Mit Leserechtschreibschwäche Lehrer werden können?

vom 12.02.2018, 10:25 Uhr

In einer Fernsehserie habe ich gesehen, dass eine junge angehende Lehrerin eine Leserechtschreibschwäche hatte. Es ging darum, dass sie sich vom Hauptschulabschluss über den zweiten Bildungsweg bis zum Abi und Studium durchgekämpft hatte. Sie wollte dann an einer Hauptschule ihre Prüfung machen. Es kam dann schnell heraus, dass sie eine Leserechtschreibschwäche hat, aber am Ende hat sie ihre Prüfung trotzdem bestanden und darf unterrichten.

Natürlich war das alles gespielt, aber ich frage mich, ob man mit einer Leserechtschreibschwäche durchaus Lehrer werden kann. Behindert das nicht in dem Beruf irgendwie? Oder gibt es da ausreichend Hilfsmittel, die beim Unterricht und dessen Vorbereitungen helfen können? Kennt ihr vielleicht sogar eine Lehrperson, die solch eine Leserechtschreibschwäche hat? Kommt es darauf an, wie ausgeprägt diese ist?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich glaube, dass man damit noch gut einen Abschluss schaffen kann, aber spätestens im Studium dürfte es doch sehr schwer werden. Wenn man das dann auch noch geschafft hat, muss man aber den Schülern etwas an die Tafel schreiben, und so weiter. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das wirklich dauerhaft funktioniert. Mag sein, dass es aber leichtere Fälle gibt, die sich so durch den Alltag kämpfen und es schaffen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Es gibt im Internet sehr viele Foren, die sich mit Studium und Legasthenie beschäftigen. Laut Schätzungen sollen unter den Studenten 60.000 Legastheniker sein, wobei die natürlich nicht alle auf Lehramt studieren. Angeblich soll es an den deutschen Hochschulen auch viele Angebote für Legastheniker geben, um ihnen eben zu helfen und sie zu unterstützen. Gezielt darauf geachtet habe ich als Student aber nie darauf, eben weil ich in dieser Hinsicht nie Bedarf hatte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Eine isolierte Leseschwäche, eine isolierte Rechtschreibschwäche und eine kombinierte Lese-Rechtschreibschwäche gelten als Behinderung, für die Universitäten einen Nachteilsausgleich gewähren müssen. Der besteht unter anderem darin, dass die Rechtschreibung nicht bewertet wird.

Es gibt weitere Möglichkeiten, die dann aber individuell festgelegt werden müssen. Denn es sollen nur die Nachteile ausgeglichen werden, der Betroffene soll es nicht leichter haben als andere, schwerer soll es auch nicht sein. Daher kann es sich einfach um mehr Zeit für Prüfungen und Hausarbeiten handeln. Oder die Aufgaben werden (elektronisch) vorgelesen.

Und warum dann nicht Lehramt? Fächer, in denen viel gelesen und riesige schriftliche Klassenarbeiten korrigiert werden müssen, sind jetzt nicht so passend. Aber Sport auf Lehramt ohne gymnasiale Oberstufe, weil da Klausuren kommen? Musik, Kunst, Hauswirtschaft, Erdkunde ohne Oberstufe, Mathematik und sicher noch einiges mehr gehen sicher.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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