Aufgaben für Frauen bei Garagen-Gemeinschaftsarbeit

Bei meiner Garagen-Gemeinschaft muss man einmal im Jahr bei einem Gemeinschaftseinsatz mitmachen. Aber es gibt da gar keine richtigen Aufgaben für Frauen, weil da immer irgendetwas gebaut werden muss oder man schleppt Steine umher. Mir haben auch die anderen Mitglieder gesagt, dass keine Aufgaben für Frauen dabei sind, aber man muss dennoch etwas machen, sonst muss man eine höhere Gebühr bezahlen.

Würdet ihr da lieber die Gebühr höher zahlen oder euch irgendeine harmlose Aufgabe suchen? Was könnte es denn für Tätigkeiten für Frauen geben?

Grundsätzlich würde ich davon ausgehen, dass eine Frau dieselben Tätigkeiten ausüben kann wie ein Mann. Die Unterteilung in Aufgaben für Männer und Aufgaben für Frauen ist schlichtweg dämlich und sexistisch. Ich halte auch nicht viel von Frauen, die sich betont schwach geben und nicht mit anpacken können oder wollen und finde so ein Verhalten auch eher unreif und eine Frau, die wirklich gar nicht mit anpacken kann und sich vor körperlich anspruchsvollerer Arbeit drücken will, ist auch nicht wirklich auf Augenhöhe mit denjenigen, die sich engagieren.

Natürlich sollte jeder Aufgaben erhalten, die zu seiner körperlichen Konstitution passen. Wenn Steine von A nach B transportiert werden müssen, wird es eben so sein, dass jemand, der eher klein und zierlich ist, weniger Steine gleichzeitig trägt als jemand, der groß und stark ist. Das gilt für Männer und Frauen gleichermaßen. Eine große, kräftige Frau kann unter Umständen auch mehr Steine schleppen als ein kleiner, eher schmächtiger Mann. Man kann sich dann natürlich darüber streiten, ob es gerecht ist, wenn einer deutlich mehr trägt, einfach weil er dazu besser in der Lage ist. Aber ich denke, dass es bei solchen Aktionen innerhalb einer Gemeinschaft vor allem darauf ankommt, dass alle mit anpacken und auch wirklich etwas tun.

Zunächst einmal frage ich mich, warum man eine Garage bei einer solchen Gemeinschaft anmietet, wenn man eigentlich keine Lust auf Arbeiten in der Gemeinschaft hat. Ansonsten denke ich aber, dass man es verkraften wird, einen Tag im Jahr auch mal dort zu helfen, selbst wenn die Arbeiten etwas anstrengender sind und man mit einem ordentlichen Muskelkater nach Hause geht – als Frau ebenso gut wie als Mann.

Du willst keine Frau sein, die kocht oder den Haushalt führt, aber andersherum bist Du Dir für Tätigkeiten zu schade, die eher ein Mann ausübt? Manches muss (und will) ich auch nicht verstehen, aber letztendlich ist es Deine Entscheidung, ob Du Dich lieber körperlich betätigst oder ob Du nicht lieber mehr Geld zahlen magst.

Ich denke, ich würde es auch davon abhängig machen, ob ich die Zeit dafür aufwenden kann oder wie viel mehr an Gebühren fällig werden. Zahlst Du mehr, hast Du Deine Ruhe, übernimmst Du eben das Schleppen einiger Steine, ist das doch auch in Ordnung.

Ich muss mich *steph* da gerade anschließen. Wenn du das wirklich ernst meinst, dann kann ich deinen Standpunkt nicht wirklich nachvollziehen. Geld willst du am liebsten gar keines ausgeben, zumindest nicht für Gartengeräte oder Helfer. Arbeiten im Haushalt sind dir nichts. Und im Garten ist die auch einiges zu viel. Was macht dir eigentlich überhaupt Spaß? Gibt es da überhaupt was? Ich fange gerade an zu zweifeln.

Und warum sollen Frauen nicht Steine schleppen können? In welchem erzkonservativen Fleck dieser Erde lebst du um Himmels willen? Außerdem gibt es dafür auch Schubkarren, um die Steine von A nach B zu transportieren. Oder Autos und LKW für weitere Strecken. Und Frauen müssen auch nicht zwangsläufig harmlose Arbeiten verrichten. Zumindest dann nicht, wenn sie nicht schwanger sind. Dass eine schwangere Frau besser keine Steine schleppt, ist klar.

Was Frauen tun können? Eigentlich das gleiche wie Männer. Zudem fallen bei Garagen sicherlich auch einige normale Arbeiten an, die nicht unbedingt Plackerei sind, sonder nur normal anstrengend. Fegen, Laub harken, Tore streichen, Dach abdichten, Schlösser tauschen, Garagenwände streichen, Rasen mähen, Bäume beschneiden. Wenn man noch eine Weile nachdenkt, dann fallen einem sicher noch eine ganze Reihe Arbeiten ein, die auch sehr zart besaitete Barbiepuppen erledigen können.

Man muss sich als Frau auch entscheiden, ob man Dinge schaffen kann oder eben nicht und wenn sie sich nicht zutraut Steine zu tragen muss das auch so angenommen werden. Allerdings ist es dann schwierig, weil keine Aufgaben da sind. Vielleicht kann man etwas streichen oder kehren, kleinere Arbeiten eben. Ich würde da einfach noch mal nachfragen und ansonsten musst du eben zahlen. Vielleicht kann man aber auch eine Schubkarre organisieren und die Steine dann nur vom Boden da hinein legen, das dürfte ja gehen und man hätte schon etwas gemacht.

Selbst bei Bauarbeiten gibt es Aufgaben für Frauen. Und was die Steine angeht, so sollte es kein Problem sein, wenn man die Schubkarre, worin sie meist transportiert werden, nur halb voll macht. Ich weiß nicht warum ständig auf der Emanzipation herum geritten wird, um dann wieder nach Männer und Frauen bei der Arbeit zu unterscheiden. Wenn ein solcher Arbeitseinsatz ist, dann gibt es immer Arbeiten die körperlich leicht sind, aber eben auch welche die sehr beanspruchen.

Da du ja immer so auf den Geld beziehungsweise deine Ausgaben achtest, ist die Frage doch eigentlich auch schon beantwortet. Geh hin, such dir eine Arbeit, die körperlich nicht so anspruchsvoll ist und alles ist gut. Bei einer solchen Anlage wächst auch meist Unkraut im Randbereich. Damit kannst du dich doch beschäftigen, da es nicht weiter schwer ist.

Sicher hat man als Frau nicht so viel Kraft wie die Männer, zumindest ist es eben nicht die Regel, aber ich würde bei einer solchen Aktion einfach das machen, was ich kann und nicht direkt sagen, dass da ja keine Aufgaben für Frauen dabei sind. Eine höhere Gebühr würde ich darum nicht bezahlen wollen, sondern mich schon bei der Gemeinschaftsarbeit einbringen.