Ausländische Billiglöhner genauso bezahlen wie Einheimische?
Oftmals ist es ja so, dass ausländische Arbeitskräfte deutlich niedriger bezahlt werden als einheimische Kräfte. Man versucht eben die Kosten zu senken und da viele Ausländer in (zum Beispiel) Deutschland mehr verdienen als in ihrer Heimat und dann noch die Gesetze vielleicht nicht ausreichend kennen, bekommen sie eben weniger Geld.
Wäre es in euren Augen gerechter, wenn man auch ausländische Billiglöhner einer Art "Mindestlohn" unterziehen würde? Sollten Ausländer in dem Sinne mindestens genauso viel verdienen können und dürfen wie inländische Kräfte oder seht ihr das eher kritisch? Soweit ich gelesen habe, möchte die EU die Ausbeutung ausländischer Billiglöhner stoppen und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Findet ihr, dass die Politik sich hier einmischen sollte?
Die Frage ist ja auch, ob denn noch viele ausländische Kräfte einstellen würden, wenn diese genauso einen Verdienst hätten wie die Einheimischen. Ich denke auch, dass es sicherlich darauf ankommt, ob es gelernte Kräfte sind oder eben ungelernte. Da wird bei einheimischen Arbeitnehmern ja auch unterschieden. Ansonsten muss man sicherlich einige Vor- und Nachteile beachten.
Täubchen hat geschrieben:Wäre es in euren Augen gerechter, wenn man auch ausländische Billiglöhner einer Art "Mindestlohn" unterziehen würde? Sollten Ausländer in dem Sinne mindestens genauso viel verdienen können und dürfen wie inländische Kräfte oder seht ihr das eher kritisch? Soweit ich gelesen habe, möchte die EU die Ausbeutung ausländischer Billiglöhner stoppen und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Findet ihr, dass die Politik sich hier einmischen sollte?
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. So einfach ist das. Mit welchem Argument sollen Ausländer denn schlechter verdienen? Wer jetzt kommt und sagt, in deren Heimat lebt man billiger, der schneidet sich ins eigene Fleisch. Denn dann sind auf Frauen zu hoch bezahlt, schließlich müssen die keine Familie ernähren und haben einen Versorger an ihrer Seite.
Und in wirtschaftlich schwachen Regionen könnte man die Löhne noch stärker senken, kostet immerhin alles weniger. Lohn muss nach Leistung gehen und nicht nach Nationalität. Außerdem fördert Billiglohn für Ausländer Lohndumping im eigenen Land. Warum sollte man einen teuren Einheimischen beschäftigen, wenn man einen billigen Ausländer haben kann?
Ich finde jeder sollte bei selber Arbeit auch den selben Lohn bekommen. So sollte es das selbe Gehalt geben damit es fair zugeht. Ich kenne ein Hotel, in dem alle den selben Stundenlohn bekommen, bis auf 2 Köche. Da ist es auch egal wer da eingestellt wird und für was, er bekommt den selben Stundenlohn wie alle und das ist auch sehr gut für das Betriebsklima, niemand ist neidisch und alle bereit für diesen Lohn zu arbeiten.
Ich würde mal frech behaupten, dass man genau das gesetzlich so regulieren muss, dass ausländische bisher Billiglöhner genauso bezahlt gehören, wie ein Einheimischer. Denn ich würde meinen Hintern darauf verwetten, dass es dann auch ein Ende hat, dass man den dummen „Deutschen“ hier keinen Job anbietet, sondern lieber fremdfischen in Rumänien & Co geht, wo man die Leute mit Hungerslöhnen abspeist und Akkordarbeiten lässt, aber trotzdem noch mehr zahlt, als bei denen Daheim, sodass sie kommen in Hoffnung, es besser zu haben. Rein finanziell.
Genau das ist nämlich in meinen Augen eines der größten Probleme in vielen Ländern, wie auch in den USA sowie in Deutschland. Die Dumpinglöhne für Ausländer sind für die Ausländer natürlich hoch, wenn man für dieselbe Arbeit im KFZ-Bereich als blödes Beispiel in Rumänien nur „300 Euro“ kriegt, aber hier dann 600 Euro, dann wäre das für den Rumänen ein Gewinn. Wenn man ihn aber als ausgelernter so bezahlen würde, wie einen deutschen ausgelernten KFZ-Mechatroniker, dann würde der zukünftige Arbeitgeber erst gar nicht mehr im Ausland fischen, weil dann kann er nämlich auch den Deutschen oder Einheimischen einstellen.
Genau so sehe ich das und das müsste man auch wirklich tun. Ich kenne viele Firmen, die Leute dort angestellt haben, wie in der Möbelpacker-Szene, die kein Wort Deutsch können. Mehr als daheim verdienen, aber mehr als 50 Prozent weniger als der Einheimische und genau da liegt das Problem. Zwinge sie dazu, dasselbe zu zahlen, die bei einem Einheimischen und schon werden sie nicht im Ausland nach billigen Kräften zum Ausbeuten suchen, weil das nicht mehr geht und deswegen glaube ich, dass man das tun muss.
Man unterstützt die Arbeitgeber doch nur beim Abzocken und Ausbeuten. Wenn man da weltweit am meckern ist, muss man das auch endlich mal beheben und in einem Land, wie Deutschland, wo die Bürokratie mehr als 80.000 Gesetze umfasst und Verordnungen kann ich doch wohl verlangen, dass man es auf die Kette kriegt, die Leute fair zu bezahlen und auch Ausländer fair genau nach Leistungen und Qualifikationen wie einen Einheimischen zu bezahlen.
Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Jobs dann wieder auch in Hand von Einheimischen oder wem auch immer sind, die aber dann „fair“ bezahlt sind. Wenn das so weiter geht, muss man sich nicht wundern, wenn die LKW Branche mit überarbeiteten Ausländern hantieren muss, die zu Unfällen neigen, die Transportbranche und Möbelpacker, Maurer & Co Branche von Billiglöhnern weiter unterwandert wird, aber zu unfairen Bedingungen, aber fairer als bei denen daheim, sodass sie sich darauf einlassen. Man muss die Arbeitgeber offensichtlich gesetzlich verdonnern, dasselbe zu zahlen, wie bei Einheimischen, um die Problematik zu beheben.
Kätzchen14 hat geschrieben:Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Jobs dann wieder auch in Hand von Einheimischen oder wem auch immer sind, die aber dann „fair“ bezahlt sind. Wenn das so weiter geht, muss man sich nicht wundern, wenn die LKW Branche mit überarbeiteten Ausländern hantieren muss, die zu Unfällen neigen, die Transportbranche und Möbelpacker, Maurer & Co Branche von Billiglöhnern weiter unterwandert wird, aber zu unfairen Bedingungen, aber fairer als bei denen daheim, sodass sie sich darauf einlassen. Man muss die Arbeitgeber offensichtlich gesetzlich verdonnern, dasselbe zu zahlen, wie bei Einheimischen, um die Problematik zu beheben.
Ich glaube du machst es dir da etwas einfach. Du tust ja gerade so, als wenn mit einer Lohnangleichung plötzlich eitel Sonnenschein wäre und alle mehr Geld hätten. Sicherlich stehe ich grundsätzlich auch auf dem Standpunkt, dass die gleiche Arbeit mit dem gleichen Lohn bezahlt werden sollte. In einigen Branchen sollte man aber auch die Frage stellen, warum so wenig Lohn gezahlt wird.
Warum gibt es denn auf dem Spargelacker vergleichsweise schlechte Löhne, wenn man nicht ein Superakkordarbeiter ist? Weil es halt überwiegend Handarbeit ist und dementsprechend der Lohnanteil auch maßgeblich den Endpreis beim Kunden beeinflusst. Zahlt man dort jetzt wesentlich höhere Löhne, dann muss auch der Endverbraucher mehr für das Produkt bezahlen. War ja im Friseurhandwerk auch nicht anders. Hier in der Region haben sich durch die Einführung des Mindestlohnes die Preise für einfache Haarschnitte fast flächendeckend verdoppelt. Das ist ja auch in Ordnung so, denn jede Arbeit hat halt ihren Preis.
Die Frage ist aber eben in einigen Branchen, ob der Verbraucher dann bereit ist, auch die höheren Preise zu zahlen. So stellt sich dann eben die Frage ob man sein Auto dann eben billig reparieren lässt oder doch gleich schwarz, ob man dann immer noch soviel Spargel kauft, wenn der das 1,5 fache oder gar das doppelte kostet und ob man den Umzug nicht doch lieber selber macht, statt mit einer Firma, weil es einfach zu teuer wird.
Ich denke von der Vorstellung das man dann den Großteil der jetzt Billiglöhner durch ordentlich bezahlte Deutsche ersetzen kann, sollte man sich verabschieden. Es gibt natürlich einen gewissen Anteil an Dienstleistungen, da kommt man kaum drum herum. Wenn ich eben nicht wie Waldmensch aussehen will und keinen kenne, der mir halbwegs vernünftig die Haare schneiden kann, dann muss ich die höheren Preise in Kauf nehmen. Aber bei Lebensmitteln zum Beispiel kann man eben schon überlegen, ob man dann nicht andere billigere Lebensmittel kauft oder ob man sich wirklich ein Putzkraft engagiert, wenn die Osteuropäerin eben nicht mehr für den Mindestlohn oder vielleicht auch weniger arbeitet.
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