Bekommt das MHD bald einen Zusatz?

vom 18.02.2018, 20:32 Uhr

Für alle, die nicht wissen, was sich hinter dem MHD verbirgt: es handelt sich um das Mindesthaltbarkeitsdatum, welches auf Lebensmittel verschiedenster Art notiert ist, und eben angibt, bis wann das besagte Lebensmittel noch mindestens haltbar ist.

Ich habe neulich gelesen, dass norwegische Molkereien künftig ihre Produkte mit "Mindestens haltbar bis, aber nicht schlecht nach..." versehen, damit Verbrauchen nicht mehr so viele abgelaufene, aber noch genießbare Lebensmittel wegschmeißen.

An sich finde ich diese Idee fantastisch, denn ich selbst habe auch gemerkt, dass viele Menschen Ware einfach wegschmeißen, die das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben. Meint ihr, dass sich dieser Zusatz bald auch hier durchsetzen wird? Wie würdet ihr das finden? Oder ist es für euch totaler Schwachsinn und unnötig?

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich würde ein ehrliches Verfalldatum viel sinnvoller finden. Bei solchen unklaren Aussagen bleibt ein mulmiges Bauchgefühl und Unsicherheit. Ich verstehe nicht, wo die Hersteller das Problem eines realistischen Verfalldatums sehen? Der Verbraucher hat die Sicherheit und somit wandern wesentlich weniger Lebensmittel in den Abfall. Ein Gewinn für die Verbraucher und die Umwelt.

Vielleicht will die Lebensmittelindustrie das aber gar nicht. Je mehr weggeworfen wird, desto mehr Umsatz. Der Verbraucher muss ja schließlich nachkaufen. Eventuell würden auch kritische Verbraucher sich wundern, wie lange die Sachen halten und warum. Ein Schelm, wer an chemische Zusätze denkt.

Vor nicht allzu langer Zeit war, zum Beispiel bei Joghurt, der Vorschlag, einen Chip in das Behältnis zu integrieren, der die Farbe verändert und so anzeigt, ob das Lebensmittel noch genießbar ist. Das halte ich für absoluten Blödsinn. Der Verkaufspreis würde steigen und die Umweltbelastung bei der Herstellung des Chips ist auch enorm. Außerdem wäre der Verbrauch von Rohstoffen bei der Erzeugung des Chips noch ein großer Nachteil. Letztendlich würde er nach einmaligem Einsatz im Müll landen.

Die beste und einfachste Lösung für das Problem der Nahrungsmittelverschwendung wegen Unsicherheiten beim MHD wäre, meiner Meinung nach, die einfache und ehrliche Angabe “genießbar bis …“

» Bengelchen » Beiträge: 44 » Talkpoints: 6,89 »


Bengelchen hat geschrieben:Ich verstehe nicht, wo die Hersteller das Problem eines realistischen Verfalldatums sehen?

Ganz einfach: noch nie was von "Faktor Mensch" gehört? Der Verbraucher beeinflusst das Verfallsdatum doch maßgeblich, da die korrekte Lagerung der Nahrungsmittel hier auch eine entscheidende Rolle spielt. Wenn man bei manchen Nahrungsmitteln die Kühlkette unterbricht, dann beeinflusst das ja auch den Verfall.

Warum sollten die Hersteller also hier eine "Garantie" geben? Hinterher wird das Nahrungsmittel durch das falsche Verhalten des Verbrauchers schlecht und wird trotzdem konsumiert und der Hersteller wird verklagt wegen falscher Angaben zum Verfallsdatum und daraus resultierender gesundheitlichen Probleme. So blöd sind die Hersteller nicht, sich da ins eigene Fleisch zu schneiden. Denk doch mal nach, bevor du so einen Unsinn schreibst. :wall:

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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