Mit welchen Aussagen habt ihr euch schon unbeliebt gemacht?

vom 18.02.2018, 17:55 Uhr

Gerade dann, wenn man vor vielen Menschen etwas sagt, kann es immer mal sein, dass das, was man sagt, nicht nur auf positive Reaktionen stößt. Allerdings kann es auch sein, dass man mit seiner Meinung ziemlich alleine dasteht, da man vielleicht eine spezielle Meinung hat, die nur wenige machen. In diesem Zusammenhang kann es auch passieren, dass man sich mit irgendwelchen Aussagen sogar richtig unbeliebt macht.

Ist euch schon einmal so etwas in der Art passiert? Um welche Aussagen handelte es sich dabei? Habt ihr im Nachhinein bereut, das ausgesprochen zu haben oder steht ihr noch immer dazu? Denkt ihr nun vielleicht mehr darüber nach, bevor ihr eure Meinung vor vielen Menschen äußert?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Man kann sich sicherlich schnell mit irgendwelchen Aussagen unbeliebt machen. Ich hatte einen geplanten Kaiserschnitt, den ich auch so gewollt habe. Letztendlich wäre es wahrscheinlich medizinisch auch notwendig gewesen, aber ich habe das eben auch zuerst angesprochen. Wenn man über das Thema Geburt spricht und dann jeder Frau ihre Wünsche zuspricht und Kaiserschnitt nicht verteufelt ist man dann schnell mal unbeliebt mit der Aussage.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich habe mich schon mit vielen Aussagen unbeliebt gemacht. Eine Bekannte von mir steht auf alle Welttage, die mit Kindern zu tun haben. Es wird auch grundsätzlich jeder Welttag mit einer kleinen Feier zelebriert, sie dekoriert die Wohnung, lädt die Freunde und Bekannten ein und feiert halt. Ich war vor einiger Zeit mit ihr essen und sie kam auf das Thema zu sprechen.

Ich meinte dann, dass ich keine solchen Tage benötige, um an die Betroffenen zu denken und halte nichts von ihrem Zelebrierungswahn. Jetzt werde ich halt seit einem halben Jahr nicht mehr von ihr eingeladen, das stört mich aber herzlich wenig, weil ich dann mit weiteren Leuten, die abgesprungen sind unterwegs bin und es auch wahnsinnig Spaß macht, mal nicht über diese Themen zu reden oder wenn eher in lockerer Runde, ohne dass mir jemand gleich an die Gurgel geht.

Das Thema Krankheit ist auch so ein leidiges Thema bei einigen Leuten. Da werden die Tage ganz schnell zum Super-Gau. Ich weiß, dass jeder Mensch ein unterschiedliches Schmerzempfinden hat, aber kommt mir jemand mit sowas an, dann verdrehe ich meistens die Augen und verlasse den Raum. Damit mache ich mich auch unbeliebt, aber würde man mich nicht kennen, dann würde man es mir auch übelnehmen.

Auch habe ich eine klare Meinung zu manch anderen Aspekten und diese gebe ich dann auch knallhart ab. Teilweise ernte ich entsetzte Blicke und Kopfschütteln, aber es ist mir egal geworden. Auch spreche ich gerne Themen wie Depressionen, Krebs, Darmerkrankungen oder andere Themen, die eher als Tabu gelten an, genauso wie Umstände, die mir absolut nicht passen. Da mache ich mich natürlich auch gerne unbeliebt, aber es hindert mich nicht daran, weiterhin diese Dinge anzusprechen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12582 » Talkpoints: 9,16 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich habe leider ein gewisses Talent, unüberlegt mit meiner Meinung herauszuplatzen, und dies tragischerweise vor allem bei Freunden und Familienmitgliedern, weil ich in deren Gegenwart offener und lockerer bin als bei entfernter Bekannten. Deswegen kriegen die es auch meistens ab. Leider kann ich auch oft gar nicht so genau beurteilen, wo ich schon wieder etwas Falsches gesagt habe, was mein Gegenüber dazu bewegt hat, pikiert das Thema zu wechseln, weil ich, wie gesagt, munter vor mich hin geplaudert habe, was mir so durch den Kopf ging.

Ich habe auch recht viel Meinung und bin davon auch über Gebühr überzeugt, was der Gesamtsituation nicht aufhilft. Beispielsweise kann ich fröhlich über irgendwelche Eltern mit Kindergartenkindern ablästern, die sich in der U-Bahn aufgeführt haben wie eine Horde nackter Affen, bevor mir dämmert, dass meine Kollegin zwei Kinder in exakt diesem Alter hat und entsprechend eher Verständnis dafür aufbringt, dass die Kleinen nicht immer bei Fuß gehen, und dass auch die engagiertesten Eltern manchmal nicht weiterkommen.

Oder ich sage etwas Sarkastisch-Despektierliches über organisierte Religion zu einem Menschen, der mega-konservativ-religiös ist und jede Schwarze Madonna Europas schon bepilgert hat, weil mir vorübergehend entfallen ist, dass es nicht nur zynische Atheisten gibt, die mit dem ganzen Schmonz nichts mehr am Hut haben.

Und das sind nur die Fälle, die mir zumindest hinterher aufgefallen sind. Ich fürchte, dass es noch zahlreiche Beispiele gibt, in denen ich mich zumindest vorübergehend unbeliebt gemacht habe, ohne es auch nur zu merken. Weder währenddessen noch im Nachhinein betrachtet.

» Gerbera » Beiträge: 11313 » Talkpoints: 47,96 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Mir passiert es eher selten das ich mich unbeliebt mache, da ich den meisten Menschen meine Meinung schlicht vorenthalte. Den wenigen Menschen, die ich für wichtig erachte, kann ich dafür so ziemlich alles offen sagen, ohne mich gleich unbeliebt zu machen. Man lässt sich gegenseitig seine Meinung und diskutiert offen darüber.

Es gab jedoch einige wenige Begebenheiten, bei denen ich mich im Familienkreis unbeliebt gemacht habe. Beispielsweise habe ich bei einem Fest zu dem Thema Religion gesagt ich sei Agnostiker und wurde daraufhin, zu meiner Überraschung von einigen christlichen Gutmenschen angefeindet. Das ging über mehrere familiäre Festlichkeiten hinweg und wurde erst beendet als ich in erhöhter Lautstärke sagte, sie sollen sich zusammenreißen, ich sei nicht der Antichrist.

Ein weiteres Mal äußerte ich lediglich den Anstoß, man sollte vielleicht nur so viele Gäste einladen, wie man auch tatsächlich unterbringen und bewirten kann. Da ich über eine Stunde, eingequetscht wie eine Sardine im Wintergarten ausharren musste, ohne Sitzgelegenheit oder Verpflegung, die war nämlich schon weg. Aus einem mir unerklärlichen Grund wurde dies als unhöflich empfunden. In dieser Form gab es noch so manche Situation, bei der ich mich aber nicht ohne eine gewisse Genugtuung unbeliebt gemacht habe.

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» Pikalina » Beiträge: 790 » Talkpoints: 6,08 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Gerbera hat geschrieben:Ich fürchte, dass es noch zahlreiche Beispiele gibt, in denen ich mich zumindest vorübergehend unbeliebt gemacht habe, ohne es auch nur zu merken.

Das sehe ich genauso. Ich bilde mir gar nicht ein, dass ich wirklich immer merke, wenn ich schon wieder jemandem (bildlich gesprochen) auf die Füße getreten bin. Manche Reaktionen sind so subtil, dass man das gar nicht immer mitbekommt. Ich gehe jede Wette ein, dass ich laufend jemandem auf die Füße trete, auch wenn ich das nicht jedes Mal bemerke. Ich kenne aber meine Art und nicht jeder kommt damit klar, auch wenn das nicht jeder offen zeigt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Oft halte ich einfach meinen Mund, anstatt mich bewusst unbeliebt zu machen. Diese meist völlig überflüssigen Anfeindungen aufgrund von Nichtigkeiten oder einfach nur Blödheit brauche ich nicht auch noch in meinem Leben. Dieses ist schon schwer genug. Aber manchmal kann ich einfach nicht anders, da reißt mir dann einfach nur die Hutschnur.

Eben gerade habe ich mich bestimmt wieder unbeliebt gemacht in dem Thread, wo gefragt wurde, ob Schoko-Pizza nicht ungesund ist. Ich habe gesagt, dass man dies eigentlich nicht fragen muss, sondern man da auch einfach seinen gesunden Menschenverstand einschalten kann. Ich finde, das sind solche Fragen oder Aussagen, die die Welt nicht braucht.

Ich denke, manchmal muss man auch einfach seinen Mund auf machen, um nicht alle Aussagen unkritisch stehen zu lassen, sodass andere Menschen sie als Fakten hinnehmen. Manchmal sollte man auch zum Nachdenken anregen. Man kann auch nicht immer nur den Mund halten.

Aber ich habe mich natürlich auch schon unabsichtlich unbeliebt gemacht. Ich habe jemanden beispielsweise gefragt, ob ihm an dem Tag nur mit einem T-Shirt nicht zu kalt sei. Da ist die Person total ausgerastet und hat mich angeschrien, dass er anziehen kann, was er will und ihm nicht zu kalt sei. Erst später habe ich erfahren, dass ich der ungefähr 50. Mensch an dem Tag war, der ihn das gefragt hat. Und es wird bestimmt noch viele Situationen geben, wo ich es gar nicht gemerkt habe.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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