Meinungen zur Umbenennung der „Mohren-Apotheken“
Schon wieder gibt es mal einen neuen "Rassismus-Skandal" in Deutschland und zwar geht es jetzt den Mohren Apotheken an den Kragen. Diese sollen nun nach kommunalen Ausländerbeiräten wegen Rassismus umbenannt werden. Insgesamt gibt es wohl noch um die 100 Mohren Apotheken in Deutschland, die älteste stammt wohl schon aus dem Jahr 1621 und gegen diese wird nun Front gemacht. Was haltet ihr denn von diesen Vorwürfen und diesen Umbenennungsbestrebungen? Findet ihr das durchaus gerechtfertigt oder meint ihr nicht auch, dass Deutschland langsam etwas hyperventiliert?
Ich persönlich finde an dem Begriff gar nichts schlimmes oder diskriminierendes, aber möglicherweise auch deswegen, weil ich die "falsche" Hautfarbe dafür habe. Offen gesagt würde es mich schon reizen, eine Umfrage durchführen zu lassen und Menschen mit dunkler Hautfarbe. Ich würde einfach wissen wollen, ob Menschen afrikanischer Abstammung den Begriff "Mohren" als Beleidigung und Diskriminierung empfinden würden. Vom Ergebnis der Umfrage würde ich abhängig machen, ob eine Umbenennung angemessen oder maßlos übertrieben ist.
Zeitgemäß ist die Bezeichnung Mohren-Apotheke natürlich nicht mehr, aber wie schon öfter erwähnt, halte ich den Versuch, bei nicht-böswilligen historischen Gegebenheiten die Rassismus- (oder auch Sexismus-) Keule auszupacken, für ein hoffnungsloses Unterfangen.
Woher die Faszination für dunkelhäutige Leute im Zusammenhang mit Apotheken kommt bzw. vor ein paar Hundert Jahren gekommen ist, weiß ich auch nicht. Das wäre mal interessant zu recherchieren, aber ich könnte mir vorstellen, dass in einer Apotheke anno dazumal alles mögliche exotisch anmutende Zeug aus aller Herren Länder verkauft wurde und ein Mohr eben oft als geeigneter Werbeträger dafür gesehen wurde.
Ich würde von daher vom Einzelfall ausgehen. Abbildungen dunkelhäutiger Menschen gibt es traditionell hierzulande an allen Ecken und Enden, und ich glaube auch, dass man sich hier ziemlich schnell lächerlich machen würde, wenn man immer pauschal davon ausgeht, dass es sich um Rassismus handelt. Würde man im Vergleichsfall immer von Sexismus ausgehen, wenn eine Frau in der Werbung oder auch in der Kunst zu sehen ist, würde das eine vernünftige Diskussion ebenfalls unmöglich machen.
Von daher finde ich, dass es durchaus legitim ist, darüber nachzudenken und zu diskutieren, ob eine Mohrenapotheke, ein Mohrenbrunnen, oder das "Hotel drei Mohren" in Augsburg umbenannt gehört. Letzteres hat seinen Namen der Legende nach übrigens davon, dass dort irgendwann vor ein paar hundert Jahren drei dunkelhäutige Mönche übernachtet und die biederen Augsburger so beeindruckt hatten, dass der Wirt die Konterfeis seiner Gäste fürderhin als Werbeträger verwendet hat. Das kann man als Rassismus ansehen, muss man aber nicht, wie ich finde.
Außerdem finde ich auch, dass es vielleicht gar nicht so blöd wäre, die unmittelbar betroffenen Mitbürger direkt zu befragen, wie sie zu historisch überlieferten Darstellungen dunkelhäutiger Menschen stehen. Vielleicht stellt sich heraus, dass sich diejenigen tatsächlich tagtäglich darüber ärgern, oder aber (wie ich vermute), dass den allermeisten dunkelhäutigen Zeitgenossen, die tagaus, tagein an der Mohren-Apotheke vorbeikommen, die Bezeichnung relativ egal ist.
Über solche Witze kann ich einfach nur lachen. Kümmert sich eigentlich irgendjemand darum, nach wem hier Moscheen benannt wurden? Dort will man tolerant sein. Mir wäre es lieber, sie würden endlich sämtliche Gefährder aus Deutschland raus werfen.
Erster Gedanke „wir haben auch sonst keine Probleme“ und zweiter Gedanke „die Menschheit verblödet“ und dritter Gedanke „die Gesellschaft macht aus allem ein Rassismusproblem“. Das waren alle drei meiner Gedanken, als ich von diesem Thema gehört habe. Dasselbe wie mit den Gedanken zur Umbenennung von Zigeunersoße und die „Negerküsse“. Denn es geht mir einfach auf den Sack, dass es da gesellschaftliche Fuzzis gibt, die da immer eine Rassismusdebatte führen und das klappt natürlich in Deutschland formidable, weil unsere Geschichte offenbar ein allheil Grund ist, uns ständig vorzudichten, wir seien Rassisten.
Jetzt einmal vollkommen im Ernst, was für Probleme haben die Menschen eigentlich, überall Rassisten zu sehen. Ist da draußen irgendeine Wahrnehmungsstörung vorhanden, dass Begrifflichkeiten als rassistisch gewertet werden? Natürlich kann man das so sehen, das streite ich doch auch nicht ab, aber selbst dunkelhäutige Menschen, wovon es in meiner Umgebung viele gibt, finden das affig. Sie fanden das schon mit dem „Negerkuss“ dämlich und auch das mit dem Thema „Mohren“ Apotheke.
Mir sagte ein Bekannter aus der Nachbarschaft mal, dass er findet, dass es Menschen gibt, die aus allem eigentlich erst das Rassismusthema machen, indem sie etwas verbieten wollen und umbenennen möchten. Der Kollege ist im Übrigen dunkelhäutig und meinte auch, dass viele akkurat Deutsche offenbar anderen Leuten vorschreiben wollen, was Rassismus ist und selbst dann, wenn sich betroffene Menschen, die es betreffen könnte, nicht juckt.
Auch ich muss sagen, für mich wird aus zu vielen Kleinigkeiten ein Thema des „Rassismus“ gemacht. Ich sehe aber auf der anderen Seite auch nicht ein, meinen mir anerzogenen und erlernten Sprachgebrauch wie „Negerkuss“, „Ziegeunersoße“ oder „Mohrenkopf“ und von mir aus jetzt „Mohrenapotheke“ verbieten zu lassen, weil andere darin eine Diffamierung einer Menschengruppe sehen. Ich sehe das nicht so.
Ich denke nicht an einen Dunkelhäutigen, wenn ich etwas von einer Mohren-Apotheke lese. Ich denke nicht an dunkelhäutige Menschen, wenn ich einen „Mohrenkopf“ oder „Negerkuss“ esse. Ich denke auch nicht an Zigeuner, wenn ich die Zigeunersoße esse.
Die Gesellschaft macht es erst zu der Debatte, die es letzten Endes immer wird. Und das ist für mich der Punkt, wo ich einfach nur noch den Kopf schütteln kann.
Die Änderung eines Namens ändert doch am alltäglichen Rassismus, dem Menschen mit dunkler Hautfarbe oder dem "falschen" Pass in Deutschland begegnen absolut nichts. Genauso wie die Änderung der Nationalhymne nichts am alltäglichen Sexismus, den man als Frau in Deutschland erlebt, ändert.
Ich habe bei solchen kosmetischen Aktionen immer die Sorge, dass man damit die Situation nicht verbessert sondern eher das Gegenteil erreicht. Man kann sich dann schön zurücklehnen, nach dem Motto "wir haben ja was getan" anstatt die wirklich wichtigen Probleme anzugehen.
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