Sich angegriffen fühlen, wenn jemand andere Meinung hat?
Es ist ja normal, dass wir nicht alle einer Meinung sind, so dass ich es gar nicht schlimm finde, auch mit Freunden, meinem Partner oder irgendwelchen anderen Leuten nicht immer einer Meinung zu sein. Vor allem dann, wenn es um den eigenen Geschmack oder so etwas geht, dann lässt sich darüber ja nicht wirklich diskutieren. Was der eine schön findet und mag, findet der andere wiederum blöd. Ich finde das gar nicht schlimm, sondern oft sogar interessant, da man so eine gute Grundlage für Gespräche hat.
Leider habe ich es schon öfter mal erlebt, dass manche Leute sich persönlich angegriffen fühlen, wenn man etwas nicht mag, was sie mögen oder wenn einem etwas nicht schmeckt, was ihnen schmeckt - auch wenn es sich um Essen unterwegs handelt und nicht ihre selbstgekochten Gerichte und auch wenn es eigentlich sonst nichts mit ihnen persönlich zu tun hat.
Ich kann so etwas gar nicht verstehen. Wieso fühlt man sich denn angegriffen, nur weil jemand anderes die eigene Meinung nicht teilt? Ich weiß dann nie so recht, wie ich da reagieren soll, da ich so ein Verhalten ziemlich kindisch finde und da auch kein Verständnis dafür habe.
Ich glaube, dass man das gar nicht so allgemein diskutieren kann. Es kommt immer auch auf das Thema und das Alter der Personen an. Früher war ich auch leichter angegriffen, wenn jemand eine andere Meinung hatte. Inzwischen ist es mir oftmals egal, was andere Leute sagen oder denken, denn in den meisten Lebenssituationen ist dies sowieso irrelevant, was irgendein Kleinhirn denkt.
Ich glaube nicht, dass das primär am Alter liegt. Ich kenne auch eine Person, die einige Jahre älter ist als ich und trotzdem ist sie schnell beleidigt und angegriffen, wenn man mal ihre Meinung nicht teilt. Dabei spielt es keine Rolle, wie neutral und sachlich man seine Meinung formuliert, sie nimmt das direkt persönlich. Ich denke viel mehr, dass die Gesundheit da eine Rolle spielt. Denn besagte Person ist psychisch so angeknackst, dass sie in eine geschlossene Anstalt gehört, es selbst aber nicht einsieht.
Das kommt für mich immer auf die Art und Weise an. Hat jemand eine andere Meinung als ich, die ethisch vertretbar ist und tut die wenn auch vielleicht vehement, so doch in einer Art und Weise kund, die meine eigene Meinung doch respektiert, so habe ich keinerlei Problem damit dass dieser andere Mensch auch eine andere Meinung hat. Warum auch? Ich erwarte von meinem Gegenüber ja auch, dass er oder sie meine Meinung respektiert auch wenn er sie nicht teilt unbedingt.
Andererseits gibt es wieder Leute, die meinen einen umstimmen zu müssen oder die z.B. abfällig werden oder ähnliches mehr, was darauf hindeutet, dass sie einem selbst bzw. der eigenen Meinung keinerlei Respekt zubilligen, und das ist etwas was ich absolut nicht ab kann und dementsprechend mich bemühe auch selber nie so zu sein.
Ich würde ja auch gerne sagen, das ich wirklich jedem seine Meinung lasse, aber wenn ich es genau betrachte, ist dem nicht so. Natürlich gerate ich nicht in Rage, weil mir jemand sagt er möge lieber den Herbst, während ich den Frühling bevorzuge oder wenn jemand der Meinung ist Apple sei besser als Samsung. Aber es gibt einige Themen, egal wie respektvoll und vernünftig vorgetragen, die mich wirklich auf die Palme bringen. Ich fühle mich dann nicht nur angegriffen, ich bin auch stinksauer.
Gutes Beispiel dafür wäre ein aktuelles Thema in unserer Familie. Ich liebe sie und vor allem die Familienmitglieder in Amerika vermisse ich zutiefst, aber ihre Einstellung zu Tieren ist für mich eine Katastrophe. Hier werden diverse Sittiche in einen winzigen Käfig gepfercht und von Artgerechter Haltung wird naserümpfend Abstand genommen. Hinzu kommt eine Anschaffung die mir wirklich die Haare zu Berge stehen lässt. Ein junges Paar in einer Einzimmerwohnung kauft sich einen Husky, ist jedoch den ganzen Tag nicht zuhause und der Meinung, einen Husky in einen winzigen Käfig zu stecken sei völlig ok. In Deutschland würde es vermutlich gegen mehrere Tierschutzgesetze verstoßen.
Ihrer Meinung nach sind Tiere nur zum Vergnügen der Menschen da, es gibt keine Bedenken und da ich schon seit vielen Jahren versuche, sie für das Thema zu sensibilisieren, weiß ich, das sich daran auch nichts ändern wird. Jegliche Versuche von mir wurden meist ignoriert oder entnervt abgetan. Also ja, ich fühle mich tatsächlich angegriffen und ich bin deswegen enttäuscht. Erst recht wenn ich dann auch noch immer und immer wieder traurige Bilder auf Facebook oder anderen sozialen Medien sehe, wo mit den Tieren geprahlt wird. Es gibt eben Meinungen, die mein persönliches Empfinden verletzen, es ist für mich unerträglich und es gibt noch einige andere Themen, bei denen ich nicht ruhig und vernünftig bleiben kann, wie zum Beispiel Diskriminierung von Frauen, Kindern oder auf Grund des Glaubens, Gewalt gegen Kinder (Es ist ja nur ein Klapps!) und noch so einiges mehr.
Egal wie zuckersüß und respektvoll es mir auch vorgetragen wird, wenn mir jemand sagt er fühlt sich nicht mehr wohl, weil die Nachbarn ein "Negerkind" adoptiert haben oder mir jemand sagt, XY kann heute nicht mir zum Kaffeetreff, der Ehemann erlaubt es nicht, Platz mir der Kragen. Ob jemand nun meine heiß geliebten Gerichte mag oder nicht, ist mir aber herzlich egal. Es geht wohl um die Dinge, die einem im Leben wirklich am Herzen liegen, die für mich ganz selbstverständlich nur eine Meinung zulassen, weil alles andere einfach absurd ist.
Es gibt einfach Menschen, die einen gerne mit der zur Schaustellung ihrer Meinung provozieren wollen oder darauf aus sind einen zu ärgern. Da kann man sich dann schon angegriffen fühlen, wenn man dann so etwas zu hören bekommt. Beispielsweise kann der Ratschlag wie man am besten abnimmt bei einer Person, die mit ihrem Gewicht zufrieden ist sehr schlecht ankommen und diese Person kann sich dann auch zu Recht angegriffen fühlen, weil es ja nicht nett gemeint sein muss.
Generell versuche ich schon andere Meinungen zu akzeptieren und damit zu leben, dass nicht jeder Mensch meine Meinung haben kann. An sich finde ich das auch nicht schlimm, wenn man nicht provoziert und mit Absicht ärgern möchte. Mit mir kann man reden und ich beanspruche nicht immer Recht zu haben, ganz im Gegenteil, mir ist bewusst dass ich nicht alles weiß.
Es ist immer so ätzend, wenn Menschen förmlich „angegriffen reagieren“ oder „heulend reagieren“, weil jemand anderer Meinung ist. Das gehört zum Leben dazu und wir können nun einmal nicht alle derselben Ansichten und Meinungen sein. Das ist sowohl politisch so, als auch privat, bei der Arbeit, beim Geschmack und mehr. Leider gibt es aber zu viele Menschen, die mehr interpretieren, eingeschnappt sind und rumheulen oder gar sich sofort angepisst fühlen.
Solchen Leuten erkläre ich auch gerne nett, dass sie keinen Grund haben, sich angegriffen zu fühlen und ich das gar nicht persönlich meine. Das mache ich aber jetzt bestimmt nicht ewig, weil dann hat das Thema für mich auch ein Ende und die Person brauch mich einfach nicht mehr nach Meinungen fragen, weil es mir per se sonst zu doof ist. Ich bin doch nicht der Erklärbär.
Es gibt zu viele Menschen und ich kenne da gerade einen ganz aktuellen Fall, die immer vorgeben, jeden zu akzeptieren und jede Meinung. Doch wenn es zu einem Meinungsaustausch kommen, sind sie eingeschnappt oder wollen anderen sofort ihre Meinung aufdrücken. Da kenne ich aktuell einen ganz extremen Fall, der damit Silvester, Weihnachten sowie einen Geburtstag zulässt gesprengt hat. Dieser Person gehe ich seither komplett aus dem Weg und mein Freund ebenso. Es stört mich sehr.
Ich fühle mich auch nicht angegriffen, sondern frage ich nach, wenn ich es falsch verstehe oder gar nicht verstehe. Doch direkt angegriffen fühlen ist doch doof. Da greift jemand vielleicht die Meinung an, aber nicht mich. Hatte vor wenigen Tagen auch jemanden, der nicht verstehen konnte, wie ich die AFD wähle, wenn ich doch schon mit Frauen sexuell in Kontakt getreten bin. Der war total erbost und trotzdem haben wir die ganze Nacht weiter gesoffen und Spaß gehabt. Er konnte halt nur diesen Aspekt nicht verstehen und gut war.
Manche Menschen müssen vielleicht wirklich lernen, was es heißt, unterschiedlicher Meinung zu sein und wenn es jemand ist, der sich immer angegriffen fühlt, glaube mir, dann rede ich mit der Person das Nötigste, aber Meinungsaustausch wird es mit mir nicht mehr geben.
Ich sehe die Sache hier relativ differenziert. Nicht jede "Meinung" ist in meinen Augen nämlich gleichberechtigt, und es gibt durchaus etliche Themen, bei denen ich mich durchaus angegriffen fühle, wenn mir jemand seine "Meinung" dazu unter die Nase reibt.
Beispielsweise bin ich physisch nicht in der Lage, mit niedrigem Blutdruck stressfrei zu lächeln, wenn jemand der Meinung ist, ich sei ihm geschlechtsbedingt unterlegen und solle froh sein, wenn mich überhaupt jemand bumst, da ich offensichtlich nur neidisch auf "richtige Frauen" sei. Stichwort Sexismus also. Da gibt es etliche Baustellen, die mich durchaus auf die Palme bringen, und das ist auch nur die Spitze des Eisbergs. Von vielen anderen -ismen und -feindlichkeiten möchte ich gar nicht erst anfangen, und nicht jedes Vorurteil und jede diskriminierende Beleidigung ist als "Meinung" zu akzeptieren und durchgehen zu lassen.
Von manchen "Meinungen" fühle ich mich auch in meiner Intelligenz beleidigt, wenn jemand also beispielsweise der Meinung ist, man solle seine Kinder nicht impfen lassen oder "Ein Arschvoll hat noch niemandem geschadet". Ich finde also, man kann sich durchaus von anderer Leute Meinungen angegriffen fühlen, da es sich bei weitem nicht immer nur um Geschmacksfragen oder das leidige selbstgekochte Gemüse handelt.
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