Wird Fastfood immer gesünder?

vom 04.09.2015, 14:12 Uhr

Immer wieder höre ich davon, dass Fastfood inzwischen immer gesünder geworden sein soll. McDonalds soll wohl inzwischen ziemlich viele Einbrüche haben und BurgerKing musste sogar Filialen schließen. Offenbar interessieren sich die Menschen immer mehr für eine gesunde Ernährung und deswegen gibt es auch immer mehr Angebote dazu. So gibt es beispielsweise den gesunden Burger in vielen Städten zu kaufen. Dieser wird beispielsweise mit einem Mehrkornbrötchen angeboten und anstatt von Fleisch kann man auch Tofu oder anderen Fleischersatz wählen.

Auch andere Gerichte haben sich verändert, so gibt es beispielsweise schon Eis ohne Sahne, mit sehr wenig Kalorien und immer mehr Imbisse, die Salate mit kalorienarmen Dressings anbieten und gute Alternativen zu Currywurst und Döner haben. Habt ihr den Eindruck, dass Fastfood gesünder wird oder ist euch das noch nicht aufgefallen? Ich muss ehrlich sagen, dass man in meiner Stadt noch nichts davon merkt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es kann schon sein, dass es gesünder wird. Wenn ich Fastfood esse, gehe ich gerne zum KFC in den USA. Hier geht es mir weniger um die Brathühner, sondern um den Coleslaw, der in Österreich beim KFC nicht so gut schmeckt und auch nicht in den Supermärkten zu haben ist.

Beim McDonald's nehme ich auch lieber Burger mit viel Salat oder bestelle mir auch einen Salat dazu. Auf jeden Fall, darf es kein doppelter oder dreifacher Burger mit viel Fleisch sein. :think:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ob sich bei den Standard-Fast-Food-Ketten wie McDonalds, Burger King und Co. wirklich etwas in Richtung gesünderer Zubereitung getan hat, kann ich schwer beurteilen. Dafür esse ich dort zu selten und greife auch meistens nicht auf ein ganzes Menü mit Burger, Pommes und Getränk zurück, sondern hole mir höchstens mal eine Packung Nuggets oder ein Softeis.

Allerdings gibt es ja Gerüchte, dass die Betreiber dazu angehalten worden sein sollen, beispielsweise den Zuckergehalt in der Rezeptur ihrer Süßspeisen zu reduzieren. Außerdem hat McDonalds mit seiner ganzen Image-Umstellung von "rot" auf "grün" und der Einführung von ein paar gesunden Menübausteinen wie Salaten, Apfeltasche und Wasser als Konkurrenz zur Limonade fürs HappyMeal schon einen Schritt in die richtige Richtung gezeigt.

Was mir allerdings schon länger auffällt, ist der Boom von typischen Fast-Food-Gerichten aus regionaler Herstellung, biologischem Anbau und vegetarischen und veganen Alternativen zum Fleisch. Allein in unserer Stadt sind in den letzten Jahren die Burger-Restaurants wie die Pilze aus dem Herbstboden geschossen und erfreuen sich trotz der großen Konkurrenz und der verhältnismäßig hohen Preise im Vergleich zur Fließband-Ware von Mäcces und Co. großer Beliebtheit.

Hier wird eben auf Qualitätsfleisch vom Metzger, selbstgebackene Brötchen, Soßen aus eigener Herstellung und frisches Gemüse der Saison gesetzt anstatt auf viel Masse für wenig Geld. Geschmacklich ist der Unterschied auch nicht zu verachten, und so bin ich ebenfalls dazu übergegangen, fast nur noch "Quality Fast Food" zu konsumieren. Da ich solche Gerichte ohnehin maximal einmal im Monat esse, kann ich es mir dann auch leisten, 10 Euro statt 5 Euro für den Burger zu zahlen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich denke nicht, dass man das so verallgemeinern kann. Es gibt eben solches und solches Fastfood. Viele Grillhähnchenstände leben ja von ihrem fettigen und ungesunden Essen, genauso wie Döner-Läden oder Currywurstbuden. Wieder andere orientieren sich eben um und setzen eher auf gesündere Lebensmittel. Das ist ja ganz unterschiedlich, genauso wie es billige Wurstbuden und teure Sternerestaurants gibt.

Man kann ja auch nicht pauschalisieren, dass alles Fastfood wieder gesünder wird. Natürlich sprießen immer wieder neue und gesündere Fastfoodläden aus dem Boden, genauso gibt es aber auch viele ungesunde Restaurants und die Nachfrage ist auch entsprechend groß.

Aber es stimmt wahrscheinlich schon, dass man immer leichter an gesundes Fastfood kommt, wenn man in der Stadt unterwegs ist. Man "muss" sich nicht immer ein Bratwurstbrötchen holen, wenn man unterwegs schnell etwas Warmes auf die Hand haben will, sondern kann auch zu gesunden War's oder etwas in dieser Art greifen. Zumindest in meiner Stadt ist die Auswahl wirklich groß.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Oft geht es doch eher um ein "gesundes" Image. Ein Brötchen, das etwas dunkler aussieht und mit ein paar Körnern dekoriert ist, ist schließlich nicht automatisch besser als ein helles Weizenbrötchen. Und viele Fleischersatzprodukte schneiden erschreckend schlecht ab im Vergleich zu echtem Fleisch.

Ich sehe vor allem, dass Fast Food vielfältiger geworden ist. Die ganzen bekannten Ketten und Gerichte gibt es weiterhin überall zu kaufen bei uns und ich sehe nicht, dass die Restaurants und Bunden an Kundenmangel leiden. Aber wenn du willst kannst du eben auch einen Salat bekommen oder eine vegane Bowl.

Ich glaube die Entwicklung in dem Bereich geht nicht zu Lasten der "ungesunden" Fast Food Restaurants sondern zu Lasten der klassischen Restaurants. Mir fallen spontan drei neue Fast Food Restaurants ein, die bei uns neu aufgemacht haben, aber kein einziges klassisches Restaurant ohne Take-away oder Lieferdienst.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich denke, dass Fast Food immer geschickter vermarktet wird und sich die Werbung einfach dem gestiegenen Gesundheitsbewusstsein der für sie attraktiven Zielgruppen angepasst hat. Man möchte ja, wenn ich es mal fies formuliere, nicht das Image haben, dass eine Burgerkette nur die Unterschicht, die weder Geld noch Verstand für gesunde Ernährung übrig hat, noch fetter füttert, sondern als schick, hip und in der Mitte der Gesellschaft angekommen wirken, also den Eindruck erwecken, dass auch der veganste Hipster und die müsliorientierteste moderne Kleinfamilie dort gut aufgehoben ist.

Wohlgemerkt, es geht hier um den Eindruck und das Image, weniger um die Realität. Die klassichen Fast-Food-Ketten aus den USA, die ich kenne, bieten heute ziemlich genau den gleichen Fraß an wie vor 25 Jahren. Und ich kenne mich aus, ich esse das Zeug sogar manchmal! :wink: Man verbrämt das Burgerangebot nur dadurch, dass man parallel dazu noch ein, zwei halbherzige Salate anbietet oder, wie schon erwähnt, die Semmeln dunkler einfärbt und ein paar Haferflocken oder Kürbiskerne draufwirft. Wenn die Leute also von den schicken, grünen, umweltfreundlichen Werbekampagnen angelockt werden, und dennoch den guten, alten Burger mit Pommes bestellen, ist das Fastfood also dadurch nicht gesünder geworden, sondern hat nur sein Image verbessert.

Differenziert würde ich den Trend zum "schicken Burger" sehen. Mir ist nämlich auch schon aufgefallen, dass es in den letzten Jahren etliche neue Ketten und Marketingkampagnen für Restaurants gegeben hat, die das moderne, dynamische Image von Schnellrestaurants mit dem neu entdeckten Körner-Soja-Trend kombinieren. Davon halte ich grundsätzlich recht viel, da man da schon die eine oder andere Leckerei entdecken kann. Aber unter dem Strich muss man sich als Endkonsument immer noch darüber im Klaren sein, dass Restaurantketten-Essen nie das Nonplusultra an "gesund" darstellen kann, weil es ja immer noch verkauft werden muss. Keine Burgerkette ist für den dauerhaften Verzehr geeignet, wenn man wirklich gesund leben möchte.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Prinzessin_90 hat geschrieben:Ich denke nicht, dass man das so verallgemeinern kann. Es gibt eben solches und solches Fastfood. Viele Grillhähnchenstände leben ja von ihrem fettigen und ungesunden Essen, genauso wie Döner-Läden oder Currywurstbuden.

Da sieht man wieder, was Marketing bringt. Nur mal als Anregung: Das "fettige" halbe Hähnchen vom Grill bringt es auf weniger als 220 Kalorien, bei 0 Gramm Kohlenhydraten, fast 30 Gramm Protein und 10 Gramm Fett. Der Klassiker Big Mac bringt es auch gut 500 Kalorien, bei 42 Gramm Kohlenhydraten, 26 Gramm Eiweiß und 25 Gramm Fett. :whistle:

Nein, das Zeug wird nicht gesünder. Es wird nur besser vermarktet. Und vergleichsweise gesunde Alternativen gab es schon immer. Selbst die "schlechte" Currywurst kommt vom Nährwert besser weg als mancher Burger. Da gilt auch für den hippen Modeburger aus dem Edelladen. Es sind halt alles Dinge, die nur im Maßen auf den Speiseplan gehören.

» cooper75 » Beiträge: 13412 » Talkpoints: 516,00 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich denke auch, dass alles mehr ein Marketing-Trick ist. Das klassische Fast-Food ist doch nicht viel anders als vor 10 oder 20 Jahren. Der BigMäc wird kaum anders produziert, die Cola ist auch die gleich und die Portionen sind auch nicht kleiner geworden.

Was die Industrie geschafft hat und dabei voallem die großen Ketten ist ein Imagewandel. Man hat das Produktportfolio ausgeweitet und vermeintlich gesunde Sache mit in die Palette aufgenommen. Salate, Wraps, Apfelpommes und solche Sachen. Das Problem dürfte doch dann aber wieder in der Realität liegen. Wenn ich Bock auf Fast-Food habe und zu McDonalds oder BurgerKing oder sonst wo hingehe, dann bestelle ich mir doch keinen Salat und keine Apfelpommes. Den Apfel kann ich auch zu Hause essen, geht genauso schnell und ist billiger. Den Salat kann ich mir auch schnell machen. Also bestellen die Leute sich dann doch überwiegend wieder das klassische Fast-Food. Aber die Budenbetreiber können halt sagen, wir bieten doch alles an.

Was sich sicherlich etwas geändert hat ist der Punkt mit den vielen kleinen Läden. Nachdem ja die großen Fast-Food-Ketten zwischenzeitlich unser Land regelrecht überrannt hatten, gibt es so wie ich es wahrnehme doch wieder mehr kleine Läden, die dann auch versuchen ihre Produkte regional zu beziehen. Und dafür ist auch zumindest eine gewisse Marktnische da. Wie groß diese ist und ob sich das Bewusstsein ausweitet, dass es vielleicht doch Sinn macht, den ein oder anderen Euro mehr für besseres Essen auszugeben muss sich zeigen.

Nichts desto trotz denke ich, wirklich gesund wird das meiste Fast-Food nicht werden. Und ob jetzt zum Beispiel Stevia als Süßstoff soviel besser ist als Unmengen Zucker kann auch noch keiner sagen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Stevia als Süßstoff mag ich nicht besonders und ich denke auch nicht, dass Stevia gesund ist. Was ich als gesünder ansehen würde ist, dass man immer mehr Tomaten, Salatblätter oder Gurken in die Burger gibt. Früher hatte ich das Gefühl, immer nur direkt auf das Beef im Burger zu beißen. Auch das Angebot an Salaten ist besser, größer und köstlicher geworden.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^