Sollten Volljährige automatisch Organspender sein?

vom 14.02.2018, 06:06 Uhr

Laut Medienberichten plant man in den Niederlanden eine neue Regelung. Wegen dem Mangel an Spenderorganen hat die Regierung beschlossen, künftig direkt ab der Volljährigkeit die Personen als Organspender zu erfassen. Nur, wenn man dieser automatischen Registrierung aktiv selbst widerspricht, kann man dem entgehen.

Bisher ist es dort genau anders herum, dass man also nicht automatisch Organspender ist, sich aber aktiv dafür registrieren lassen muss. Man hofft, dass dadurch die Zahl der Spenden steigen wird, wobei man abwarten muss, wie sich das wirklich entwickeln wird.

Was haltet ihr von dieser Regelung? Meint ihr, dass sich unsere Regierung in Deutschland daran ein Vorbild nehmen wird? Wird dieses Gesetz die Anzahl der Spender steigen lassen oder meint ihr, dass die Menschen ja immer noch aktiv widersprechen können und dass das im Endeffekt eh nichts ändern wird?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Früher war ich Organspender, heute bin ich es nicht mehr. Ich finde es es recht komisch, dass öffentlich fast alle dazu aufrufen und immer weniger es machen. Zivilcourage ist wohl doch nur Privatsache. Helfen sollen nur die Anderen. Dann will ich auch nicht der Trottel sein, der es als Einziger macht. Es überzeugt mich nicht, was ich bisher von den Befürwortern gelesen. Ob die es selber gemacht haben, kann ich nicht sagen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Das Gesetz hätte vor allem für die Angehörigen einen großen Vorteil, weil die nämlich dann nicht in die Situation kommen, dass sie eine Entscheidung über einen Menschen treffen müssen, der sich zu Lebzeiten mit dem Thema Organspende nicht befasst hat. Dann ist die Sachen klar, entweder er spendet oder er hat widersprochen und spendet dann eben nicht. Die "was hätte XY gewollt?" Fragen sind vom Tisch.

Ich denke es würde auch mehr Spender geben, weil es so viele Menschen gibt, die sich überhaupt nicht mit dem Thema befassen wollen. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit ist in der westlichen Gesellschaft immer noch ein großes Tabu.

Ich bin übrigens dafür Menschen, die bereit wären ihre Organe zu spenden, bei der Vergabe von Spenderorganen auch ganz klar zu bevorzugen. Wäre doch blöd, wenn ein Organ von jemandem dann bei einem egoistischen Menschen landet, der ihn früher für seinen Mangel an Egoismus als "Trottel" bezeichnet hat.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^