Traditionen irgendwann nicht mehr zeitgemäß?

vom 14.03.2018, 09:56 Uhr

In diesem Beitrag Nationalhymne überhaupt noch zeitgemäß und sinnvoll? geht es um die Nationalhymne und ob diese überhaupt noch zeitgemäß ist. Ich muss sagen, dass sie für mich eine Art Tradition ist und ich es schon komisch finden würde, wenn diese vor Wettkämpfen und sportlichen Ereignissen nicht mehr gesungen werden würde. Irgendwie gehört dies ja schon dazu.

Ich frage mich daher, ob Traditionen irgendwann einfach nicht mehr zeitgemäß sind und deswegen vielleicht nicht mehr zelebriert werden oder sogar abgeschafft werden. Ich muss sagen, dass ich es oft traurig und schade finde, wenn lange bestehende Traditionen irgendwann nicht mehr statt finden, weil sie einfach in Vergessenheit geraten sind.

Meint ihr, dass Traditionen irgendwann nicht mehr zeitgemäß sind? Was für Traditionen wären das für euch? Kennt ihr solche, die deswegen nicht mehr statt finden, weil sie einfach zu veraltet sind? Oder meint ihr, dass sie einfach eher in Vergessenheit geraten, weil sie niemand mehr weitergibt?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Menschen verändern sich nun mal und so kann es auch sein, dass solche Traditionen mal über Board geworfen werden, was ja auch nicht immer schlimm ist. Wenn man beispielsweise immer zu Weihnachten essen gegangen ist und nun jemand selber kocht ist das sicherlich eine Tradition, die man für sich aufgibt, aber es ist nur anders und nicht schlimmer oder ein großer Verlust. Man muss eben sehen, dass man damit auch noch gut leben kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das einzig Beständige ist nun mal der Wandel, und nicht alles, was "Tradition" ist, ist alleine schon deswegen erhaltenswert und gut. Ich finde es beispielsweise auch schade, wenn alte Handwerksberufe aussterben und das damit verbundene Wissen und Können verloren geht, aber andererseits müsste man sich dann eben auch aktiv dafür einsetzen, sprich beispielsweise beim Schuhmacher handgenähte Lederschuhe für 2000 Euro kaufen, in denen soundso viele Meisterstunden drinstecken. Und das machen weder ich noch viele andere Leute, die den Verlust von Traditionen "traurig" finden.

Ähnlich geht es mir mit diversen Bräuchen und Festen, die auch zu den Traditionen gehören. Die Gesellschaft verändert sich, aber irgendwo wäre es ihr doch am Liebsten, wenn sie bestimmte Leute (z.B. auf dem Land) quasi dazu verpflichten könnte, noch jeden Sonntag in Tracht in die Kirche zu gehen, ihr Vieh für den Almabtrieb festlich zu schmücken, oder bei Gewitter eine Kerze anzuzünden.

Viele Bräuche stammen auch noch aus Zeiten, als das Leben noch viel gefährlicher und unsicherer war und ergeben schon deswegen heute nicht mehr viel Sinn. Man kann Traditionen nur am Leben erhalten, wenn man sie selber befolgt, und wenn das niemand mehr macht, war's das eben mit dem Tanz um den Maibaum. Da hilft auch kein Jammern.

» Gerbera » Beiträge: 11313 » Talkpoints: 47,96 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ein Stück weit werden Traditionen ja auch politisch gelenkt und gesteuert. Man erinnere sich an das Bleigießen, das wegen potentieller Gesundheitsschäden verboten worden ist und seitdem gibt es das nicht mehr im Handel, sondern nur noch Wachsgießen. Welchen Sinn hat es also, an dieser Tradition festzuhalten und wie will man das (legal) umsetzen? Wenn dann noch das Feuerwerk an Silvester verboten wird wegen der Schadstoffemissionen, hat man auch keine Wahl, als sich daran zu halten, wenn man nicht gerade fette Bußgelder zahlen will.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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