Wie entsteht Hochnäsigkeit von Kindern durch die Eltern?

Ich erlebe es im Alltag immer wieder, dass es einige Kinder gibt, die sehr hochnäsig sind. Beispielsweise auf dem Reiterhof wo ich arbeite, merkt man es bestimmten Kindern an, dass sie alles von den Eltern bekommen was sie wollen. Sie geben dann auch immer mit ihrem eigenen Pferd an und fühlen sich so, als seien sie etwas Besseres als andere Kinder.

Dieses Verhalten konnte ich bereits bei sehr kleinen Kindern im Alter von acht Jahren beobachten. Auch dort war die Hochnäsigkeit schon so stark ausgeprägt. dass ich echt erstaunt gewesen bin. Ich habe den Eindruck, dass sie von ihren Eltern immer wieder gesagt bekommen, wie toll sie das doch machen und wie super das Kind selbst ist. Das überträgt sich dann irgendwie auf das Selbstbewusstsein der Kinder, sodass diese sich besser fühlen als andere, die eben nicht viele Möglichkeiten haben.

Ich habe auch die Meinung, dass Hochnäsigkeit auch immer etwas mit dem Geld zu tun haben, was die Eltern besitzen. Schade finde ich es, dass auch sehr kleine Kinder sich schon für etwas Besseres halten heutzutage. Wie entsteht Hochnäsigkeit durch die Eltern, was meint ihr? Welche Faktoren spielen dabei vor allem eine Rolle? In welchem Bereich beobachtet ihr vor allem ein solches Verhalten?

Ich finde nun nicht, dass Hochnäsigkeit bei Kindern automatisch an das Einkommen gekoppelt ist. Seit gut zwanzig Jahren muss ich eine entfernte Bekannte ertragen, die zufällig Spross eines Uradelsgeschlechts ist. Die sind schon seit über einhundert Jahren verarmt.

Es gibt keinen Familiensitz mehr und auch keine Rücklagen, die Frau geht wie alle Verwandten ganz normal arbeiten und verdient durchschnittlich. Man glaubt gar nicht, wie besonders die ist, nur weil die Familiengeschichte gut 800 Jahre alt ist. Und das hat sie auch ihrem Nachwuchs vermittelt, der dummerweise einen stinknormalen bürgerlichen Namen tragen, aber nie vergessen dürfen, wer sie sind und wo sie herkommen.

Dagegen sind noch entferntere Bekannte ebenfalls aus dem Uradel, die haben noch einen Stammsitz und Land, von dem sie leben. Die sind einfach nett, umgänglich, aufgeschlossen und bilden sich nichts darauf ein, einen wohlklingenden Namen mit langer Geschichte zu haben.

Sicherlich ist Geld ein Aspekt, der dazu führt, dass man seinen Kindern vermittelt, das sie besser sind als andere. Aber das kann man seinen Kindern eben auch wegen Titel, Wohnort, Bildung, Aussehen oder Leistung und so weiter vermitteln. Man muss es nur vorleben und immer wieder betonen.

Da sind die Eltern aber meistens auch selber so. Ein Kind schaut sich viel ab und dementsprechend entwickelt es sich auch. Wenn einem Kind immer wieder gezeigt wird, dass die Leute respektvoll mit einem umgehen, wenn man einen auf dicke Hose macht, dann machen sie es eben nach. Mit entsprechenden Kapital kann man da sicherlich mehr Hochnäsigkeit nach außen ausstrahlen, aber deswegen müssen die Kinder ja nicht so werden, man kann auch Bodenständigkeit vermitteln.

Ich sehe das so wie cooper. Meiner Ansicht nach hat das Einkommen doch gar nichts mit der Einstellung der Kinder oder Eltern zu tun. Ich kenne auch reiche Akademikerfamilien, wo weder die Eltern noch die Kinder sich für was besonderes halten und auch gar nicht eingebildet oder hochnäsig sind. Es kommt eben darauf an, was man den Kindern vermittelt und wie die eigene Einstellung ist.