Viele Rezepte sammeln, aber nie verwenden?
Eine Bekannte meinte letztens, dass sich unzählige Rezepte in ihrem Besitz befinden, die sie alle einmal sehr ansprechend fand, letztendlich nie verwendet hat. Sie hat einen halben Ordner voller Zeitungsausschnitte mit Rezepten und eine große Onlinesammlung. Sie meint, es wäre so einfach diese einzusammeln und sie dann völlig zu vergessen. Mittlerweile ärgert sie das richtig und sie plant in den nächsten Wochen möglichst viele dieser Rezepte endlich einmal auszuprobieren.
Kennt ihr das auch, dass ihr diverse Rezepte sammelt, die auf den ersten Blick toll klingen, die ihr dann aber vergesst? Ich muss sagen, ich habe online auch noch so einige Rezepte aufbewahrt, die ich unbedingt probieren wollte. Wie verhindert ihr, dass euch neue Rezepte entfallen? Habt ihr auf den zweiten Blick manchmal auch einfach keine Lust mehr auf das Rezept?
Für gedruckte Rezepte habe ich noch kein wirklich gutes System gefunden, da kommt es tatsächlich vor, dass ich ein Rezept ausschneide, in ein Kochbuch lege und dann vergesse.
Online bin ich aber gut organisiert. Ich habe auf Pinterest ein Board für neue Rezepte, auf dem ich alles sammle, was mich interessiert. Wenn ich ein Rezept ausprobiert habe lösche ich es dann entweder direkt wenn es mir nicht zusagt oder ich verschiebe es auf ein anderes Board. Die anderen Boards sind nach Themen geordnet, ich habe also zum Beispiel ein Board auf dem nur Plätzchenrezepte sind.
Gegen des offline Chaos würde es wahrscheinlich helfen wenn man ein Rezept nicht ausschneidet sondern es direkt im Internet sucht. Die Chance, dass man es irgendwo findet, ist ja inzwischen sehr groß.
Ja, das kenne ich durchaus auch von mir. Ich liebe ja Rezepthefte, -karten und -bögen zum Mitnehmen, wie es sie in Supermärkten, auf Veranstaltungen oder auch immer mal wieder in Zeitungen und Zeitschriften gibt. Sofern mich das Gericht einigermaßen anspricht, greife ich dann auch immer zu, und die Rezepte sammele ich zuhause halbwegs sortiert in einem Ordner.
Nun muss ich aber zugeben, dass 99% der Rezepte dort zwar schön abgeheftet und immer mal wieder durchgeblättert, aber kaum ausprobiert werden. Das liegt daran, dass ich sehr viel spontan und nach Gefühl koche und bei Speisen, für die ich Rezepte benötige, meist lieber schnell und gezielt im Internet suche als einen vollen Ordner durchzugehen - obwohl ich oft weiß, dass sich darin auch ein Rezept für das Wunschgericht befindet.
Auch kommt es selten vor, dass ich mich einfach mal von meiner Sammlung zu etwas neuem inspirieren lasse. Wenn das der Fall ist, dann passiert das meist noch an Ort und Stelle direkt beim Einsammeln des Rezeptes, aber nicht erst nach Tagen und Wochen, die es schon zuhause herumlag. Da habe ich schon längst wieder vergessen, was ich alles habe, und habe auch nicht die Geduld, es noch einmal durchzuschauen.
Das ist bei meiner Mama auch so. Sie hat einige Kochbücher und dann auch noch einige selbst erstellter Ordner, in denen sie Rezepte aus Zeitschriften oder auch ausgedruckte Rezepte sammelt. Immer dann, wenn sie ein Rezept findet was sie ansprechend findet, sammelt sie dieses. Mittlerweile hat sie Hunderte von Rezepten, kocht allerdings nie etwas davon.
Ich muss sagen, dass ich es mittlerweile aber auch unnötig finde, Rezepte zu sammeln. Ich mache das selbst auch nicht so, obwohl ich liebend gerne koche und auch immer wieder etwas Neues ausprobiere. Wenn ich im Internet ein tolles Rezept finde, dann speichere ich das auf dem Smartphone ab und koche das dann nach. Wenn ich das irgendwann wieder kochen wollte und mir nicht gemerkt habe wie das geht, google ich danach.
Bisher hat das immer geklappt. Auch wenn ich dann nicht haargenau das gleiche Rezept wieder finden sollte, ist das auch nicht schlimm, da ich eben gerne Neues probiere. Ich muss aber auch sagen, dass ich nie genau nach Rezept koche, so dass das Essen ohnehin immer etwas anders schmeckt. Wenn ich mal ein Rezept nachgekocht habe, dann merke ich mir aber auch in etwa, wie das geht und koche das beim nächsten Mal meistens aus dem Gedächtnis nach.
Online sammel ich gar keine Rezepte mehr, da ich viele auch noch nicht gekocht habe. Man kommt dann eher in Versuchung möglichst viele Rezepte zu sammeln und kocht diese nie. Auf der Arbeit erstellen wir immer einen Essensplan für eine Woche für die Kinder und probieren immer etwas Neues aus. Die guten Rezepte fügen wir in einen Ordner hinzu. Dieser ist in verschiedene Bereiche unterteilt. Da gibt es dann einen Bereich für Suppen, einen für Nudeln, Kartoffeln, zum Backen und weitere Bereiche. Das Prinzip finde ich so auch super. Der Ordner wird immer wieder genutzt, um einen Essensplan zu erstellen.
Zu Hause mache ich es mittlerweile ähnlich. Ich habe mir auch einen Ordner angelegt und ihn in viele unterschiedliche Bereiche unterteilt. Zudem sind die Gerichte alphabetisch geordnet und nur die guten Rezepte finden ihren Weg in meinen Ordner. Somit wähle ich zum Beispiel bei Chefkoch ein Gericht aus, koche es und entscheide mich dann, ob es hinzugefügt wird. Ich drucke das Rezept aber nicht aus, sondern schreibe es dann ab. Ein Gericht, bei dem sich dieser Arbeitsschritt lohnt, hat mir dann auch gut geschmeckt.
Wenn ich backen möchte mache ich es auch so. Ich backe ungern immer das gleiche. Somit suche ich mir dann wieder neue Rezepte, backe diese und wähle dann aus, ob sie in meinen Ordner kommen. Zwischendurch schaue ich immer wieder in meinen Ordner und wähle dann die Gerichte wieder aus. Wenn ich dann etwas für bestimmte Anlässe kochen oder backen soll, dann findet sich immer etwas in meinem Ordner. Gerichte, die gar nicht geschmeckt haben, schreibe ich auf einer roten Liste so auf, dass ich sie nicht wieder verwenden würde.
Da bin ich ja froh, nicht die einzige mit einer nicht genutzten Rezeptsammlung zu sein. Früher als ich noch zuhause wohnte und absolut null Erfahrung im Kochen hatte, habe ich alle möglichen ausgefallenen und tollen Rezepte gesammelt, damit ich später in einer eigenen Wohnung etwas zum Kochen habe. Aus dieser Sammlung habe ich nicht ein einziges Rezept genutzt, sie waren einfach zu kompliziert oder haben viel zu viele Zutaten benötigt.
Mittlerweile sammle ich Rezepte online in einem separaten Ordner. Der ist noch nicht sonderlich prall gefüllt, aber ich habe schon einiges davon dauerhaft ins Repertoire aufgenommen. Irgendwie klappt bei mir online im Gegensatz zu Papier besser. Ich habe jetzt auch endlich mal mehr als die Hälfte der alten Rezepte entsorgt.
Das kenne ich nur gut genug! Ich selbst habe auch einen vollen Ordner mit selbst gesammelten und mehrere Kochbücher mit markierten Rezepten zu Hause, die ich immer mal ausprobieren wollte. Aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier und kocht meistens nur eine kleine Palette seiner bekannten und beliebten Gerichte, die sich in der Art und Weise wiederholt.
Das Gleiche gilt doch auch bei dem Thema Kleidungsstücke. Man hat sie da aber trägt sie dann doch nicht und greift auf das Gewohnte zurück. Man muss sich schon das Rezept explizit rauslegen und gleich die benötigten Zutaten mit auf die Einkaufsliste setzen.
Ich kenne das von mir auch, da ich gerne esse und da auch viele Sachen mag. Wenn ich dann in Zeitschriften oder im Supermarkt oder so neue Rezepte bekomme, die ich ansprechend finde, dann hebe ich diese auch auf und nehme mir vor, das irgendwann mal zu kochen. Aber ich habe leider nicht so viel Zeit zum Kochen, wie ich gerne hätte und somit ist es dann oft so, dass ich immer die bewährten Sachen koche.
Dadurch bleiben die gesammelten Rezepte dann im Ordner liegen und der Haufen wird auch immer unübersichtlicher. Ich kann deine Bekannte gut verstehen, dass sie es sich nun vorgenommen hat, die Rezepte auch mal zu testen. Das müsste ich auch mal machen, denn auf diese Weise kann man sicher noch tolle Gerichte für sich entdecken.
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