Urlaub mit Familie, mit der ihr befreundet seid vorstellbar?
In meinem Bekanntenkreis gibt es drei Familien, die miteinander befreundet sind und auch jedes Jahr im Sommer zusammen in den Urlaub gehen. Sie buchen dann immer dasselbe Hotel, sodass sie sich schon morgens zum Frühstück treffen können und die Kinder tagsüber zusammen spielen können, während sich die Erwachsenen zusammensetzen und sich unterhalten.
Wir haben das eigentlich nie gemacht. Das liegt wahrscheinlich daran, dass meine Eltern beide berufstätig sind und wir so im Urlaub mal zusammen etwas nur als Familie unternehmen und uns nicht nach anderen richten wollten. Geht man nämlich zusammen mit einer befreundeten Familie in den Urlaub, kann man sich nicht mal spontan entscheiden, irgendwo hinzufahren, sondern muss sich immer miteinander bereden. Ein weiteres Problem entsteht, wenn sich die Kinder nicht verstehen und es ständig zu Streitigkeiten kommt. Es hat also beides seine Vor- und Nachteile.
Aber was bevorzugt ihr? Den Urlaub alleine mit der Familie oder den Urlaub zusammen mit anderen Familien, mit denen ihr befreundet seid? Wart ihr schon mal mit Freunden und deren Kindern im Urlaub? Würdet ihr es wieder machen?
Ein Urlaub soll, vor allem als Familie, besonders der Entspannung dienen. Wenn mehrere Familien ähnliche Vorstellungen davon haben, wie sich eine solche Entspannungsatmosphäre realisieren lässt, spricht natürlich nichts dagegen gemeinsam in den Urlaub zu fahren.
Der Vorteil ist, dass man sich abwechseln kann bei der Betreuung der Kinder, dass die Kinder ihre Freunde dabei haben und dass auch die Eltern mit Freunden etwas unternehmen können. Man kann gemeinsam Ausflüge unternehmen, man kann aber bedingt durch die größere Personenzahl auch unterschiedliche Ausflugsziele, an denen dann nicht jeder teilnehmen muss umsetzen. Zudem muss man nicht jede freie Minute miteinander verbringen, nur weil man gemeinsam im Urlaub ist, sondern kann sich natürlich seine Individualität weiter aufrechterhalten.
Der Nachteil eines solchen Urlaubs ist, dass man einen Teil seiner individuellen Freiheit aufgibt. Es muss mehr Rücksicht genommen werden und es müssen mehr Absprachen getroffen werden. Darüber hinaus sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man die Personen sehr viel häufiger sehen wird, als beispielsweise im Alltag, da es schwerer ist sich aus dem Weg zu gehen und es mehr Überschneidungspunkte gibt. Man sollte sich also reiflich überlegen mit wem man verreisen möchte und welche Ziele hierfür in Frage kommen.
Es kann sicherlich schön werden, einen Urlaub zusammen mit zwei befreundeten Familien zu machen. Dann ist aber Voraussetzung, dass sich sowohl die Eltern gut verstehen und die Kinder auch. Schön ist es vor allem für die Kinder, wenn sie nicht alleine sind und angenehme Gesellschaft haben, mit der sie sich gut verstehen und auch prima zusammen spielen könne. Aber mein Traum wäre das ganz sicher nicht. Im Urlaub möchte man mal etwas anderes sehen, als gerade Menschen, die man sonst täglich zu Gesicht bekommt.
Es ist auch ganz nett, andere Menschen kennen zu lernen und etwas anderes zu hören und zu sehen. Man muss zwar nicht jeden Tag die Kinder beaufsichtigen, weil man sich darin ja abwechseln kann, aber sonst stelle ich mir solch einen Urlaub nicht besonders einfallsreich vor.
Für mich kommt ein Urlaub mit befreundeten Familien nicht in Frage. Im Urlaub, den man ja viel zu selten hat möchte ich mal von allem Abstand nehmen. Da ist auch mal eine Pause zu befreundeten Familien ganz entspannend.
Ich sehe den Urlaub als eine Bereicherung für eine Familie an, in der man wieder mehr Zeit miteinander verbringt. Im Urlaub können sich die Kinder ganz auf Mama und Papa konzentrieren und die Eltern können Sachen mit ihren Kinder zusammen unternehmen, die im normalen Alltagsleben nicht möglich sind.
Sind Freunde mit dabei, dann sehe ich das nicht als Urlaub an, es ist eher eine Fortführung des Alltäglichen nur an einem anderen Ort. Ich kenne aber genügend Familien die im Urlaub nichts miteinander anfangen können und froh sind, wenn Freunde dabei sind. So sind die Kinder im Urlaub beschäftigt und die Eltern müssen sich nicht um die Freizeitplanung kümmern. Jede Familie sollte das für sich entscheiden, mein Ding ist es allerdings nicht.
So etwas kann ganz gut funktionieren, muss es aber eben auch nicht. So etwas ähnliches habe ich mal mitgemacht, als meine ganze Verwandtschaft unterwegs war, also Tanten, Onkels, sowie einige Cousinen und Cousins. Das hat auch ziemlich gut funktioniert, da man zwar im gleichen Haus wohnte, sich aber nicht immer gegenseitig auf der Pelle gehockt hat.
Wir haben mal etwas gemeinsam gemacht, aber oft auch jeder für sich entschieden, was man an dem Tag machen möchte, so dass man auch als engere Familie noch Zeit für sich hatte. So finde ich es dann auch gut. Aber wenn man dann erwartet, dass man alles gemeinsam plant und unternimmt, dann sind viele Kompromisse nötig und das wäre nichts für mich.
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