richtung Chemie oder Musik studieren möchte und da ist es natürlich immer besser, das Fach auch im Abitur gehabt zu haben.
Was mich besonders aufregt, ist dass es anscheinend dieses Problem in den Stufen nach uns nicht mehr geben wird. ich gehöre noch zu dem letzten Jahrgang, der das Abitur nach 13 Jahren macht. Die Stufen nach mir werden das Abitur schon nach 12 Jahren machen können und es erstaunt mich, was für eine Auswahl sie wohl haben werden, wenn es um Leistungskurse geht. Ich wäre schon mit einem Musik oder Pädagogik- Leistungskurs sehr zufrieden. Inzwischen ist jedoch sogar schon davon die Rede, einen Französisch, Religion, Philosophie und sogar Sport Leistungskurs einzuführen. Allem Anschein nach wird es diese Leistungskurse bald wohl auch tatsächlich geben.
ich finde das schon ein bisschen übertrieben, plötzlich eine solche Auswahl an Leistungskursen zu eröffnen, wo die vorigen Schüler noch dermaßen eingeschränkt waren. Wenn es bei diesem Jahrgang so schnell möglich ist, wäre es doch sicherlich auch bei uns noch möglich gewesen, einen zusätzlichen Leistungskurs anzubieten. Die meisten Schüler an unserer Schule scheinen sich auf Deutsch und Englisch als Leistungskurse beschränken zu müssen, da es sonst kaum Auswahl gibt und die schwierigen Fächer eher als Grundkurse gewählt werden. Das finde ich schon sehr unfair.
Ja, an meiner Schule gab es das selbe Problem. Es wurde vorher behauptet, es würden alle die Kurse zustande kommen, für die sich genügend Schüler interessieren würden, was sich dann letztendlich doch als Lüge herausgestellt hatte. Für den WiPo-LK hatten sich nämlich laut einer Umfrage sehr viele Schüler interessiert, trotzdem gab es diesen nicht (was auch die Lehrer dieses Fachs nicht erklären konnten).
Es ist schon eine sehr starke Einschränkung bei der Wahl und ich fand diese auch nicht so toll und hätte auch lieber komplett andere LKs gewählt als ich letztendlich nehmen musste. Ich fand Informatik auch immer ganz nett und hätte das auch gerne als LK genommen, genauso wie Französisch oder eben WiPo.
Besonders blöd war bei uns, dass man angeblich eine Vorauswahl treffen konnte, welche dann aber nachträglich doch als richtige Wahl gezählt hatte. Angeblich wurden nach der Vorauswahl die LKs eingeteilt, jedoch wurde die Abgabe der Zettel schon mit dem Kommentar verweigert, dass ein gewisser LK eh nicht zustande käme und man musste dann gleich etwas anderes wählen.
Ich denke, dass sich das Angebot wirklich hauptsächlich danach richtet, dass die üblichen "Massenfächer" abgedeckt werden können, also Mathe, Deutsch, Englisch, Erdkunde, Geschichte. Dort wird dann versucht, alle Schüler unterzubringen, da dafür auch die meisten Lehrer bereitstehen.
Bei uns gab es das Problem ebenfalls, wobei das ja nicht nur vom Interesse abhängig ist, sondern auch von den Lehrkräften. Wenn kein Chemielehrer da ist, kann auch kein Leistungskurs in Chemie zu stande kommen, überspitzt formuliert. Solche Fächer wie Deutsch, Englisch und Mathe kamen als Leistungskurse immer zu Stande, aber zum Beispiel Kunst oder Sport kamen nicht zu Stande (was das Konkurrenz-Gymnasium aber schon hatte). Ich war dennoch mit dem Angebot zufrieden, wenn ich ehrlich bin, denn meine Wünsche wurden berücksichtigt.
Also ich weiß irgendwie nicht so recht, was ich von einem Informatik-, Sport- oder Musikleistungskurs halten soll. Früher gab es ja auch mal scherzhaft, das sogenannte Hausfrauenabitur, wo vermeindlich leichte Fächer kombiniert werden konnte.
Im Grunde soll das Abitur doch nicht dazu dienen, dass man seine Fächer nach seinen eigenen Stärken zusammenstellt oder vielleicht Kombinationen wählt, die einem später im Beruf etwas bringen würden. Natürlich kann es für einen späteren Musiker Sinn machen, möglichst viel Musik zu machen. Aber genau das ist ja eben nicht der eigentliche Sinn des Abiturs.
Das Abitur ist im eigentliche Sinn doch dafür gedacht, den Schülern eine gewisse Studierfähigkeit zu attestieren. Und ob jetzt jemand der übertrieben gesagt seine Abiturnote aufpoliert hat, weil seine Leistungskurs in Musik, Kunst, Sport und vielleicht Informatik hatte, mit seinem tollen Abitur wirklich für ein Studium geeignet ist, würde ich zumindest mal nicht zu hundert Prozent unterstreichen.
Desweiteren darf man ja nicht vergessen, dass es für viele Studiengänge Zulassungsbeschränkungen gibt, die in Zusammenhang mit Abiturnoten stehen. Da sollte in meinen Augen so eine Abiturnote auch irgendwo nach ähnlichen Maßstäben zusammen gekommen sein. Und da gehören dann auch gewisse hier als "Massefächer" betitelte Fächer einfach rein und damit haben dann auch Naturwissenschaften und Sprachen ihre absolute Daseinsberechtigung.
Ebenso ist man den Leistungskursen ja auch die Schulordnung der jeweiligen Länder entscheidend. Gewisse Kurse dürfen da ja von Haus aus nicht angeboten oder eben nicht kombiniert werden. Genauso kann man sicherlich auch an kleinen Schulen eben nicht alles erfüllen, da man über eine begrenzte Menge an Lehrer verfügt. Und da finde ich macht es schon Sinn, wenn sich ein Direktor da auch Gedanken drüber macht, wie er Fehlzeiten in Leistungskursen abfedern soll, wenn er für erkrankte Lehrer keinen Ersatz hat.
Ich hatte so zum Beispiel auch Sportgrundkurs und da war unser Sportlehrer nahezu ein komplettes Halbjahr krank, sodass wir da lediglich eine Klausur am Ende geschrieben haben und in den ersten 3 Wochen eine Hochsprungnote bekommen haben. Diese zwei Noten und dazwischen fast ein halbes Jahr kein Unterricht durch Lehrermangel, haben dennoch eine Halbjahresleistung ausgemacht, die in die Abiturnote einging. Das kann ja auch nicht im Sinne des Erfinders sein.
Wesentlich praktischer und fairer wäre es doch, wenn man bundesweit gewissen Fächerkombinationen quasi zwangsverpflichten würde und dann nur noch einen kleinen Teil zur Wahl überlassen würde. Denn wie schon oben gesagt, sollte man anhand der Abiturnote schon ablesen können, ob jemand für eine Uni geeignet ist oder nicht. Und erstaunlichweise gehören Sprachen und Naturwissenschaft und auch die lästige Mathematik in wahnsinnig vielen Studiengängen eben doch zum Grundstock mit dem man arbeiten muss.
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