Trotz Gleitzeit zu Stoßzeiten zur Arbeit fahren?

vom 14.02.2018, 06:39 Uhr

Ich arbeite in Gleitzeit, soll heißen, ich kann anfangen wann ich möchte und kann aufhören wann ich möchte und habe da keine festgelegten Zeiten, an die ich mich halten muss. Wichtig ist nur, dass ich meine Wochenstundenzahl ableiste und das dann auch entsprechend festhalte. So geht es aber nicht nur mir, sondern allen bei uns, wobei ich echt interessant finde, wie die Menschen damit umgehen.

So habe ich mir eher angewöhnt, wie eine Lerche zu agieren und fahre früher zur Arbeit, sodass ich die Stoßzeiten noch umgehe. Einige Kolleginnen fahren mitten in den Stoßzeiten zur Arbeit, eine andere Kollegin fährt dann später und bleibt dann auch länger, sodass sie auch die Stoßzeiten umgeht so wie ich.

Eigentlich wäre es ja schlauer, die Stoßzeiten zu umgehen, weil es da bei uns sehr voll ist. Dann sind die Busse überfüllt, manchmal fallen sie komplett aus und manchmal sind sie auch so voll, dass man drei Busse hintereinander keinen Platz bekommt und auf den nächsten warten muss. Wenn dann noch Beschwerden über den Berufsverkehr kommen, fehlt mir da das Verständnis. Das Auto ist keine Option wegen der katastrophalen Parkplatzsituation. Findet ihr es nachvollziehbar, dass man trotz Gleitzeit immer zu den Stoßzeiten zur Arbeit fährt? Wie handhabt ihr das und warum?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Gleitzeit heißt ja nicht in allen Fällen, dass man wirklich kommen und gehen kann, wie man will. Wir haben beispielsweise Kernzeiten, in denen man da sein muss, wenn man keinen Ärger bekommen will. Also kann ich schon mal nicht nach neun Uhr angebummelt kommen oder um drei schon wieder gehen. Ebenso gibt es sicher viele Unternehmen, die prinzipiell Gleitzeit eingeführt haben, aber in denen dennoch viele Mitarbeiter feste Termine einhalten müssen. Da kann man auch nicht auf die Gleitzeitregelung pochen, wenn der Kunde nur um 8:00 Uhr morgens Zeit hat oder in einer anderen Zeitzone angesiedelt ist oder was auch immer.

Auch die Pendelstrecken sollten nicht unterschätzt werden, ebenso wie die Tatsache, dass ein Vollzeitjob hierzulande in vielen Fällen bedeutet, dass man an die 40 Stunden pro Woche im Büro, Labor, Lager oder weiß Gott wo sitzt. Wenn man sich nicht auch noch die Wochenenden ruinieren möchte oder Freitags gerne vor fünf Feierabend machen möchte, muss man gute acht Stunden pro Tag einplanen. Die vorgeschriebenen Pausenzeiten natürlich nicht mitgerechnet. Und wie gesagt, nicht jeder kann mal eben in der Mittagspause heimgehen und ein Nickerchen machen, damit sich die Arbeitszeit etwas entzerrt. So gerät man doch immer wieder in die Hauptverkehrszeiten, entweder morgens oder abends.

Sprich: Hätte ich entspannte 25 Stunden pro Woche, keine Kernzeiten und 10 Minuten mit dem Fahrrad in die Arbeit, würde ich auch den Teufel tun und morgens um 7 bzw. nachmittags um halb fünf die öffentlichen Verkehrsmittel verstopfen, wobei ich wenigstens die Schulkinder umgehe und nachmittags noch gerade so auf der Hauptwelle der Pendler surfe. Aber viele Arbeitnehmer machen das nicht, weil sie zu blöd sind, sich ihre Arbeitszeit richtig einzuteilen, sondern weil sie aus unterschiedlichen Gründen trotz Gleitzeit keine Wahl haben. Schließlich hängen noch andere Faktoren an der Zeiteinteilung als die Frage, wann man im Büro sein muss.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich habe auch das Glück, dass in meinem Büro Gleitzeit gilt und wird nur zu bestimmten Zeiten im Büro sein müssen. Ich möchte immer möglichst früh Feierabend machen und fahre daher auch sehr früh ins Büro. Ich arbeite auch mitten in der Stadt. Von meinem Wohnort kann ich nicht mit dem Bus fahren, daher komme ich immer mit dem Auto. Durch die Stadt quält man sich zu den Stoßzeiten aber immer ewig.

Daher habe ich es mir auch angewöhnt sehr früh zu fahren. Oftmals bin ich schon um sechs Uhr bei der Arbeit. So komme ich in kurzer Zeit durch das Zentrum und muss mich nicht beeilen. Ich mache dann dementsprechend auch schon wieder zwischen 15 und 16 Uhr Schluss, sodass ich auch noch gut nach Hause komme. Nach meiner Erfahrung kommt man zwischen dieser Zeit auch ganz gut wieder auf die Autobahn zurück.

Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, dass ich später komme. Dann kriege ich aber auch schnell schlechte Laune und bevorzuge es dann die nächsten Wochen wieder früher zur Arbeit zu fahren. Menschen, die bewusst zu Stoßzeiten fahren, kann ich ehrlich gesagt nicht verstehen.

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» Finja18 » Beiträge: 1296 » Talkpoints: 61,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn man wirklich zur Arbeit fahren kann, wann man möchte, dann muss ich sagen, dass ich Stoßzeiten auch vermeiden würde. Bei einer Bekannten ist es so, dass sie eine ähnliche Strecke fahren muss wie ich und seit einiger Zeit ist da eine Baustelle auf dem Weg. Ich muss leider zur Stoßzeit da durch, aber sie fährt außerhalb dieser Zeit und kommt problemlos durch.

Gerade in solchen Fällen ist es doch für alle Beteiligten auch besser, wenn man die stressige Zeit umgeht und eben entspannt zur Arbeit kommt. Dann ist es auch unnötig, sich zu beschweren. Allerdings ist es natürlich auch möglich, dass man nach der Arbeit noch Termine hat, die man nicht wahrnehmen kann, wenn man anders zur Arbeit fährt. Dann geht es vielleicht nicht anders, als dass man in der Stoßzeit fährt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Was nützt mir die beste Gleitzeitregelung, wenn ich Kinder habe, die zu bestimmten Zeiten in der Kindertagesstätte oder in Schule sein müssen und zu bestimmten Zeiten abgeholt werden müssen oder Betreuung benötigen? Dann kann ich es noch so blöd finden, aber ich bin trotzdem in der Stoßzeit mit allen anderen unterwegs.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ob mit oder ohne Gleitzeit Stoßzeiten komplett zu umgehen ist einfach nicht immer möglich. Egal ob von der Jobsituation oder der Verkehrssituation gesehen.

Wir haben Gleitzeit mit einer Kernarbeitszeit von 9 - 15 Uhr, was sich soweit schon gut anhört, aber vor 7 wird die Zeit bei uns nicht erfasst, das würde bedeuten, wenn ich um 7 Uhr auf der Arbeit wäre, dann könnte ich um frühestens 15:30 Uhr fahren, wenn ich nur 30 Minuten Pause mache, aber a wäre ich damit dann voll in der Nachmittagsstoßzeit und b würden mir x-Mitarbeiter mit denen ich zusammen arbeite wohl einen husten, wenn ich täglich nach 15:30 nicht mehr erreichbar wäre und zudem würden sich viele Tätigkeiten von mir einfach nur massiv verzögern, weil ich sie nicht am gleichen Tag noch anarbeiten kann, sondern erst am nächsten Tag und häufig kommt es bei mir auch auf Geschwindigkeit an, heißt Absprachen müssen schnell und unkompliziert getroffen werden. Mein Job besteht eben nicht darin, das ich morgens in das Büro fahre, meine vom Chef vorgegebene Arbeit ableiste und dafür mit ein paar Programmen arbeiten und dann nach Hause gehe. Ich bin Ansprechpartner für alle Abteilungen und Mitarbeiter in sehr vielen Themen.

Deshalb fahre ich morgens auch eher zu einer Stoßzeit, bin damit die perfekte Zeit am Tage im Büro, wo sich viele Dinge einfach schnell und unkompliziert erledigen lassen und fahre dann außerhalb der Stoßzeit wieder nach Hause, bzw. mit der abebbenden Stoßzeit. Für mich ist das die perfekte Lösung. Denn egal wie ich es drehen würde, einen Tod was die Stoßzeit angeht, muss ich so oder so sterben, nur das ich so den Vorteil habe, auf der Arbeit besser erreichbar zu sein und vieles schneller abzuarbeiten oder anzustoßen.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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