Dinge für das Büro oftmals selbst besorgen und bezahlen?
Wir haben leider das Problem, dass bei uns nichts passiert, wenn wir ein Problem anmerken. Wir haben viele Akten, die bei uns auf dem Dachboden gelagert werden. Dort haben wir uns einen Tisch gewünscht, damit wir dort besser arbeiten müssen und nicht immer auf dem Boden hocken. Die zuständigen Personen haben dann gesagt, dass sie nichts Passendes hätte und es daher eine ganze Weile dauern würde, bis wir einen Tisch bekommen könnten.
Eine Kollegin von uns hat jetzt selbst einen Tisch gebraucht gekauft und diesen dann aus der eigenen Tasche bezahlt. Wir haben ihn gemeinsam in den Dachboden gebracht und dort steht er jetzt. Wir haben so gehandelt, weil wir sonst ewig hätten warten müssen und wir einfach oft auf dem Dachboden sind. Dennoch finde ich es nicht okay, dass solche einfachen Vorgänge solange dauern und man sich am Ende selbst einen Tisch kaufen muss, damit endlich mal etwas passiert, dass kann nicht sein finde ich.
Gibt es ähnliche Situationen in eurem Büro? Ist es fair, dass die Mitarbeiter die Kosten dann selbst tragen? Wie könnte man in unserer Lage am Besten vorgehen?
Warum geht ihr mit so etwas nicht zum Chef oder zum Sekretariat? Bei uns bestellt das Sekretariat alles, was mit dem Bedarf zu tun hat. So etwas wie einen zweiten Monitor, den ganzen Bürokram für die Arbeit, aber auch neue Tastaturen und neue Bürostühle gehen ratzfatz. Dafür ist doch die Kostenstelle da, dass das abgerechnet wird. Bei uns zahlt keiner etwas selbst und besorgt es auch noch selbst, wenn Bedarf besteht.
Wenn man dazu eine Rechnung hat, dann würde ich sie dem Chef auf den Schreibtisch legen und dann darauf bestehen, dass er seine Rechnung begleicht. Generell würde ich es nicht einsehen für meine Arbeit Geld auszugeben, wenn es eigentlich der Chef zahlen müsste. Immerhin ist es ja die Bereitstellung von Arbeitsmaterial und das muss er bezahlen. Ich finde es reichlich dreist, dass er es so schleifen lässt und würde das durchaus auch nochmal ansprechen.
Ich bin auch der Meinung, dass der Arbeitgeber für solche notwendigen Anschaffungen aufkommen muss. Bei uns auf der Arbeit ist es zumindest so, dass jegliches Büromaterial (von der Einrichtung über die technischen Geräte bis hin zu den Verbrauchsartikeln wie Notizblöcken, Kulis und Büroklammern) gestellt wird. Fehlt etwas oder muss es nachgefüllt werden, kann man sich an das Sekretariat wenden und die benötigten Waren dort bestellen.
Zwar hatte ich nun noch nie den Fall, dass ich eine größere Neuanschaffung wie einen Tisch benötigt hätte, aber ich hätte diesen mit Sicherheit nicht aus eigener Tasche bezahlt, wenn das so gewesen wäre. Da gibt es sicherlich Mittel und Wege, sich die Kosten zurückzuholen, und ich würde mich anstelle deiner Kollegin da definitiv drum kümmern. Wenn ihr sonst immer auf dem Boden gesessen habt, lässt sich sicherlich die Arbeitsschutzkarte ziehen, um die Notwendigkeit der Investition zu begründen, denn rückenschonende Arbeit ist das nie und nimmer. Zur Not kann man in einer solchen Situation sogar mit rechtlichen Schritten vorgehen.
Ich kann es ja schon verstehen, dass ihr diesen Tisch gerne haben wolltet und dass ihr auch enttäuscht darüber gewesen seid, dass die Chefetage von der Wichtigkeit nicht so überzeugt zu sein schien und eben meinte, dass das dann aber noch dauert. Das finde ich auch schade, wenn auf die Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeiter so wenig eingegangen wird.
Aber trotzdem würde ich dann nicht auf die Idee kommen, etwas selber zu kaufen und auch noch zu bezahlen, was ich nur im Büro nutze und was auch im Büro bleibt. Wenn es um eine Kleinigkeit geht, weil gerade keine Haftnotizen da sind, dann könnte ich das noch verstehen, aber bei einem Tisch schon nicht mehr.
Wenn man den zur Arbeit wirklich braucht, dann würde ich beim Chef entsprechend Druck machen, dass das wichtig ist und mich nicht so abspeisen lassen, dass das noch lange dauern kann. Vielleicht würde ich mich auch noch darauf einlassen, den Tisch selber zu kaufen und ins Büro zu transportieren, wenn ich die Möglichkeit hätte. Aber das Geld würde ich definitiv wieder haben wollen.
Ich bin hier auch eher konsequent, was Privatausgaben für den Job angeht. Sprich, ich gebe keinen Cent aus eigener Tasche aus, wenn es um Dinge geht, die ich im Büro brauche und die mir als Arbeitnehmerin auch zustehen! Wenn ich mir etwa einen Trinkwasserfilter einbilden würde oder meinen Schreibtisch der Jahreszeit entsprechend immer neu dekorieren würde, würde das selbstverständlich über meinen Geldbeutel laufen, aber ganz normale Möbel oder Büroartikel muss das Unternehmen schon bereitstellen. Bei meinem Monatslohn zahle ich sonst ja drauf!
Für mich wäre es also im Endeffekt das Gleiche, ob ich für mein Büro Geld für notwendige Ausstattung ausgebe oder mal eben spaßeshalber ein paar Stunden gratis arbeite, weil der Chef gerade keine Lust hat, meine Arbeit zur Kenntnis zu nehmen oder was auch immer. Ich finde, dass man auch als Arbeitnehmerin sich nicht alles gefallen lassen und vor allem nicht dankbar sein muss, gnadenhalber beschäftigt zu werden.
Zumindest den finanziellen Ausgleich lasse ich mir nicht schmälern, und genau das passiert ja, wenn ich aus eigener Tasche in meine Arbeitsbedingungen investieren muss. Mittlerweile würde ich mich auch nicht mehr scheuen, dem Chef zur Not auch mitzuteilen, dass die Arbeit dann eben liegenbleiben muss, wenn ich nicht einmal einen Tisch zum Ablegen habe, und wie ein Hund auf dem Boden herumkauern muss.
Ehrlich gesagt, selber schuld, damit hat euer Chef doch genau das erreicht, was für ihn die einfachste Lösung ist. Ihr habt euch darum gekümmert, ihr habt auch noch bezahlt, das Teil herangeschafft und ob er den Tisch jetzt bezahlt, tja, das steht dem Chef frei, denn er hat die Anschaffung nicht autorisiert.
Das schöne ist, eigentlich habt ihr ihm jetzt Tor und Tür geöffnet auch weitere Anschaffungen so lange herauszuzögern bis ihr euch selber darum kümmert, er weiß ja jetzt, das ihr das irgendwann macht.
Wenn dieser Tisch für die Arbeit wirklich notwendig ist, dann hätte ich immer und immer wieder nachgefragt und wäre den entsprechenden Verantwortlichen so lange auf den Keks gegangen, bis sie ein einsehen gehabt hätten. Zur Not hätte ich auch durchaus mal gesagt, das sie doch selber mal auf den Dachboden gehen sollen und in drei Akten etwas suchen mögen. Solange ein Chef die Notwendigkeit für Ausgaben nicht sieht, geschieht oft nichts, immerhin muss auch das Geld für einen Tisch verdient werden.
Ich hätte also wie gesagt entsprechend oft darauf hingewiesen und bei nötigen Arbeiten jedesmal darauf hingewiesen, das man diese so nicht erledigen kann, da die entsprechende Ausstattung nicht vorhanden ist und ich sicherlich meine Kleidung nicht beschmutze und mir meine Knochen nicht kaputt mache, weil ich auf dem Boden hocken muss. Wahrscheinlich wäre irgendwann von mir noch der Kommentar gekommen, ob er mir das dann bezahlen würde, weil er ja nicht für die nötige Ausstattung gesorgt hat.
Ich hätte an eurer Stelle auch zuerst beim Chef nachgefragt, ob es nicht möglich wäre den besagten Tisch aus dem und dem Grund zu bekommen. Wenn ihr ihn wirklich zum Arbeiten braucht, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Firma sich keinen 08/15 Tisch leisten könnte.
Aus meiner eigenen Tasche hätte ich ihn bestimmt nicht bezahlt. Wie kommt man auch dazu? Irgendwann bürgert sich das noch im Betrieb ein, dass gleich jeder, der etwas bestimmtes haben möchte, sich das Teil selbst kauft, weil der oder die Zuständige die Sache so lange auf die lange Bank schiebt, bis sich das Problem von allein erledigt hat.
Dinge die ich mir selbst für meinen Arbeitsplatz besorgen würde, wäre vielleicht ein kleiner Radio usw. Auf keinen Fall würde ich Möbel für die Firma aus eigener Tasche bezahlen.
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