Betriebskindergarten - Erleichterung oder Zumutung?
Eine Bekannte, nennen wir sie A, arbeitet als Ärztin in einem Krankenhaus meiner Universitätsstadt. Sie ist letztes Jahr im Sommer Mutter geworden und hat sich die Elternzeit mit ihrem Mann B geteilt. Seit August ist ihr Sohn nun im Betriebskindergarten des Krankenhauses, in dem A arbeitet. Der Kindergarten selbst ist total bescheuert organisiert und es ist schwierig, den Aufenthalt dort ohne Hilfe zu organisieren. So muss A beispielsweise oft schon um 7:30 Uhr ihren Dienst antreten während der Kindergarten aber erst um 8:30 Uhr öffnet und vorher gar keine Kinder aufnimmt. Der Kindergarten schließt dann auch pünktlich um 14:30 Uhr, obwohl A bis 15:30 Uhr, manchmal auch bis 20 Uhr arbeiten muss. Also ist es zwar theoretisch ein Vorteil, dass die Kita an ihren Arbeitsplatz angegliedert ist und dazugehört, aber so wirkliche Vorteile hat das für A nicht. Das Kind sollte auch erst in einen anderen Kindergarten kommen, wo es aber abgelehnt wurde. Der Betriebskindergarten war somit die letzte Möglichkeit einer Betreuung in dem Sinne.
Jetzt muss ihr Mann B und manchmal auch die Mutter von A das Kind regelmäßig zum Kindergarten bringen und es manchmal sogar auch von dort holen, weil A es eben wegen ihrer Arbeitszeiten gar nicht schafft. A meinte auch schon, dass der betriebseigene Kindergarten des Krankenhauses eine sehr gute Möglichkeit ist, um Kinder dort betreuen zu lassen, allerdings würde nur das Putzpersonal davon so wirklich profitieren. Sämtliche Pfleger, Krankenschwestern und Ärzte seien von diesen Vorteilen ausgenommen.
Welche Erfahrungen habt ihr mit Betriebskindergärten gemacht? Würdet ihr sie eher als Erleichterung oder stressige Zumutung betrachten? Sind alle Betriebskindergärten so bescheuert und unpassend organisiert oder kommt das auf die Berufsbranche an?
Ich habe keinerlei Erfahrungen mit den Betriebskindergärten. Auch kenne ich keinen in meiner Umgebung. Wenn ich nun aber deine Beschreibung nachvollziehe, würde es für mich eine Zumutung machen. Es kann auch in einen regulären Kindergarten vorkommen, dass der Mann oder die Großeltern das Kind abholen müssen, aber hier scheint dies ja jeden Tag der Fall zu sein.
Ich würde da sehr schnell versuchen, mein Kind wieder heraus zu nehmen. Da wäre es ja bald besser, wenn das Kind die gesamte Zeit beim Mann oder den Großeltern ist, wenn dies denn möglich ist. Eine Zumutung finde ich es zudem, wenn man alleinerziehend ist. Vorteile kann ich für mich nicht daraus filtern. Ich denke aber, dass das nicht in jedem Betriebskindergarten so sein wird. Oder ich hoffe es zumindest.
Bei dem Chaos würde ich einen Betriebskindergarten auch als Zumutung empfinden. Ich frage mich, warum der Arbeitgeber nichts unternimmt und die Zeiten entsprechend ausbaut. Bei einem Krankenhaus, wo Schichtdienste durchaus üblich sind, sollte das doch selbstverständlich sein, dass der Arbeitgeber entsprechend mitdenkt. Dann müssten eben mehr Erzieherinnen eingestellt werden, die dann auch im Schichtdienst arbeiten.
Bei uns im Betrieb arbeiten wir Gleitzeit, wobei die Betriebskita von 7 Uhr morgens bi 18 Uhr geöffnet hat. Man kann sein Kind schon mit wenigen Monaten dort abgeben, sofern man denn einen Platz dort bekommt. Das Angebot wird hier gerne angenommen und es liegt auch im Interesse des Arbeitgebers, dass die Kinderbetreuung gut ausgebaut ist. Gerade die Akademikerinnen bei uns sind im Schnitt 3 Monate weg nach der Geburt des Kindes und steigen danach wieder (voll) in den Beruf ein. Ohne so eine Kita wäre das eben nicht so schnell möglich und der Arbeitgeber spart durch die Kita mehr Geld als er durch die Personalsuche bei Ersatz und Einarbeitung ausgeben müsste.
Das klingt ja wirklich schlimm und da kann sich der Arbeitgeber meiner Meinung nach auch einen solchen Kindergarten sparen. Natürlich ist auch nicht nur Frau A für das Kind zuständig und muss sich organisieren, aber wenn ein Arbeitgeber schon eine Kita anbietet, dann muss er sich doch auch an seine eigenen Zeiten halten und kann nicht einfach Wunschzeiten angeben, da damit niemanden geholfen ist und der Arbeitnehmer noch gestresster ist.
Ich kenne nur Betriebskindergärten, die sich auch wirklich zeitlich an den Arbeitszeiten im Betrieb orientieren. So sind die Eltern auch entspannter bei der Arbeit und die Kinder können optimal versorgt werden. Im Fall von Frau A würde ich da nochmal mit dem Chef reden und fragen, ob dieser da vielleicht etwas machen und ändern kann, immerhin ist hier ein Großteil der Belegschaft betroffen und da dürften auch mehrere zu ihm gehen.
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