Was haltet ihr vom neuen Trend der Selbstvermessung?

Es gibt Menschen, die alle ihre Tätigkeiten vermessen. Sie haben ihren Schrittzähler immer bei sich, schnallen sich einen Gürtel um, um ihre Haltung zu vermessen und ein Signal zu bekommen, wenn sie nicht gerade sitzen. Sie stellen sich täglich auf eine spezielle Waage und besitzen eine Zahnbürste, die ihr Zahnputzverhalten analysiert. All die Daten werden ins Internet übertragen, ausgewertet und können in verschiedensten Grafiken dargestellt werden. Auch das Schlafverhalten wird mittels eines Geräts ausgewertet. Man erfährt, wie lange man die Nacht im Tiefschlaf verbracht hat und wie lange im Leichtschlaf. Man kann sich so wecken lassen, dass dies im Leichtschlaf geschieht und das Aufwachen angenehmer ist.

Was haltet ihr von solchen Selbstvermessern? Wäre das etwas für euch oder haltet ihr das für übertrieben, zu selbstbezogen und spleenhaft?

Ich lese hier zum ersten Mal, dass es so etwas wie Selbstvermesser gibt und mein erster Gedanke war, ob diese Menschen auch noch etwas anderes machen. Mir wäre das viel zu stressig und zu Zeitaufwendig. Sicherlich kann etwas davon schon hilfreich sein. Zum Beispiel der Gürtel, der bei einer geraden Haltung helfen soll. Wenn man Rückenprobleme hat oder diese Vorbeugen möchte, ist das sicherlich sinnvoll. Oder auch eine Zahnbürste, die einem sagt, wie lange man nun geputzt hat. Aber dafür kann man sich auch das Handy stellen.

Mir wäre das Leben ehrlich gesagt zu kurz, um mich dauernd mit solchen Messungen auseinander zu setzen. Wer es mag, soll es ja machen. Aber ich würde mein Leben nicht danach ausrichten wollen.

Ich mag ja eine gewisse Dokumentation bestimmter Dinge und die daraus folgenden Statistiken, aber in der Form wie du es beschreibst, geht es mir dann doch eindeutig zu weit. Wenn man einen Schrittzähler trägt, dann ist das ja eine Sache für sich, wenn man sich so motivieren will ein paar Schritte am Tag mehr zu machen. So eine Analyse halte ich dann aber doch für etwas übertrieben. Dahinter steckt auch eine Menge Arbeit und Zeit. Die Mühe würde ich mir nicht für verschiedene Dinge machen, weil es einfach einen gewissen Aufwand mit sich bringt.

Ich wusste von diesem Trend auch nichts und mich interessiert es auch nicht. Vor allem Dingen hätte ich schon gar kein Bedürfnis das auch noch ins Netz hochzuladen. Da krieg ich nachher Post von der NSA, dass ich zu lange auf der Couch sitze. Wobei ich es vielleicht noch sinnvoll finde, wenn sich da eine vernünftige Intention hinter verbirgt. Mit den Schlaf- und Aufwachphasen sehe ich da beispielsweise noch etwas Sinn.

Ich finde so ein Verhalten eigentlich schon ein bisschen beängstigend, welchen Sinn haben solche Statistiken überhaupt? Wenn jemand ausrechnet, zu welchen Zeiten er am besten geweckt werden sollte, dann hat es für mich auch noch einen Sinn, aber einen Schrittzähler interessiert doch gar keinen, außer vielleicht einen Sportler. Wieso man solche Listen im Internet veröffentlichen muss, das kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich habe eigentlich nicht das Bedürfnis mich selbst zu vermessen, aber vielleicht bin ich zu langweilig und habe einen neuen Trend verpasst.

Ich möchte eigentlich noch weiterhin ein menschliches Wesen bleiben und kein vermessener Roboter. Mit den erstellten Grafiken geht man dann zum Arzt und muss der nicht mehr so viele Fragen stellen, denn er kann sich aus der Grafik das herausnehmen, was er benötigt. Die Schlaflabore können dann bald zumachen, denn die Atemaussetzer werden sicherlich bald auch folgen in der Statistik. Da hat bestimmt jemand eine Science Fiction vor Augen gehabt, als er das erfand. Ich habe noch nichts von diesem Trend gehört und lehne ihn auch ab.

Dieser Trend ist mir auch völlig neu. Als ich dann gelesen hab, was dort tatsächlich mit gemeint ist, kann ich allerdings sagen, dass ich doch auch ein wenig dazu gehöre. Ich messe in unregelmäßigen Abständen etwa, wie viel ich fahre und welche Steigungen ich dabei zurück lege, weil ich einen Überblick über meinen Trainingsstand haben muss, denn für meine Gesundheit ist es wichtig, dass etwa meine Schultern und Arme ein gewisses Level haben. Ansonsten bekomme ich Probleme und ich merke dieses leider nicht einfach so im Alltag.

Dazu kommt, dass ich mein Gewicht peinlich genau halten muss, weil ich sonst Probleme mit meinem Rollstuhl und den künstlichen Wirbeln bekomme, die sehr empfindlich sind und nur bis zu einem gewissen Körpergewicht überhaupt zugelassen sind. Aufgrund anderer gesundheitlicher Probleme überprüfe ich auch ab und zu meinen Blutdruck und/oder Puls.

Aber ich würde nicht behaupten, dass ich mich damit einem Trend anschließe, sondern ich mache es nur, weil ich eben diese Probleme habe. Ansonsten wüsste ich auch Besseres mit meiner Zeit anzufangen. Spaß macht es nicht wirklich und interessant finde ich es auch nicht. Es ist bei mir eben leider eine Notwendigkeit. Ich lade es nur ins Internet hoch, falls ich es mal meinem Arzt mailen muss. Ansonsten mach ich das ganz bestimmt nicht. Wen würde so etwas auch interessieren?

Ich habe auch noch nichts von einem derartigen Trend mitbekommen, aber ich muss auch sagen, dass das für mich definitiv nichts ist. Ich möchte mich nicht in allen möglichen Bereichen des Lebens ständig selber vermessen und dann natürlich auch noch die Messergebnisse entsprechend auswerten oder im Internet auswerten lassen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was einem das bringen soll, außer dass man Stress bekommt, weil man die Ergebnisse natürlich auch ständig verbessern möchte.