Zwei Arztgehilfinnen krank in der Arbeit - Ansteckungsgefahr

vom 17.09.2013, 19:10 Uhr

Heute war ich beim Zahnarzt und sah schon, dass die eine Assistentin nieste und nicht sehr gut aussah. Die andere machte auch keinen viel besser aus und der quollen schon die Augen hervor und sie sah auch nicht wie das blühende Leben aus. Beide mussten dem Arzt bei mir beim Absaugen und Halten helfen. Auch habe die eine bei mir Röntgenaufnahmen gemacht. Heute konnte nicht viel gemacht werden, worüber ich eher erleichtert war. Ich habe jetzt gerade mal geniest und hoffe, dass das nichts mit dem Besuch dort zu tun hat.

Findet Ihr das in Ordnung, dass die Gehilfinnen krank in die Arbeit kamen? Kann man das als Extraarbeitsfleiß werten oder eher als Leichtsinnigkeit, weil man andere Patienten, noch dazu bei offenen Zahnwunden, auch noch infizieren könnte?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Gut, beim Zahnarzt hat man direkten Kontakt mit den Arzthelferinnen bei einer Behandlung, wie man ihn sonst vermutlich kaum irgendwo haben wird. Aber trotz einer leichten Erkältung müssen sie eben ihren Job machen. Sie können sich nicht bei den leichtesten Symptomen einer Erkältung gleich krankschreiben lassen. Falls eine Erkältung herum geht, würde der Zahnarzt sicherlich irgendwann alleine in der Praxis stehen und könnte gleich schließen, was sicherlich nicht sein Ziel ist.

Ich finde es nicht weiter schlimm, wenn Arzthelferinnen leicht erkältet sind, wenn sie arbeiten. Schließlich hat jeder ein Immunsystem. Zudem werden die Helferinnen hoffentlich etwas Verantwortung zeigen, sich regelmäßig die Hände waschen, einen Mundschutz tragen oder zumindest nicht den Patienten anniesen oder anhusten.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Klar tragen die Mundschutz und Handschuhe, aber dazwischen kommt alles runter und es wird die Luft im Zimmer vollgeniest. Sicher kann man als Zahnarzt nicht allein arbeiten. Einer von mir war dann selber mal länger krank und musste für zwei Wochen die Praxis schließen. Es kann gut sein, dass sie auch von einem Patienten infiziert wurden, der unbedingt mit Fieber und Erkältung seine Zähne auf Vordermann bringen wollte.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich bin bei solchen Angelegenheiten ehrlich gesagt etwas zwiegespalten, weil ich beide Seiten verstehen kann. Ich als Patient würde nicht wollen, von einer Arzthelferin untersucht zu werden, die gerade von einer Erkältung heimgesucht wird. Klar, die Untersuchung per se wird zwar durch den Zahnarzt durchgeführt, aber dennoch würde sowohl die räumliche Nähe als auch der geringe Kontakt ausreichen, um den Patienten so stark zu "kontaminieren", dass er wenige Tage später ebenfalls eine Erkältungssymptomatik entwickelt. Ganz schlimm sieht es bei immunsupprimierten Patienten aus, hier würde ich als Arzt darauf bestehen, dass sich das entsprechende Personal bitte von dem Patienten fernzuhalten hat.

Aus Sicht des (Zahn-)Arztes kann man natürlich nicht die Praxis für einige Tage schließen, nur weil 2-3 Arzthelferinnen teils leicht erkältet sind. Womöglich kann es so geregelt werden, dass der Zahnarzt die Untersuchungen alleine macht und die Arzthelferinnen überwiegend am Schreibtisch sitzen. Nur, wenn es wirklich dringend ist und anders nicht handzuhaben ist, könnte dann eine Arzthelferin dazu gerufen werden - hier hätten dann entsprechend auch die Patienten nichts dagegen, vermute ich mal, wenn sich dann zugleich auch höflich gefragt werden, ob es für sie in Ordnung geht.

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» getku » Beiträge: 883 » Talkpoints: 11,06 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich denke eigentlich, dass auch Arzthelferinnen zu Hause bleiben sollten, wenn sie eben krank sind. Gerade beim Zahnarzt, wo auch die Helferinnen viel an den Patienten arbeiten und dicht neben ihnen stehen.

Aber es ist ja nicht immer möglich, dass man zu Hause bleibt, wenn man krank ist. Vielleicht hat eine andere Helferin Urlaub oder sich bereits krank gemeldet und konnte so nicht noch jemand ausfallen, dass die beiden kranken Zahnarzthelferinnen eben arbeiten kommen mussten.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Grundsätzlich kann man diese Vorgehensweise bei allen Arbeitnehmern, die krank zur Arbeit gehen, kritisieren. Insbesondere, wenn man viel mit anderen Menschen zu tun hat, sollte man doch eher krank zu Hause bleiben und sich auskurieren. Ich denke da, dass man gerade in einem medizinischem Beruf auch das Wissen haben sollte, insbesondere, wenn man eine Stuhlassistenz übernimmt. Ehrlich gesagt würde ich da ein wenig auch den Chef mit kritisieren, spätestens ihm müsste ja etwas aufgefallen sein.

Es gibt jedoch auch Arbeitnehmer, die aus welchen Gründen auch immer arbeiten wollen oder sogar müssen. Immerhin lässt man ja doch irgendwie die Kollegen in Stich, wenn man sich krank meldet, so schwirrt es dann doch durch den Kopf. Ich muss sagen, ich kann schon verstehen, wenn man da ein schlechtes Gewissen hat und dieses bekommt, auch kommt es meiner Ansicht darauf an, wie der Vorgesetzte mit dem Fernbleiben aufgrund von Arbeit umgeht. Es kann ja sein, dass er da extreme Probleme mit hat und den Arbeitnehmern da ein schlechtes Gewissen einreden will.

Direkt Angst oder Befürchtung vor einer Ansteckung hätte ich nicht, ich vertraue da ehrlich gesagt auch auf mein doch recht robustes Immunsystem.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich beide Seiten verstehen kann. Sicher ist es beim Zahnarzt schon so, dass man mit den Arzthelferinnen auch schon mal etwas zu tun hat und diese bei der Behandlung auch dabei sind. Das ist dann schon unangenehm, wenn man die Befürchtung haben muss, dass man sich anstecken könnte.

Aber trotzdem kann ich auch die Arzthelferinnen verstehen, die eben nicht wollen, dass der Betrieb zum Erliegen kommt und dass man vielleicht auch Patienten absagen muss oder so. Der Trend geht leider immer weiter in die Richtung, dass Arbeitnehmer aus Angst um den Job auch krank zur Arbeit gehen.

Dass das nicht gut ist, weil man Kollegen und in dem Fall auch Patienten anstecken kann, ist ganz klar. Aber wenn man sich wegen jeder kleinen Erkältung direkt krankschreiben lässt, ist das sicher auch nicht der ideale Weg. Wie bei so vielen Dingen wird man es auch in so einem Fall nicht allen recht machen können.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich verantwortungslos, wenn man trotz Krankheit zur Arbeit geht, obwohl man mit vielen anderen Menschen zu tun hat. Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob man nur Kundenkontakt hat oder ob man mit Patienten zu tun hat. Wobei eine Arztpraxis ja nochmal was anderes ist, weil sich da teilweise Menschen einfinden, deren Immunsystem eh schon ziemlich geschwächt ist im Moment.

Also wenn ich der Arzt dieser Praxis wäre und damit der Chef, wäre ich alles andere als angetan und würde entsprechend handeln und die Helferinnen nach Hause schicken. Desinfektionsmittel hin oder her, aber die Keime werden ja nicht nur durch das Anfassen von Oberflächen übertragen, sondern auch durch Tröpfcheninfektion und dafür schützt dann auch kein Desinfektionsmittel mehr.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Manchmal ist es aber wahrscheinlich so, dass der Arzt schließen müsste, wenn er keine Arztgehilfinnen hat. Natürlich will ich auch nicht von kranken Menschen behandelt werden, vor allem dann, wenn ich gesund bin und nur Probleme mit den Zähnen habe. Wenn ich einen grippalen Infekt habe und die Arztgehilfinnen haben auch das gleiche Leiden, gleicht sich dies vielleicht aus und es macht im Prinzip keinen großen Unterschied mehr. :lol:

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