Sollte man nach Redewendung verletzt sein?

vom 13.03.2018, 22:34 Uhr

Ich habe heute mit einer Freundin telefoniert, der es momentan in ihrer Beziehung nicht so gut geht. Die Beiden haben sich heute gestritten und er meinte zu ihr, dass er "Hüh und sie immer Hott sagen würde." Danach haben die Beiden kein Wort mehr miteinander gewechselt und sie hat sich schwer verletzt gefühlt. Sie ist von Natur aus etwas störrisch und widerspricht ganz gerne mal. Sie hat mich gefragt, was sie denn ändern soll, weil er diese Redewendung schon häufiger verwendet hat und ich konnte ihr leider nicht weiterhelfen.

Ich weiß nicht, wie ich nach einer solchen Redewendung reagieren soll, besonders wenn ich erst den Sinn dahinter recherchieren müsste, wie in diesem Fall. Wie sollte man nach einer solchen Redewendung reagieren? Wie würdet ihr reagieren? Sollte man verletzt sein? Sollte sie etwas an sich ändern und an sich arbeiten? Ich konnte ihr nicht wirklich einen Tipp geben, weil mir die Redewendung nicht bekannt war.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12582 » Talkpoints: 9,16 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich bin etwas verdattert, denn das ist für mich eine ganz allgemeine Redewendung, die mir oft unterkommt und die sich meiner Meinung nach von selbst erklärt. Der eine sagt A - der andere sagt B. Sie will also immer etwas anderes, ist immer anderer Meinung. Was ist an der Redewendung nicht zu verstehen?

Du sagst, dass Deine Freundin häufig störrisch ist und gerne widerspricht - Du konntest Deiner Freundin aber das Problem nicht erklären? Das ist wieder etwas, was ich nicht verstehe. Du hast das Problem doch gerade beschrieben: Sie ist störrisch und widerspricht permanent! Da ist doch das Problem! Und ja - wenn die Beziehung ihr etwas bedeutet, sollte sie sich da mal an die eigene Nase fassen und daran arbeiten!

Ansonsten finde ich die Überschrift über dieses Thema ein wenig unpassend. Man soll natürlich nicht verletzt sein, nur weil der andere eine Redewendung benutzt hat. Dafür gibt es ja Redewendungen. Manchmal beschreiben sie oder fassen ein Problem besser zusammen, als es konkrete Beispiele tun können. Trotzdem sollte man sich nicht hinter Redewendungen verschanzen, sondern dem anderen auch mal konkret sagen, wo ein Problem liegt, wenn er es denn überhaupt wissen will.

Deine Freundin sollte also einfach nicht wegen der blöden Redewendung verletzt sein, sondern ihr eigenes Verhalten mal reflektieren, vielleicht auch mit Deiner Hilfe. Wieso ist sie so störrisch und widerspricht dauernd? Warum kann sie ihrem Freund nicht mal recht geben? Warum will sie immer etwas anderes als er? Passen die beiden überhaupt zusammen, wenn die Meinungen und Wünsche so auseinander gehen?

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das Sprichwort bedeutet so viel wie immer dagegen sein. Er sagt “links“ und sie daraufhin “rechts“. Die Begriffe stammen aus der Kutschfahrt und wurden den Tieren von ihrem Gespannführer als Richtungsansage zugerufen.

Ich finde die Redewendung nicht schlimm oder gar beleidigend. Zickig sein ist nicht immer negativ und ihr Partner hat das doch schon vorher gewusst. Irgendwie habe ich den vagen Verdacht, dass das bei den beiden eher um einen Machtkampf geht. Deine Freundin scheint eine sehr stolze Frau zu sein und das ist gut.

Warum sollte sie auch immer einer Meinung mit ihm sein? Sich für jemanden zu ändern finde ich persönlich nicht richtig. Erfahrungsgemäß geht das nie gut oder hält lange an. Veränderung sollte aus dem Inneren kommen und aus freien Stücken.

» Bengelchen » Beiträge: 44 » Talkpoints: 6,89 »



Das ist doch ganz geläufig, dass man das erst nachschauen muss finde ich schon etwas komisch. Generell kann ich es aber auch nicht verstehen, dass sie sich verletzt fühlt, wenn er doch scheinbar öfter das Gefühl hat dass die beiden unterschiedlicher Meinung sind und deswegen oft streiten. Das bekommt man selber doch auch mit.

Natürlich kann es sein, dass man mal eine unpassende Redewendung verwendet und dann darf der Partner auch sauer sein und verletzt, aber doch nicht wenn die Person recht hat und man wirklich oft verschiedener Meinung ist. Man kann ihm ja auch nicht zur Last legen, dass sie das Sprichwort nicht kennt, was so geläufig ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich bin auch etwas überrascht, dass gleich zwei Leute während eines Gesprächs diese Redewendung nicht kennen, aber wer weiß, vielleicht ist das auch eine regionale Sache oder eine Frage des Alters. Eigentlich meint die Redewendung auch nicht, dass man immer anderer Meinung ist, sondern bezieht sich auf das wankelmütige Verhalten eines Menschen. So kenne ich es, wenn man sich nicht entscheiden kann, nicht so richtig weiß, was man will und täglich eine andere Sicht hat. "Du sagst auch heute Hü und morgen Hott."

Eigentlich hat der Freund es also auch falsch angewendet, er wollte damit wohl eher sagen, dass sie reflektorisch allem was er sagt oder was die beiden abmachen widerspricht. Das würde mich als Partner mit der Zeit auch total anstrengen, da fühlt man sich ja überhaupt nicht angenommen und wahrgenommen, wenn alles, was man sagt oder abmacht immer nur vom anderen infrage gestellt wird.

Ob man da verletzt sein sollte oder nicht, muss jeder selbst wissen, aber ich wäre es an dieser Stelle nicht, weil ich die Redewendung nicht schlimm finde. Eher würde ich nach Beispielen fragen, was er damit meint und in Zukunft gucken, ob er recht hat. Vielen ist es ja gar nicht bewusst, dass sie chronische Gegenredner oder Aber-Sager sind. Warum sie das macht? Vielleicht will sie auf die Art ihre Autonomie in der Beziehung wahren, möglicherweise ist es ein Test, wie standhaft er in seinem Verhalten und seinen Worten ist, eventuell ist es auch passiv-aggressiv, das wird nur sie wissen.

» Verbena » Beiträge: 4921 » Talkpoints: 0,32 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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