Entwertet das Abitur andere Schulabschlüsse?

vom 06.03.2018, 09:33 Uhr

Ich las kürzlich die sehr interessante These, dass das Abitur ja grundsätzlich die anderen Schulabschlüsse (insbesondere den Realschulabschluss) entwerten würde. Früher hätte man sich mit dem Abitur in der Tasche direkt immatrikuliert um zu studieren, mittlerweile würde ein großer Teil der Abiturienten eine Ausbildung absolvieren. Das hätte zur Folge, dass immer mehr Ausbildungsberufe das Abitur voraussetzen und nicht (wie früher üblich) den Realschulabschluss.

Was haltet ihr von dieser Ansicht? Meint ihr, dass da etwas dran ist? Inwiefern entwertet das Abitur andere Schulabschlüsse? Habt ihr einen ähnlichen Eindruck gewonnen oder seht ihr das ganz anders?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Was ist denn daran unklar? Wenn es inflationär Abitur mit guten Noten gibt, so wie es seit einiger Zeit ist, dann sind die ohne Abitur arm dran. Denn offensichtlich schafft jeder halbwegs intelligente und fleißige Mensch die Hochschulzugangsberechtigung. Das ist zumindest der Eindruck, der entsteht.

Außerdem ist ein Abiturient älter und damit als Azubi interessanter. Der ist reifer, selbstständige, häufig mobiler und der beste Punkt kommt noch. Die sind (fast) volljährig und deshalb gilt das Jugendarbeitsschutzgesetz nicht oder nur sehr kurz. Gerade das ist für Arbeitgeber ein sehr interessanter Aspekt.

Warum sollte man jemanden einstellen, der noch mehr Betreuung benötigt und weniger arbeiten darf, wenn man jemanden bekommen kann, der mehr fürs Geld bringt? Und damit ist nicht unbedingt der Schulabschluss gemeint. Das Alter ist allein schon ein schlagendes Argument.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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