Welche Essgewohnheiten als verwöhnt ansehen?
Ich hatte früher einer Freundin, die grundsätzlich keinen Pizza Rand gegessen hat. Selbst wenn wir in der Pizzeria gegessen haben, hat sie den Rand ihrer Pizza immer abgeschnitten und auf dem Teller liegen lassen. Wenn wir mit mehreren Freunden dort waren, hat sie diesen immer ihren Rand angeboten, aber diesen wollte natürlich nur selten jemand essen.
Bei Bauer sucht Frau gab es mal eine Kandidatin, die immer die Kruste vom Brot abgeschnitten und nicht mit gegessen hat. Sie meinte, dass sie diese nicht mögen würde. Worüber der Bauer doch sehr überrascht und war und das nicht nachvollziehen konnte.
Ich kenne auch einige, die in ihrem Essen sortieren, wenn dort Zutaten enthalten sind, die sie eben nicht mögen. Das dann zum Beispiel alle Erbsen aus dem Nudelsalat gelesen werden, da diese nicht gemocht werden. Und dann eben auf dem Teller liegen gelassen werden.
Ich kann auch nicht nachvollziehen, wie man generell keinen Pizza Rand essen möchte. Ich lasse diesen nur äußerst selten auf dem Teller, wenn er zu dunkel und hart ist und ich eben das Gefühl habe, mir ansonsten die Zähne aus zubeißen. Bei Brot esse ich den Rand immer mit. Das sehe ich dann auch wirklich als verwöhnt an. Selbst Omas essen noch den harten Rand mit ihren dritten Zähnen. Bei Speisen aus denen dann Zutaten heraus gelesen werden, sehe ich das auch nicht so eng. Es gibt eben oft etwas, dass man nicht mag oder verträgt.
Welche Essgewohnheiten seht ihr als verwöhnt an? Habt ihr vielleicht selbst irgendwelche Angewohnheiten, was ihr grundsätzlich nicht mit esst?
Ich esse auch manches nicht, etwa keinen Rosenkohl, keinen Blumenkohl und ich finde Spargel ganz furchtbar. Wenn ich einen Eintopf bekomme, wo etwas davon drin ist, dann sortiere ich das heraus. Trockene Pizzaränder habe ich auch nicht so gerne, aber wenn sie nicht extrem trocken sind, esse ich sie mit.
Aber ich finde das jetzt nicht schlimm. Wem nützt es denn etwas, wenn jemand Dinge isst, die er nicht mag? Wer hat was davon, wenn ich mir Blumenkohl hineinzwinge, obwohl der mir nicht schmeckt?
Ich tue mir schwer mit dem Begriff "verwöhnt" bei Erwachsenen. Ich finde zwar durchaus, dass Kinder "verwöhnt" sein können, wenn ihnen jeder Wunsch von den Augen abgelesen, jeder Handgriff abgenommen und jede auch nur im Ansatz unangenehme Erfahrung erspart wird, aber sobald man sein Essen selber kochen oder zumindest das Geld für Selbiges höchst persönlich heran schaffen muss, kann man in meinen Augen nicht mehr von "verwöhnt" sprechen.
Auch wenn ich es selber nicht tun würde, bin ich dennoch der Meinung, dass man als Erwachsener jedes Recht hat, die Kruste vom Toastbrot abzuschneiden oder die Erbsen aus dem Salat zu fischen und übrig zu lassen. Ich neige dann zwar dazu, solche Leute als kindisch und anstrengend abzustempeln, gerade wenn sie ein Riesen-Trara darum machen. Aber wenn man eine Zutat oder ein Gericht nicht mag und ohne großes Jammern und Stochern nicht isst, kann ich nichts Negatives daran finden.
Ich habe auch etliche Gerichte und Zutaten, die ich prinzipiell nicht esse, oder nur dann, wenn der Gastgeber über 70 und/oder mit mir blutsverwandt ist. Beispielsweise bin ich absolut kein Freund von Wurstwaren. Andere Leute leben davon und lieben ihren Aufschnitt und solche Sachen. Bin ich deswegen in ihren Augen "verwöhnt", weil ich lieber Käse esse?
Ich denke, dass eigentlich jeder von uns hier verwöhnt ist vom Speiseangebot. Man muss nur losgehen und kann dann Speisen kaufen, die man verzerren möchte oder lässt sich bekochen. Als verwöhnt sehe ich also alle Leute an, die kein Problem damit haben etwas von ihrem Essen auszusortieren. In anderen Ländern würde man sich um das Essen prügeln und wir sortieren aus, da kann man nur von verwöhnt sprechen und da nehme ich mich auch gar nicht aus.
Es gibt viele Sachen, die ich auch nicht esse. Wobei ich, wenn ich eingeladen bin, schon mal eine Ausnahme mache und es dann trotzdem versuche, einfach auch um nicht unhöflich zu sein. Ich mag zum Beispiel keinen Rosenkohl, weil ich damit keine tollen Erfahrungen in der Kindheit gemacht habe.
Ich bin beim Essen nicht sonderlich wählerisch und esse das, was mir vorgesetzt wird. Es gibt nur wenige Ausnahmen die ich nie essen würde, aber das liegt dann auch an Unverträglichkeiten oder Allergien und somit würde ich es auch auf Besuch nicht essen oder gar aussortieren. Denn der "Rest" ist trotzdem damit versehen und könnte auch zu gesundheitlichen Problemen führen. Von daher lehne ich es dann direkt ab, bei Bekannten ist das kein Problem da diese davon bereits wissen und entsprechend eine Alternative parat haben oder ich bringe mein Essen selbst mit, je nach dem wie es abgesprochen wird.
Als verwöhnt sehe ich eigentlich alles an, was aus nicht gefallen oder nicht mögen aussortiert wird. Denn hätte man keine andere Wahl als nur dieses Lebensmittel, dann würde man es auch essen wenn der Hunger groß genug ist. In anderen Ländern gibt es jeden Tag das gleiche zu essen weil nichts anderes vorhanden ist oder finanziell nicht erschwinglich. Würde sich dort einer so anstellen, dann wäre verhungert er einfach mit der Zeit.
Auch kann ich es nicht verstehen wenn sich jemand im Restaurant etwas bestellt, bei dem von vorne herein klar ist, dass etwas dabei ist was man nicht essen mag. Anstatt es direkt zu bestellen ohne diese Zutat, bestellt man es normal und fleddert dann alles nachträglich heraus. Sieht nicht sonderlich appetitlich aus und den Sinn dahinter verstehe ich auch nicht, da es so im Müll landet. Hätte man es direkt abbestellt, dann wäre es gar nicht erst Zubereitet worden und müsste damit auch nicht in den Müll.
Andere sind so wählerisch mit dem Essen, dass man nichts Essen will was aus dem Discounter kommt. Auch das habe ich schon erlebt, dass man sich weigert etwas zu essen weil es im Discounter eingekauft wurde. Obwohl das gleiche Produkt auch im Supermarkt vertrieben wird, vom selben Hersteller usw. alles gleich nur die Verpackung ist anders. Aber alleine deswegen wurde es schon abgelehnt.
Und anderen ist das normale Essen zu bieder und man verlangt jeden Tag nach ausgefallenen Delikatessen wie Muscheln, Kaviar, bestimmtes Brot, bestimmter Wein egal was Hauptsache teuer. Denn mit "billigen" Lebensmittel lässt man sich doch nicht abspeisen. Auch das kenne ich aus dem Bekanntenkreis, dort ist es einfach durch die Eltern anerzogen worden und die nun fast erwachsenen Kinder verhalten sich alle so paranoid gestört im Bezug auf das Essen, welches nicht von einer Gourmet Küche stammt.
Sicher ist es schon etwas verwöhnt, wenn man vom Brot den Rand abschneidet, weil man ihn nicht so mag. Bei der Pizza sehe ich es etwas anders, wenn ich ehrlich bin. Wenn ich mir in der Pizzeria eine Pizza bestelle, dann weiß ich es vorher, dass ich diese nicht ganz schaffen werde.
Und dann muss ich sagen, dass ich es doch besser finde, wenn ich nur den Rand liegen lasse, dafür aber den Teil mit Belag komplett schaffe, der einfach besser schmeckt. Auch wenn man bei Gemüse das aussortiert, was man nicht mag, dann finde ich das nicht schlimm. Es ist besser, als wenn man es sich hinein zwingt und dann vielleicht das Gefühl hat, das ganze Gericht nicht zu mögen.
Allergien und Unverträglichkeiten kann jeder haben und nur weil man bestimmte Speisen deswegen nicht essen möchte oder eben bestimmte Zutaten aussortiert, sehe ich das nicht unbedingt als verwöhnt an. Unter Umständen ist das einfach nur ein Überlebensinstinkt, gerade wenn man sonst einen lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock erleben würde.
In meinen Augen ist es eher verwöhnt, wenn man einmal von einem leckeren Brötchen abbeißt und dann den Rest wegwerfen möchte, weil man keinen Hunger mehr hat. Ich halte es auch für sehr verwöhnt, wenn man immer frisch gekocht haben will und sämtliche Reste jedes Mal wegwirft auch wenn sie noch gut und genießbar sind, obwohl man sie später noch einmal für die nächste Mahlzeit aufwärmen könnte. Für so etwas fehlt mir jede Art von Verständnis, gerade wenn das Essen wie gesagt noch genießbar ist.
Wenn einem etwas einfach gar nicht schmeckt oder man etwas nicht verträgt, dann sehe ich das nicht unbedingt als verwöhnt an. Man kann eben nicht alles mögen. Ich kenne niemanden, dem wirklich alles schmeckt und der alles gerne isst. Ich kann es nun auch nicht nachvollziehen, wie jemand die Pizzaränder übrig lässt, aber wenn es Leute so handhaben, dann ist es eben so.
Verwöhnt ist nicht unbedingt jemand für mich, der die Ränder einer Pizza übrig lässt. Ich sehe es eher als verwöhnt an, wenn jemand die Ränder übrig lässt, dann aber noch meckert, dass er hungrig ist und nicht satt von seiner Pizza wurde. Solange man aber satt von dem ist, was man gegessen hat, ist das in Ordnung.
Ich finde eher Leute anstrengend und auch verwöhnt, denen kein Essen gut genug ist, die immer in teuren Restaurants essen oder etwas frisch gekochtes haben wollen und sich beispielsweise von der Dönerbude um die Ecke ekeln. Ich finde auch Leute verwöhnt, die sich weigern, neue Speisen zu probieren, da sie diese nicht kennen und die dann lieber nichts essen und herummeckern, weil sie noch Hunger haben. Solche Personen kenne ich auch, wobei ich so ein Verhalten nicht leiden kann.
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