Menschen für Organspende offiziell bezahlen?

vom 14.02.2018, 06:11 Uhr

Bei uns im Freundeskreis wird viel über das neue Gesetz aus den Niederlanden diskutiert, das zur Folge haben soll, dass man mit der Volljährigkeit automatisch zum Organspender wird, sofern man nicht aktiv dagegen widerspricht. Eine Freundin ist der Ansicht, dass es bessere Lösungen gibt, um die Organspendebereitschaft zu erhöhen. Sie schlägt zum Beispiel vor, dass man den Spendern aktiv Geld dafür gibt, also ein ähnliches Prinzip wie beim Blutspenden zum Beispiel.

Natürlich kann man nicht jedes Organ spenden, wenn man noch am Leben ist. Eine Niere würde gehen, ein Teil der Leber, vielleicht ein Lungenflügel. Meint ihr, dass sich die Spendenbereitschaft erhöhen würde, wenn man den potentiellen Spendern legal und aktiv Geld dafür geben würde als Gegenleistung? Welche Auswirkungen hätte das auf den Schwarzmarkt? Inwiefern würde sich das auf eure Spendenbereitschaft auswirken, wenn man euch wie beim Blutspenden eine Gegenleistung dafür geben würde?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Den möchte ich sehen, der gegen Geld einen Lungenflügel hergibt! Mal ehrlich, denken die Leute überhaupt nicht mehr nach, bevor sie ihre Meinungen absondern? Außerdem könnte man so ärmere Mitbürger quasi als Ersatzteillager umfunktionieren, wenn sie ihre Organe verkaufen könnten, um ihren Kindern das Studium zu finanzieren oder die neueste Mieterhöhung, oder was auch immer.

Und was macht man dann, wenn der teilweise ausgeschlachtete Mensch dann Probleme mit den noch existenten Teilen bekommt? Man sagt zwar immer, dass man mit einer Niere oder von mir aus auch mit einem Lungenflügel (wenn man Täubchens "Freundin" glauben möchte) gut leben kann, aber was ist, wenn nicht? Spielt man dann Bäumchen wechsel dich und schlachtet den nächsten Menschen aus, um dem Organspender zu helfen?

Selbst wenn man auf diese Art eine gegen jedes Grundrecht verstoßende Regelung finden würde, bliebe immer noch das Problem der Menschen, die ein neues Herz benötigen. Sprich, die Leute, die am meisten darauf angewiesen sind, würden nach wie vor in die Röhre schauen. Aber dann bliebe ja immer noch die Möglichkeit, den Angehörigen die Teile ihres verstorbenen Angehörigen abzukaufen, wenn man diese Schwelle schon mal überwunden hat.

Natürlich besteht hier auch die Gefahr, dass jemand Tante Hildegard dann die Kellertreppe hinunter schubst, um seinen neuen Porsche zu finanzieren, aber sobald man das menschliche Leben und die Gesundheit in Euro beziffern kann, würden sich auch Leute finden, die dieses Vorgehen befürworten.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Die Idee ist ja mal richtig super. Wer Kohle satt hat, kauft sich mal eben eine Niere und wer am untersten Ende der Nahrungskette lebt, muss seine Einzelteile verschachern? Und wenn man das erlaubt, warum kauft man dann nicht gleich im billigen Ausland? Mit den richtigen Papieren kann man dann auch nicht mehr nachweisen, wo die Ersatzteile herkommen. Der Organraub blüht dann erst richtig.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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