Familie lässt über Sohn ausrichten was an Freundin stört

Nennen wir die Personen mal A und B. A und B sind schon einige Jahre ein Paar und leben auch zusammen. B hat sich gestern mal mit seinem Vater getroffen, um ein bisschen zu quatschen, was doch eher selten mal vorkommt. A hatte schon einen Tag zuvor bei der Mutter von B das Gefühl, dass irgendwas komisch ist und fragte daraufhin die Mutter auch, aber diese schob das ganze auf viel Stress. Diesen hat sie wirklich und A glaubte das dann natürlich auch. Vor ein paar Wochen hatte sich A mal spontan auf einen Kaffee mit der Schwester von B getroffen. Diese hat einen Partner, den sie im kommenden Jahr heiraten möchte. Leider hat sich der Partner einige Sache geleistet, die A nicht gut fand. A hat auch offen zu Bs Eltern gesagt, was sie davon hält und wie enttäuscht sie darüber ist. Nun sagte die Schwester von B irgendwas und A sagte daraufhin, dass sie nicht so gut mit ihrem Partner zurecht kommt und Bs Schwester meinte nur, dass er eben so ist wie er ist.

Um nicht zu sehr auszuschweifen, war es dann beim Treffen von B und seinem Vater so, dass sich der Vater wohl über Bs Freundin A beschwerte. Eben das sie sagte, dass sie den Freund von Bs Schwester nicht so mögen würde und die Schwester von B doch sauer über As Aussage war. Allerdings hat nie jemand etwas deswegen zu A gesagt. Sogar Bs Eltern sagten, dass sie einiges vom Freund ihrer Tochter nicht gut fanden und es fielen auch Sätze wie, dass man sich den Schwiegersohn leider nicht aussuchen könnte. Es wurde von Bs Vater einiges gesagt, was A gesagt hätte und sie nicht gut finden würden. Auch Dinge, die nun nichts mit dem Partner von der Schwester zu tun haben. B sagte dies nachher A als er wieder zu Hause war. A kam sich wie vor den Kopf gestoßen vor, weil sie ja selbst Bs Mutter einen Tag zuvor gefragt hatte, ob irgendwas nicht stimmt und auch die Schwester hatte nie zu A gesagt, dass irgendeine Aussage sie verärgert hätte. A hatte wirklich nichts böses über deren Partner gesagt.

A ist nun enttäuscht, dass Bs Eltern und seine Schwester nicht selbst mit ihr reden und ihren Sohn B vorschieben bzw. da mit reinziehen. B hat A auch einig Sachen nicht gleich gesagt und ist in so etwas nicht besonders taktvoll, was nun auch zu Streit zwischen A und B führte. A hat sich dann erst einmal beruhigt und will nun ihre Konsequenzen darauf ziehen und den Eltern von B etwas aus dem Weg gehen. Sie hat Angst wieder etwas falsches sagen zu können, was dann missverstanden wird. Außerdem hat A ihren Partner B gebeten, dass er seinen Eltern sagt, dass sie selbst mit A über solche Dinge reden sollen, wenn nochmal so etwas ist. Trotzdem denkt A viel darüber nach und ist verletzt, weil sie eben dachte, dass man offen sein könnte und sie auch ehrlich gesagt bekäme, wenn eben irgend jemanden aus der Familie etwas stört. Wie würdet ihr euch an As Stelle verhalten? Erst wollte A das direkte Gespräch mit Bs Eltern suchen, fand die Idee dann auch doch nicht gut. Aus Angst, dass es sich nur mehr hoch schaukelt und zu einem richtigen Streit kommt.

Man hat ja eigentlich schon Streit. Ich finde es immer schlimm, wenn Männer dann nicht den Arsch in der Hose haben um ihre Freundin zu verteidigen, ich denke, dass man das machen sollte, wenn man solche Sätze über die Freundin hört. Wenn der Mann aber solche Sachen nicht unterbinden kann muss man eben auch selber mal etwas sagen. Ich denke, dass man dann ruhig auch selber das Gespräch suchen sollte. Immerhin hat man ja das Problem. Wenn es dann zum Streit kommt ist es eben so, aber indirekt hat man diesen ja schon und wenn man sich schon meiden will sollte man es eher ansprechen.

B hat A gesagt, dass er sie schon in Schutz genommen bzw. verteidigt hätte und gesagt hätte, dass er auch nicht gerade viel vom Freund seiner Schwester hält und A eben in einigen Punkten recht hätte. Allerdings weiß A ja nun nicht, was da genau gesprochen wurde. Sie hat B gesagt, dass er ganz klar sagen soll, dass sie direkt mit A reden sollen, wenn eben nochmal so etwas vorkommt.

Ich kenne so etwas auch recht gut. Meine Mutter ist auch der Typ, der erst nach einem Vierteljahr sagt, was sie an meinem Mann in einer bestimmten Situation gestört hat. Ins Gesicht kann sie ihm das nicht sagen. Glücklicherweise hat sich das sehr gebessert, sonst hätten wir wirklich mal klare Worte finden müssen.

Das waren auch immer nur Kleinigkeiten. Es gefiel ihr beispielsweise nicht, dass er seine Tasse ohne Untersetzer auf dem Holztisch abgesetzt hat. Ich hätte allerdings auch für ihn Partei ergriffen, wenn die Situation weiter fortgeschritten gewesen wäre.

So etwas finde ich immer schlimm, wenn man die Dinge nicht direkt miteinander bereden kann und immer wieder andere Dinge vorschiebt, die nicht stimmen. Wenn A doch schon gefragt hat, ob irgendetwas nicht in Ordnung ist und ihr dann ausweichend geantwortet wird, dass der Stress das Problem ist, dann lässt das nicht gerade auf ein offenes Verhältnis schließen, das zwischen ihr und der Familie von B herrscht.

Ich finde es ja gut, dass B seine Freundin scheinbar im Gespräch mit seinem Vater verteidigt hat, aber ich hätte an seiner Stelle einfach gesagt, dass sein Vater das doch direkt mit A klären sollte, wenn ihn etwas stört. Das macht doch gar keinen Sinn, das um mehrere Ecken zu klären, wenn B doch nicht genau weiß, was A gesagt hat und A sich eben nicht verteidigen kann.

Ich würde anstelle von A auch den Kontakt erst einmal einschränken, aber ich würde nicht über B ausrichten lassen, dass sie sich bei Problemen doch direkt an A wenden sollen. Das finde ich in der Situation auch nicht richtig. Dann würde ich zeigen, wie es geht in einem direkten Umgang und würde eben zur Mutter, dem Vater und auch zu der Schwester direkt sagen, dass ich darüber traurig war und es erwarte, dass mir so etwas direkt gesagt wird, damit ich dann eben auch darauf eingehen kann.