Kindern nicht beibringen zu sparen?
Ein Bekannter von mir kann gar nicht sparen. Der wirft das Geld mit beiden Händen zum Fenster raus und statt zu sparen und Rücklagen zu bilden, kauft er alles auf Raten. Er sieht nicht ein, warum er da sparen sollte, da er ja alles sofort haben kann (durch Ratenkauf) ohne vorher großartig sich einschränken und sparen zu müssen.
Ich sehe das jedoch kritisch, denn sein Sohn ist mittlerweile 16 Jahre alt und scheint das Verhalten des Vaters zu kopieren. So ist das Ausbildungsgehalt nicht gerade hoch, aber der Sohn hat jetzt schon den Zwang, das Geld ausgeben zu müssen, selbst wenn er eigentlich gar nichts kaufen möchte, weil sein Vater das so vorlebt.
Als ihm neulich jemand gesagt hat, dass er das Geld doch sparen könnte, wenn er noch nicht weiß, was er davon kaufen soll, hat er ziemlich große Augen bekommen und man hat ihm angemerkt, dass ihm diese Option vorher gar nicht als Idee gekommen ist. Wie seht ihr das? Sollten Eltern ihren Kindern beibringen, wie man spart oder sollten Kinder sich das selbst beibringen, wenn sie im passenden Alter sind?
Ich finde solch ein Verhalten unverantwortlich. Natürlich muss man seinen Kindern beibringen zu sparen. Gerade in der heutigen Zeit wo alles vom Geld abhängig ist. Natürlich soll man sich von seinem erarbeitetem Geld auch etwas kaufen und leisten können, aber eben nicht jeden Monat 100 unterschiedliche Dinge, schon gar nicht alles auf Raten.
Ich denke wenn es eine vernünftige Anlage ist, dann ist es auch vollkommen in Ordnung mal etwas auf Raten zu kaufen. Habe ich auch schon gemacht. Aber im Endeffekt ist es doch egal ob man nun 10 Dinge gleichzeitig auf Raten laufen hat, oder ob man sich ein Teil gleich direkt gekauft hat. Mein Sohn ist 8 Jahre alt und bekommt seit der 1. Klasse Taschengeld.
So lernt er mit dem Geld umzugehen und ob es wirklich Sinn macht die zehnte Kinderzeitschrift zu kaufen. Denn die Zeitungen sind teuer und das Taschengeld so schnell weg. Sicherlich kaufe ich ihm weiterhin auch Dinge, aber er hat seit dem besser gelernt zu verstehen das das Geld eben nicht auf Bäumen wächst. Das Verhalten der Eltern spiegelt sich eben in fast allen Fällen in den Kindern wieder.
Was sagt denn eigentlich die Mutter dazu oder lebt der Junge mit seinem Vater alleine? Denn die Mütter halten ja in Familien oftmals das Geld etwas zusammen da sie für Einkauf und solche Dinge zuständig sind.
Mit 16 Jahren kann ich ehrlich gesagt schon erwarten, dass der Mensch auch mal sein eigenes Hirn anstrengt und überlegt und nicht nur das kopiert was sein Umfeld ihm vormacht. Oder ist das ein dressierter Affe der nie raus darf, keinen Kontakt in die Schule hat und keinen Unterricht genossen hat? Denn dort werden solche Themen ebenfalls angesprochen und das bereits von klein auf, schaut man sich den Matheunterricht mal an. Da steht auch in den Aufgaben etwas von Sparen, Wirtschaftskunde und Politik hat man damit Kontakt, somit ist es gar nicht notwendig, dass Eltern hier alles vorleben und auch beibringen, da der Nachwuchs auch anderweitig damit in Kontakt kommen sollte.
Auch das restliche Umfeld scheint ansonsten nicht besonders helle zu sein. Oder sind seine Freunde ebenfalls so drauf, dass sie alles direkt ausgeben? Die Elternhäuser seiner Freunde und früheren Bekanntschaften? Auch da bekommt man mehr als genug Kontakt mit dem Thema sparen und auch Taschengeld ist dafür gedacht, dass man den Umgang damit lernt, ganz gleich wie Eltern mit Geld ansonsten umgehen.
Denn wenn es danach geht was Eltern einem vorleben, dann dürfte ich nie einen Cent ausgeben da mein Erzeuger der Sparknochen vor dem Herren war und nur das ausgeben hat, was das notwendigste war. So bin ich nun wirklich nicht drauf und gebe auch mal etwas für Luxus oder was ich einfach haben möchte aus, sparen kann ich dennoch. Da mir das Geld auch nie in den Hintern gesteckt wurde und die Wünsche auch mal größer waren, war das ein logischer Schritt nachdem man sich den Preis angeschaut hat, wie viele Monate man Taschengeld brauchte damit man sich Teil X kaufen konnte.
Zusätzlich bin ich noch mit 14 Jahren arbeiten gegangen um mein Taschengeld aufzubessern und ich musste von meinem Taschengeld alles kaufen, nicht nur Freizeit sondern auch Schulsachen und Klamotten. Da lernt man zwangsläufig das sparen, wenn man nichts hat, kann man nichts kaufen und das bedeutet Ärger wenn man ohne Heft in der Schule steht, da man alles vorher auf den Kopf gehauen hat.
Ich sehe es eher so, dass man den Kindern vermitteln soll was der Wert von Geld ist, wie man dafür arbeiten geht, wie lange man dafür arbeiten muss und eben nicht alles dem Kind in den Hintern steckt und es auch mal selbst arbeiten muss, damit das Geld für einen Wunsch reicht. Das Sparen lernt man dann daneben ganz von alleine, wenn man in der Lage ist mit Zahlen umzugehen oder zu rechnen, wie lange man braucht damit man sich eine Konsole für 200 Euro kaufen kann, wenn man 30 Euro Taschengeld im Monat bekommt und davon 10 Euro immer für andere Sachen ausgibt. Gibt man das Geld vorher aus und spart nicht, dann scheint der Wunsch nicht groß genug zu sein und auf Pump kaufen, da kommt die Realität in der Form des Gerichtsvollziehers auch irgendwann und bringt dann zum Umdenke, wenn man vorher keine Leuchte war und das selbst nicht begriffen hat.
Ich denke auch, dass der Junge in seinem Alter schon selber mal auf den Gedanken hätte kommen können, dass man das Geld auch sparen kann, wenn man doch nicht wirklich weiß, wofür man es ausgeben soll. Dass es schwieriger ist, wenn der Vater so ist, dass er das Geld direkt ausgibt und auch noch Schulden macht, weil er alles sofort braucht, das denke ich auf jeden Fall.
Kinder haben es auf jeden Fall doch leichter zu sparen, wenn die Eltern ihnen sparsames Verhalten auch vorleben. Aber auch allgemein finde ich es schon wichtig, dass man es den Kindern auch schon früh beibringt, dass man sparen sollte, weil es später immer schwieriger wird, wenn sie schon so in dem Kreislauf drin sind, dass sie das Geld direkt ausgeben und wenn es nicht reicht, dann eben Schulden machen.
Er ist 16, keine 3 mehr wenn man den Vater noch anhimmelt und als ultimativ ansieht. Man kann durchaus entscheiden was richtig ist und was nicht und man kann auch klar erkennen, was es für Vorteile hat, wenn man Geld spart. Natürlich war hier der Vater ein schlechtes Vorbild, aber mit 16 Jahren, wenn man eine Ausbildung macht, ist man in der Lage über sein Geld selber zu verfügen und damit umzugehen.
Den Vater vorzuschieben ist da schon lächerlich. Man macht immer selber etwas aus sich. So kann man alles selber entscheiden und muss das Leben der Eltern nicht so fortführen und kann durchaus eigene Entscheidungen treffen. Man muss nicht schlagen, keine Schulden aufbauen, nicht rauchen und so weiter.
Ich finde es schon wichtig, dass man einem Kind auch beibringt, zu sparen. Damit kann man tatsächlich schon sehr früh anfangen. Ich weiß noch, dass ich schon im Kindergarten eine eigene Spardose hatte. Ich habe da auch immer mal wieder Bronzegeld von meinen Eltern bekommen, das ich da reinschmeißen konnte. Und wenn ich von meiner Oma Kleingeld bekommen habe, habe ich das dann gemeinsam mit meinen Eltern auch oft in die Spardose geworfen.
Ich hatte da auch richtig Spaß daran und es hat mich motiviert zu sehen, wie die Dose immer voller geworden ist. Ab und an habe ich mir dann auch etwas davon kaufen können oder ich habe das Geld auf mein Sparbuch eingezahlt. Ich weiß nicht ob es nun daran liegt, aber ich hatte nie Probleme damit, Geld auf die Seite zu legen.
Aber ob das wirklich notwendig ist, weiß ich nicht. Man lernt ja auch in der Schule und auch durch den Alltag, dass es wichtig ist, zu sparen. Mit 16 sollte man auch so viel Lebenserfahrung aufweisen, dass man weiß, dass man nicht ständig sein ganzes Geld sofort ausgeben sollte. In dem Alter sollte man das Verhalten der Eltern durchaus auch mal hinterfragen.
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