Höhe von Bafög vom Studienfach abhängig machen sinnvoll?

vom 19.02.2018, 07:17 Uhr

Bisher ist es ja so, dass die Höhe des Bafögs von der Höhe des Bruttoeinkommens der Eltern abhängig ist. Was würde aber passieren, wenn man die Höhe des Bafögs von anderen Faktoren abhängig machen würde? Wäre das vielleicht sogar angebracht? Ein Bekannter von mir meint, dass man die Höhe des Bafögs je nach Studiengang dem zukünftigen gesellschaftlichen Nutzen angepasst werden sollte. So sollten BWL-Studenten seiner Ansicht nach 1000 Euro im Monat Bafög erhalten und Studenten, die Soziale Arbeit studieren nur 200 Euro im Monat.

Ich finde das schon ziemlich gewagt, denn Sozialberufe sind ja nicht unwichtiger und ich frage mich, wie man den gesellschaftlichen Nutzen überhaupt berechnen möchte. Wie seht ihr das? Sollte man die Höhe des Bafögs vom Studienfach an sich abhängig machen oder ist das Quatsch? Würde das nicht eher dazu führen, dass manche Studienfächer noch mehr nachgefragt werden?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich diese Regelung durchsetzen wird. An was soll man dann genau den gesellschaftlichen Nutzen festmachen? Wenn es danach geht, müssten ja die sozialen Berufe noch höher bezahlt werden, einfach in Bezug auf die Inanspruchnahme der Gesamtbevölkerung. Auch denke ich nicht, dass das mit dem Gerechtigkeitssinn zu vereinbaren wäre, wo es doch jetzt schon Diskussionen darüber gibt, dass Studenten auch reicheren Elternhäusern nicht die Möglichkeit einer Bafög-Förderung erhalten.

Ich halte die bisherige Regelung, dass jeder Student die gleiche Höhe an Bafög bekommt, für richtig. Auch empfinde ich die aktuellen Sätze als ausreichend, wobei ich es verstehen kann, dass auch Studenten, deren Eltern den höchsten Einkommenssatz leicht überschreiben, ungern auf diese angewiesen sein wollen. Allerdings muss man sagen, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern eine ausgezeichnete Absicherung für Studenten bietet. Ein Höchstsatz von 200 Euro für soziale Berufe würde bei weitem nicht ausreichen und ich glaube, dass kaum jemand aus einer Arbeiterfamilie noch bereit wäre dies zu studieren.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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