Geht ihr zu einem Vertretungsarzt?
Ich denke, in dringenden und akuten Fällen, wird man notfalls zu jedem Arzt gehen, Hauptsache es wird einem geholfen, aber wie sieht es bei nicht so dringenden Fällen aus? Oder bei Fällen, die der eigene Hausarzt schon seit Jahren behandelt?
Wartet man dann lieber, bis der eigene Arzt wieder da ist und dieser die Behandlung übernehmen kann? Immerhin kennt der Hausarzt einen ja schon eine ganze Weile und hat auch immer seine Akten vor Ort um nachsehen zu können. Oder sagt ihr euch, dass es egal ist, wer euch im Endeffekt behandelt, den Arzt ist Arzt?
Ich frage deshalb, weil eine gute Bekannte von mir am Freitag zur Vertretung ihrer Hausärztin gegangen ist und diese plötzlich eine ganz andere Vorgehensweise eingeschlagen hat, als ihre eigene Hausärztin. Sie wollte ihr komplett andere Medikamente verschreiben und hat sich auch nach einem Hinweis, von meiner Bekannte, dass sie immer andere Medikamente bekommt, nicht umstimmen lassen.
Ich würde im Notfall schon einen Vertretungsarzt aufsuchen. Allerdings würde ich dann mit ihm besprechen was meine Hausärztin für eine Therapie bei mir anwendet. Sollte die Ärztin eine andere Therapie vorschlagen mit der ich nicht zufrieden bin, dann würde ich abwägen ob in diesem konkreten Fall die Therapie durchgeführt werden soll oder nicht.Es kann ja auch sein, das eine andere als die bekannte Therapie zum Erfolg führt.
Meine Hausärztin kennt mich nun schon mehr als 10 Jahre und ich bin sehr zufrieden mit ihr, ein Vertretungsarzt kann da vielleicht völlig andere Therapien vorschlagen, die dann eventuell nicht den gewünschten Erfolg haben. Aber meist ist der Besuch des Vertretungsarztes doch nur in einem Notfall angesagt und bestehende Therapien sollten davon ausgeschlossen werden.
Im Notfall selbst, würde ich wahrscheinlich schon einen Vertretungsarzt aufsuchen, wenn es halt sein muss. Manchmal hat man ja so welche Schmerzen, dass man es kaum mehr aushalten kann. Dann ist es einem meistens egal, welcher Arzt nun einen untersucht, wobei ich sagen muss, dass ich in diesem Falle doch sehr pingelig bin.
Dieses Phänomen hatte ich schon einmal beim Zahnarzt. Ich fuhr dort hin, weil ich höllische Zahnschmerzen hatte. Dann habe ich erst dort erfahren, dass meine Zahnärztin im Urlaub ist und deshalb ein neuer Herr Doktor sie vertritt. Mir war es in diesem Moment eigentlich total egal, weil ich einfach nur die Schmerzen loswerden musste. Dieser Arzt war aber total unhöflich und ging auch ziemlich brutal an mein Kiefer heran. Ich habe schon ziemlich Angst bekommen, weil er so brutal war. Ich hatte so wirklich den Eindruck, dass er die Vertretung extrem ungern macht und es am liebsten lassen würde. Seit diesem Vorfall, lass ich es dann doch lieber.
Eine andere Sache ist, wenn ich zu einen Arzt gehe, der etwas intimer wird. Dabei spreche ich vom Urologen oder selbst vom Hausarzt, wenn er eine komplette Muttermal-Untersuchung macht. Ich weiß nicht wieso, ich finde es schon allgemein sehr unangenehm, mich beim Arzt völlig auszuziehen. Irgendwann gewinnt man aber Vertrauen zu einen Arzt und hat dann nicht mehr so ein riesiges Problem damit. Wenn aber hier in dem Falle ein Vertretungsarzt an mich heran müsste, würde ich dies wohl eher verweigern und warten, bis mein Arzt wieder da ist. Ich will mich schließlich nicht vor jedem Arzt ausziehen, wenn es sich umgehen lässt.
Ich hätte kein Problem einen Vertretungsarzt aufzusuchen, wenn mein normaler Hausarzt mal krank ist oder einfach Urlaub hat. Momentan ist sogar letzteres der Fall. Es gibt aber sogar zwei Ärzte, die als Vertretung angegeben werden. Den einen kenne ich schon und da gehe ich sicher nicht noch einmal hin, weil dieser Arzt einfach viel zu grob mit den Leuten umgeht. Bei dem anderen Arzt weiß ich zumindest von vielen Leuten, dass er sehr gut sein soll und sich auch für seine Patienten und deren Wohlergehen interessiert. Mit dem Wissen im Hintergrund stellt es also für mich kein Problem dar, wenn ich jetzt doch mal zum Arzt muss und nicht mehr warten kann bis mein Hausarzt wieder aus dem Urlaub zurück ist.
Wenn ich ein gesundheitliches Problem habe und mein Hausarzt keine Sprechstunde hat, gehe ich selbstverständlich zu einem Vertretungsarzt. Dieses Jahr war ich sogar schon zweimal bei Vertretungsärzten, denn die Schmerzen hätte ich nicht noch länger ausgehalten.
Direkt am Ostersonntag hatte ich starke Zahnschmerzen. Da meine Zahnärztin keine Bereitschaft hatte, habe ich den Notdienst aufgesucht, der eine kleine Operation durchführen musste. Sicher wäre ich an den Schmerzen kaputt gegangen, hätte ich noch bis Dienstag warten müssen. Ich war nur froh, dass mir geholfen wurde. Wer mich behandelt, war mir in dem Moment egal.
Vor zwei Wochen musste ich erneut einen Vertretungsarzt aufsuchen. Mein Fuß war durch Mückenstiche richtig dick geschwollen und die Schwellung wollte nicht abklingen. Da meine Hausärztin im Urlaub war und ich einen weiteren Krankenschein brauchte, da ich nicht auftreten konnte, musste ich zum Vertretungsarzt, der die Behandlung fortsetzte.
Ich persönlich mag es überhaupt nicht, zu einem Vertretungsarzt zu gehen. Bei mir dauert es immer sehr lange, bis ich Vertrauen zu einem Arzt gefasst habe und ich wechsele den Arzt auch wirklich nur ungern und nehme dann auch lange Anfahrtszeiten in Kauf. Manchmal geht es aber auch nicht anders. Nächste Woche muss ich beispielsweise zu einem Vertretungsarzt, weil mein Gynäkologe im Urlaub ist. Mir ist das total unangenehm, aber den Termin nehme ich trotzdem wahr, da ich aufgrund meiner Zwillingsschwangerschaft ein wenig engmaschiger überwacht werden muss. Die Abstände werden sonst einfach zu lang.
Da mir das Wohl meiner Kinder aber am Herzen liegt, beiße ich eben auch in den sauren Apfel, auch wenn es mir jetzt schon vor diesem Termin graut. Da muss ich dann aber durch. Wenn es sich aber irgendwie vermeiden lassen würde, würde ich warten, bis mein Arzt wieder in der Praxis ist. Da fühle ich mich deutlich wohler. Wenn man allerdings große Schmerzen hat, geht man freiwillig zu einem Vertretungsarzt, weil man diese dann einfach loswerden möchte. Das ist dann aber auch ein absoluter Notfall.
Ich gehe nicht unbedingt gerne zu einem Arzt, den ich noch nicht kenne, aber wenn es sein muss und ich dringend Hilfe brauche, mein Arzt aber im Urlaub ist, dann würde ich natürlich auch zu einem Vertretungsarzt gehen. Dass dieser Arzt vielleicht eine andere Herangehensweise an die Probleme hat, das kann ich mir vorstellen, aber manchmal kann es vielleicht auch nicht schaden, eine zweite Meinung einzuholen.
Wenn es aber nur darum geht, sich Tabletten verschreiben zu lassen, die man immer einnimmt, dann würde ich es auch nicht toll finden, wenn die umgestellt werden und dann wieder alles wie vorher ist, wenn der eigentliche Hausarzt wieder da ist. Da würde ich dann auch protestieren.
Wenn es mir nicht gut geht und ich Hilfe brauche, dann gehe ich natürlich auch zu der Vertretung und das dann auch mit einem guten Gefühl. Natürlich kenne ich den anderen Arzt dann nicht, aber letztendlich ist mir das auch absolut egal solange der Arzt Wissen hat und mir mit meinem Problem weiterhelfen kann.
Bei einem leichten Problem, was noch warten kann, würde ich aber nicht zu der Vertretung gehen. Mein Arzt hat auch auf seiner Homepage immer seine Urlaubszeiten stehen und da kann ich mich vorher informieren, wenn ich etwas habe wie Medikamente, die ich brauche, also etwas einfaches, was eventuell Zeit hat.
Nicht so dringende Fälle bedeutet ja in der Regel, dass man den Arztbesuch planen kann. Wenn ich zum Beispiel regelmäßig ein Medikament nehmen muss weiß ich wann ich wieder ein neues Rezept brauche und kann mich dann nach den Urlaubszeiten meines Arztes richten.
Bei meinem Hausarzt ist es allerdings so, dass er sich die Praxis mit zwei Kollegen teilt. Die vertreten sich dann praktisch einfach gegenseitig und haben auch Zugang zu den Akten. Für Folgerezepte, Überweisungen und Laborwerte muss ich aber gar nicht mit einem Arzt sprechen, des erledigen die Helferinnen. Ich sage was ich will und habe das bisher immer ohne Diskussionen bekommen. Aber natürlich würde ich auch mit einem der anderen Ärzte sprechen wenn es nötig wäre.
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