Inwieweit für guten Zweck zum 'Affen machen'?

vom 08.12.2013, 22:30 Uhr

Viele kennen bestimmt die Werbung von der Telekom mit dem Mann im rosa Tutu, der nicht gerade eine "gute" Figur hat. Es ist aber für einen guten Zweck und er will, soweit ich das verstanden habe Aufmerksamkeit erregen, weil seine Frau mit Brustkrebs im Krankenhaus lag, als er sich das erste mal im Tutu ablichten lies. Er wollte damit seine Frau aufmuntern. Andere Patienten bekamen die Bilder auch zu sehen und waren hellauf begeistert. Da die Resonanz so groß war, gründete er einen gemeinnützigen Verein.

Aber mal ehrlich, es ist ja nun doch sehr mutig, sich als Mann im rosa Tutu ablichten und filmen zu lassen. Selbst, wenn man eine super Figur hat, wäre das schon eine Überwindung und ich weiß nicht, ob ich mich so zum "Affen" machen würde. Wie weit würdet ihr euch zum Affen machen, wenn ihr einem Menschen helfen wollt? Es dient ja einem guten Zweck. Ich würde erst einmal sagen, dass ich es niemals machen würde. Aber wenn es dann wirklich so weit ist, weiß ich nicht, wie ich reagieren würde. Könnt ihr im Voraus ausschließen euch zur Schau zu stellen?

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» Ampelmännchen » Beiträge: 1310 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde mich schon zum Affen machen. Auch wenn man erst mal nur daran denkt, dem anderen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern ist das schon eine wichtige Sache und wenn man sich dabei ein bisschen zum Affen macht ist das doch nicht schlimm. Ich finde es generell nicht schlimm mich für den guten Zweck zum Affen zu machen und habe das auch schon für eine kranke Freundin gemacht, die so Spenden gesammelt hat. Das ist auch eine kleine Sache, wenn man mal sieht, was man erreichen kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich verstehe ehrlich gesagt bei diesem Beispiel nicht, inwiefern man den Menschen hilft, indem man sich in einem Outfit öffentlich lächerlich macht. Dadurch sterben ja auch nicht weniger Frauen an Brustkrebs oder was auch immer und soweit ich das verstanden habe, wurden nicht mal Spendengelder dadurch gesammelt. Daher erschließt sich mir die Logik bei dieser Aktion nicht so wirklich. Da macht man sich doch nur lächerlich und sonst nichts. Also nur um mich so dermaßen öffentlich lächerlich zu machen würde ich mich nicht zum Affen zu machen. Für mich muss die Hilfe für andere Menschen schon quantifizierbar sein, sonst ergibt so eine Aktion für mich keinen Sinn und hat auch keinen Nutzen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde es ehrlich gesagt eher erfrischend unkonventionell, wenn sich jemand mit einer "normalen" Figur traut, beispielsweise Kleidung des anderen Geschlechts zu tragen oder generell aus welchem Grund auch immer ein auffallendes Erscheinungsbild zu bieten. Ein rosa Tütü ist natürlich ein steiler Einstieg, aber ich muss wirklich nicht gerade völlig entsetzt nach dem Riechsalzfläschchen greifen, wenn ein Mann (unabhängig von der "Figur") in Frauenklamotten herumrennt, Warum, ist mir hier ganz egal.

Ich finde also weder, dass sich der spezielle Typ zum "Affen" gemacht hat noch dass sein Auftreten peinlich oder lächerlich sei. Er hat die ganze "Weiber weiblich, Männer männlich"-Spießergesellschaft vorübergehend ein bisschen aufgewirbelt und seine Frau in einer miesen Situation aufgeheitert. Finde ich gut. Ich selber bin (zugegebenermaßen im Fasching) auch schon im eng anliegenden Katzenkostüm durch die Gegend gerannt und habe Kinder bespaßt, weil ich das lustig fand. Und ich bin auch keine Ballerina.

Affig und peinlich finde ich persönlich höchstens das betont gendergerechte Verhalten, wenn jemand beispielsweise nur im Kommunionanzug mit Seitenscheitel bzw. mit Make-Up und Nagellack an der berühmten Wursttheke im Supermarkt aufläuft.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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