Wann Deckel beim Kochen drauf und wann weglassen?

Wenn man Nudeln kocht, soll man den Deckel ja weglassen soweit ich weiß, wenn man Kartoffeln kocht, bleibt der Deckel immer drauf. Kartoffeln sind nun auch das einzige Gericht, bei dem ich den Deckel beim Kochen rauflasse, sonst verwende ich diesen eigentlich nie. Ich weiß aber ehrlich gesagt auch nicht so recht, wann man was macht oder machen sollte.

Wann sollte man denn beim Kochen den Deckel auf den Topf machen und wann lässt man diesen lieber weg? Wie macht ihr das immer? Habt ihr da spezielle Regeln oder macht ihr es eher mal so mal so? Was macht das für einen Unterschied?

Ich besitze sowieso nur zwei Töpfe mit passendem Deckel, sodass ich mich schon ziemlich daran gewöhnt habe, fast immer ohne zu kochen. Einen großartigen Unterschied oder das Misslingen von Rezepten habe ich deswegen aber noch nicht beobachtet. Ich denke zwar, dass es bei einigen Speisen schon von Vorteil sein kann, einen Deckel zu nutzen, aber im Prinzip lassen sich die meisten Gerichte auch problemlos ohne ihn zubereiten.

Wenn ich Risotto oder Paella koche, dann verwende ich öfter mal einen Topf mit Deckel als bei anderen Speisen, weil ich mir einbilde, dass der Reis dann weniger schnell anbrennt und zügiger gar wird. Auch beim Kochen von Kartoffeln kommt der Deckel gelegentlich auf den Topf, wobei ich das zugegebenermaßen fast nur deshalb mache, weil es die Dampfentwicklung reduziert und die Fenster in der Küche dann nicht so stark beschlagen. Wir haben weder einen Umluft-Apparat noch eine Abzugshaube, und da sind diese großen Mengen an Wasserdampf schon sehr nervtötend.

Ich lasse den Deckel ehrlich gesagt immer weg und brauche den fast nie. Daher ist mir die Regel auch neu, dass man den Deckel beim Nudeln kochen immer weglassen soll und dass er beim Kochen von Kartoffeln eben drauf bleiben soll. Wer legt solche dämlichen Regeln überhaupt fest und wer denkt sich so etwas aus? Ich benutze höchstselten mal einen Deckel, weil ich zu faul bin, den jedes Mal abzuwaschen, auch wenn der kaum benutzt worden ist. Meine Gerichte werden trotzdem alle gar und ich habe dadurch keine Nachteile beim Kochen.

Es kommt halt immer darauf an, was ich koche. Bei Kartoffeln ist es so, dass der Deckel bei mir immer drauf kommt, damit sie gleichmäßig gar werden. Durch das Auflegen des Deckels bleibt halt der größte Teil des Dampfes im Topf und sorgt dafür, dass auch die Teile der Kartoffeln durchgaren, die eventuell aus dem Wasser herauslugen.

Auch bei Reis kommt der Deckel drauf, weil er dann einfach schneller gar wird. Gerichte, die im Topf in den Backofen kommen, bekommen auch den Deckel mit, damit nix austrocknet.

Der Deckel sorgt natürlich dafür, dass das System geschlossen ist. Der Topf verliert also weniger Energie, Wasser und auch Geschmack. Wenn du Nudeln kochst ist es energiesparender wenn du die Temperatur nach dem ersten Aufkochen runter drehst und einen Deckel benutzt.

Dann gibt es Gerichte, bei denen man nicht möchte, dass das Wasser verloren geht. Wenn du zum Beispiel Bratkartoffeln aus rohen Kartoffeln machst kommen die erst mal für 20 Minuten bei ganz niedriger Temperatur mit Deckel in eine Pfanne. Der Wasserdampf unter dem Deckel sorgt dann dafür, dass die Kartoffeln garen. Knusprig werden sie erst nachdem du den Deckel wegnimmst und das Wasser verdampfen kann.

Bleibt noch der Geschmack. Wenn dein Essen richtig lecker riecht bedeutet das leider, dass genau diese Aromen, die du da wahrnimmst, nicht mehr im Essen sind. Deshalb finde ich es immer sinnvoll Töpfe abzudecken wenn das möglich ist.

Ich habe, um Energie zu sparen, immer etwas auf dem Topf. Wenn nicht der Deckel, dann eine Kochblume, damit nichts überkocht. Ohne Deckel ist es die reinste Energieverschwendung. Denn das Wasser oder die Flüssigkeit kühlt sich schneller ab als man denkt und muss immer wieder neu erhitzt werden.

Nur, wenn ich was anbrate, nutze ich keinen Deckel, weil sich Röststoffe eher schön bilden, wenn Sauerstoff dabei ist und wenn dann weiter geschmort wird, dann wird der Deckel wieder drauf gesetzt.