Wie oft und wie viel Lebensmittel werft ihr weg?
Da bin ich hier wohl eher Außenseiter. Bei uns fliegt schon relativ viel in die Biotonne. Seien es mal nur banale Gründe, weil die Kinder einfach kein Appetit auf das Mittag hatten und es dann nur halb essen oder weil wir etwas zu viel Obst gekauft haben oder einfach irgendwas im Kühlschrank wieder hinter in der Ecke gelegen hat, was keiner gesehen hat.
Ich sehe es jetzt auch nicht ein, dass ich mich jetzt rund und dick fressen muss, nur weil die Kinder zum Beispiel ihre Teller nicht leer gegessen haben. Auch so kaufen wir zwar schon mit Plan ein, aber wir kaufen eben manchmal auch einfach Sachen, auf die wir gerade Lust haben. Aber wie hier schon jemand erwähnte, dann gibt es halt manchmal den Joghurt den man gerade möchte nur als Achterpack oder die Äpfel oder sonst irgend etwas. Bevor ich da dann drauf verzichte, kaufe ich es halt und dann wird eben auch was weggeschmissen, wenn ich es nicht mehr sehen kann.
Sicherlich ist das aber glaube ich aber auch davon abhängig, wieviel Geld man zur Verfügung hat. Ich glaube kaum, dass jetzt alle wirklich nur Idealisten sind und Respekt vor ihrem Essen haben. Viele von denen, die wenig wegschmeißen können oder wollen sich den Überfluss eher nicht leisten. Als ich Student war und mit weniger Geld auskommen musste, habe ich auch sehr viel bewusster gekauft. Dann gab es halt keinen Joghurt im Achterpack, sondern irgendeinen anderen Joghurt, der aber nur halb so gut geschmeckt hat oder es wurden bestimmte Sachen dann einfach gar nicht gekauft. Das hat sich jetzt geändert, weil ich mir sozusagen den Luxus leisten kann auch mal Essen wegzuschmeißen. Mag vielleicht für den einen oder anderen respektlos erscheinen, ist aber die Wahrheit.
Stimmt genau, ich will mir den "Luxus" der Lebensmittelverschwendung nicht leisten. Könnte ich schon wenn ich wollte, aber irgendwie finde ich es geiler mein Geld in einen schönen Urlaub oder neue Schuhe zu stecken als in die Biotonne. Außerdem gehört für mich der bewusste Umgang mit Lebensmitteln auch zu einer ausgewogenen Ernährung mit dazu.
Ich werfen Lebensmittel dann weg wenn sie tatsächlich schlecht sind. Vor Kurzem ist zum Beispiel eine Mandarine verschimmelt gewesen. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die alles hysterisch wegwerfen weil das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten wurde und wenn wir gekocht haben und Reste übrig sind essen wir die in den nächsten Tagen oder sie werden direkt eingefroren.
Cloudy24 hat geschrieben:Stimmt genau, ich will mir den "Luxus" der Lebensmittelverschwendung nicht leisten. Könnte ich schon wenn ich wollte, aber irgendwie finde ich es geiler mein Geld in einen schönen Urlaub oder neue Schuhe zu stecken als in die Biotonne. Außerdem gehört für mich der bewusste Umgang mit Lebensmitteln auch zu einer ausgewogenen Ernährung mit dazu.
Wobei es aber sicher nicht gesünder ist, wenn ich zum Mittag dann 3 oder 4 Teller leer schaufel, weil meine Kinder mal wieder beschlossen haben, dass Grießbrei viel cooler ist als ein ordentliches ausgewogenes Mittagessen.
Aber da muss halt jeder seine eigenen Prioritäten setzen, siehe das unter anderem der Smartphone-Therad. Essen ist eines der Sachen, bei denen wir wirklich so gut wie gar nicht sparen. Und dann ist der Ausschuss eben auch hin und wieder etwas höher. Wobei ich schon denke, dass wir da bewusster kaufen und planen würden, wenn es denn notwendig wäre.
Wie gesagt ging ja als Student damals auch, nur ist es für uns einfach nicht notwendig. Und ich muss mir eben auch nicht den Urlaub beim Essen absparen sinnbildlich gesprochen. Nichts desto trotz finde ich es genauso lobenswert, wenn sich Leute da wirklich einen Plan machen und wenig wegschmeißen. Das ist halt nur nichts für mich.
Seit mein Freund und ich unsere Wocheneinkäufe sehr gut durchplanen und (abgesehen von Basics wie Brot und Belag für Frühstück und Abendbrot )immer nur Zutaten für Gerichte für etwa drei bis vier Tage hintereinander einkaufen, hat sich unsere Lebensmittelverschwendung auch stark begrenzt. Früher haben wir viel mehr nach Lust und Laune geshoppt und Vorräte angelegt, mit denen wir dann doch überfordert waren, weil wir uns nicht so viele Gedanken über die Planung gemacht haben und flexibel sein sollten. Aber heutzutage ist es uns wichtiger, überschaubare Mengen im Kühlschrank zu haben und diese auch vor dem Verderben aufzubrauchen, was sehr gut klappt.
Zur Reduktion der Verluste von Lebensmitteln trägt auch bei, dass ich frühzeitig anfange, Reste wegzufrieren oder zu verarbeiten, wenn ich merke, dass diese allmählich ihre besten Tage hinter sich haben. Bei vielen Packungen z.B. bei 500 Gramm Hack friere ich noch am Tag des Einkaufs die Hälfte prophylaktisch ein, wenn ich weiß, dass in den Folgetagen nur einmal damit gearbeitet wird, da uns 250 Gramm für 2 Personen locker reichen. Mit dem MHD handhabe ich es auch nicht strikt nach den Angaben, sondern eher nach Gefühl und Sinneseindrücken. Ein Joghurt wird, sofern er bis dato ungeöffnet war und nicht seltsam riecht, schmeckt oder aussieht, auch mit 14 Tagen Überfälligkeit noch gegessen. Ist man sich über den Rohverzehr uneinig, dann wird das Nahrungsmittel zumindest noch in einem Koch- oder Backrezept mit ausreichend langer Wärmeeinwirkung aufgebraucht.
Weggeworfen wird bei uns so gesehen nur, was offenkundig schlecht ist und bereits Schimmel angesetzt hat, verdorben riecht oder ungenießbar ist. Da gehen wir dann auch lieber keine gesundheitlichen Risiken ein, sondern entsorgen zügig, was uns unangenehm aufstößt. Das sind mal die letzten zwei oder drei Scheiben einer großen Toast- oder Wurstpackung, mal ein "Anstandsrest" in einem Soßenglas und hin und wieder Überreste eines gekochten Gerichts, von dem wir ausnahmsweise mal viel zu viel gemacht haben. Auch Gemüse und Obst schimmelt jahreszeitenabhängig leider manchmal schneller, als uns lieb ist, aber ansonsten entsorgen wir wirklich sehr wenig.
Klehmchen hat geschrieben:Wobei es aber sicher nicht gesünder ist, wenn ich zum Mittag dann 3 oder 4 Teller leer schaufel, weil meine Kinder mal wieder beschlossen haben, dass Grießbrei viel cooler ist als ein ordentliches ausgewogenes Mittagessen.
Dieses Problem habe ich halt nicht, weil ich keine Kinder habe. Wir kochen in der Regel nur für zwei Erwachsene, da kann man sicher besser planen. Ich würde wohl schon versuchen Kindern möglichst früh den bewussten Umgang mit Ressourcen beizubringen und nicht zulassen, dass sie sich den Teller voll laden und dann irgendwas anderes essen wollen. Zur Not würde ich das Essen dann eben Abends aufgewärmt wieder vorsetzen bis sie es gelernt haben. Aber wer weiß, vielleicht würde ich ihnen auch den Grießbrei geben damit sie endlich aufhören zu nerven. Das weiß man wohl erst wenn man selber in der Situation ist.
Cloudy24 hat geschrieben:Zur Not würde ich das Essen dann eben Abends aufgewärmt wieder vorsetzen bis sie es gelernt haben. Aber wer weiß, vielleicht würde ich ihnen auch den Grießbrei geben damit sie endlich aufhören zu nerven.
Da hast du es gut erfasst. Wir haben das eine Zeit lang probiert, aber bei 3 Kindern bockt immer eins rum. Zumal die bei der Nummer mit dem Vorsetzen, dann auch einfach mal gar nichts essen. Haben sie halt Pech gehabt, aber dann bleibt halt trotzdem Essen über. Wir kochen ja trotzdem immer erstmal so, dass alle mitessen. Manchmal klappt das ja auch. Sicherlich könnte man dann, wenn etwas über bleibt, einfach die Sachen einfrieren oder selber Abends noch einmal essen. Aber dann kommt mir das zu schnell aus den Ohren raus.
Da ist es natürlich schon einfach, wenn man "nur" zu Zweit ist und sich auch wirklich vernünftig absprechen kann, was wann gegessen werden soll. Unsere Kinder sind da noch zu klein um sie auch wirklich sinnvoll bei der Planung mit einzubeziehen. Außer eben der Plan besteht aus Fischstäbchen, Grießbrei und vielleicht noch Pizza.
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