Wie hat sich das Verhältnis zu euren Eltern entwickelt?

vom 18.07.2015, 09:22 Uhr

Hier im Forum wurde schon darüber diskutiert, wie das Verhältnis von euch zu euren Eltern im Erwachsenenalter ist. Mich interessiert mit diesem Thread, wie sich dieses Verhältnis entwickelt hat. Welche Höhen und Tiefen bzw. Entwicklungsstufen habt ihr von Kindesbeinen bis zum heutigen Tage in der Beziehung zu euren Eltern erlebt.

Als Kind ist man ja eigentlich fasziniert von den Eltern und glaubt ihnen alles bzw. hält sie für unfehlbar. Wenn man dann heranwächst, stellt man alles in Frage und meistens ist es auch so, dass das Verhältnis stark leidet. Von welchen Erfahrungen und Entwicklungen könnt ihr berichten und warum waren sie, wie sie waren?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das Verhältnis zu meinen Eltern ist nicht berauschend gut. Wir reden miteinander, aber ich habe nie das Gefühl wirklich geliebt zu werden. Dies liegt sicherlich daran, dass sie mich noch nie irgendwie richtig bestärkt haben und darunter hatte mein Selbstbewusstsein sehr gelitten.

Wenn ich mal so darüber nachdenke, ist es heute oftmals so, dass man sich gegenüber sitzt und gerade meine Mutter ihren Egoismus auslebt und hofft mich emotional erpressen zu können. Das hat sie schon gemacht als ich noch klein war und dann eben immer verstärkt. Eigentlich war ich ein Wunschkind und so kann ich nicht nachvollziehen, warum gerade meine Mutter so ist. Mein Vater hält meistens einfach nur den Mund und lässt sie machen, was auch nicht toll ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ramones beschreibt ziemlich gut das Verhältnis, das ich auch mit meinen Eltern habe. Nur mit dem Unterschied, dass ich im Moment nicht mehr mit meinen Eltern rede, da mir besonders meine Mutter einfach nicht gut tut.

Meine Mutter ist ein unglaublich egoistischer Mensch, der sich für unfehlbar hält. Sie liebt es, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen und anderen Menschen ihre Fehler immer und immer wieder unter die Nase zu reiben. Zudem ist sie der Meinung, dass sie immer noch über mein Leben bestimmen kann und ein Recht hat, sich in all meine Entscheidungen einzumischen, obwohl ich Ende 20 bin. Sie tut das aber nicht, um mich zu motivieren oder mir irgendwie zu helfen. Sie mischt sich in alles ein, will alles über meine finanzielle und persönliche Situation wissen, obwohl es sie einfach nichts angeht.

Vor ein paar Monaten hatten wir einen heftigen Streit, bei dem ich ihr gesagt habe, was mich alles an ihrem Verhalten stört, nachdem sie wieder versucht hat, mich mit emotionaler Erpressung in eine Richtung zu lenken, die sie für richtig hält. Sie hat mir dann gesagt, ich müsste dringend zum Psychiater und sie würde dieses Gespräch nun nicht mehr weiterführen. Bei meiner Mutter sind grundsätzlich immer andere Schuld, sie ist unfehlbar und macht in ihren Augen alles richtig.

Mit meinem Vater hatte ich eigentlich immer ein gutes Verhältnis, er unterstützt meine Mutter zwar nicht, aber er versucht auch nicht, ihr Verhalten zu unterbinden oder mir bei Auseinandersetzungen mit meiner Mutter irgendwie beizustehen. Es interessiert ihn einfach nicht und genau dieses Desinteresse belastet mein Verhältnis zu meinem Vater.

Ich habe wie gesagt im Moment keinen Kontakt zu meinen Eltern und er fehlt mir auch nicht. Ich muss mich nicht mehr ständig rechtfertigen und mir Vorhaltungen machen lassen und es geht mir besser damit. Ich habe besonders bei meiner Mutter sowieso nie das Gefühl gehabt, dass sie mich wirklich liebt, obwohl ich angeblich ein Wunschkind war. Aber sie kann anscheinend nur glücklich sein, wenn sie andere Leute klein hält und sich über sie stellt und ich bin einfach nicht mehr bereit, das für sie zu sein.

» danty » Beiträge: 540 » Talkpoints: 4,79 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Als kleines Kind war ich ein Mama-Kind. Wenn irgendwas war, ich ging immer nur zu Mama. Mein Vater war lange wegen der Arbeit unterwegs und immer müde, wenn ich mit ihm spielen wollte. So wirklich Interesse am gemeinsamen Spielen habe ich deswegen auch nicht gemerkt und das hat sich gerächt, als ich ins Teenager-Alter kam. Wir stritten uns ständig und kamen überhaupt nicht miteinander aus.

Meine Mutter hat sich viel Mühe gegeben uns Kindern alles zu bieten und zu ermöglichen. Ich hatte auch eine wundervolle Kindheit und es fehlte mir an nichts. Bis ich in die Schule kam. Da fingen die Probleme an. Ich war ein Außenseiter und hatte massive Probleme mit meinen Klassenkameraden und demzufolge verschlechterten sich meine Noten.

Doch statt dem Problem auf den Grund zu gehen, bekam ich nur Vorwürfe, warum ich mich absichtlich krank stellte, um nicht zur Schule zu müssen, warum ich nie mit Freunden raus ging oder warum ich mich nicht mit der Schule beschäftigte.

Ich entwickelte Depressionen, soziale Phobien, hatte ständig Alpträume und Minderwertigkeitskomplexe. Und keinem ist das aufgefallen. Bewusst geworden ist mir das auch erst Jahre später, als ich längst erwachsen war. Mittlerweile denke ich, hätte das einem Erwachsenen doch auffallen müssen!? Das mache ich meinen Eltern so ein bisschen zum Vorwurf. Sie verstehen das immer noch nicht.

Das Verhältnis zu meinen Eltern ist mittlerweile ok. Wir kommen gut miteinander aus, wenn wir uns nicht zu oft auf die Pelle rücken. Aber manchmal haben wir immer noch verschiedene Meinungen, bei denen ich mich dann einfach umdrehe und denke: Ist ok, macht euer Ding. Ich mache es so, wie ich es für richtig halte. Heute haben beide Seiten auch mehr Verständnis füreinander. Das war früher eben gar nicht der Fall.

» YariXxX » Beiträge: 635 » Talkpoints: 21,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das Verhältnis zu meinen Eltern war schon immer eher schwierig. Als Kind habe ich mich mit meinen beiden Elternteilen gut verstanden, allerdings gab es auch schon immer extrem viel Streit, wobei sich meine Eltern auch schon immer zu zweit oft gestritten haben. Allerdings habe ich seit dem frühen Teenageralter ein extrem schlechtes Verhältnis zu meinem Vater, so dass wir seit dem kaum noch etwas miteinander zu tun haben und auch nicht mehr miteinander reden, da das Verhältnis so schlecht ist.

Mit meinen Eltern hat es dann auch so gar nicht mehr funktioniert, als ich Teenager war. Als ich dann ausgezogen bin, ist zumindest das Verhältnis zu meiner Mutter besser geworden. Wir telefonieren sehr viel miteinander, aber wir sehen uns selten, da das eben leider auch oft im Streit endet. Doch auch wenn wir oft telefonieren, unterhalten wir uns eher über oberflächliche Themen. Mit wirklichen Problemen habe ich mich noch nie an meine Eltern wenden können. Dafür haben sie kein Verständnis.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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