Warum denn arbeiten für Niedriglohn?
Die meisten Menschen Arbeiten in Jobs die sie hassen, meist völlig unterbezahlt und am Ende bleibt eben trotz arbeit nix mehr übrig. Warum arbeiten, wenn man gleich arm oder reich ist auch ohne Arbeit? Kommt mir nicht mit, mach eine Ausbildung, es gibt viele die haben eine Ausbildung, aber trotzdem nicht mehr als Mindestlohn oder nur minimal darüber. Und kommt mir nicht mach etwas, dass dich interessiert. Die meisten können ihrem Traumberuf nicht nachgehen. Warum arbeitet man, wenn man am Schluss eh nicht oder kaum mehr hat als mit Sozialhilfe? Oder sogar noch weniger? Auch viele gut ausgebildete landen in Niedriglohn.
Was ist das denn für eine Einstellung? Wenn alle Menschen so denken würden, die mit Niedrig- bzw. Mindestlohn arbeiten, dann könnte der Staat kein Hartz 4 mehr zahlen. Von was soll das dann bezahlt werden? Wenn alle faul auf der Couch liegen, weil sie meinen, dass sie auch ohne Arbeit Geld bekommen, würde die Wirtschaft am Ende sein. Wenn keiner auch die "niederen" Arbeiten machen würde, in denen man nicht so viel verdient, dann wäre Deutschland am Ende und der Sozialstaat am Ende. Denn dann gäbe es nichts mehr, was der Staat an wirklich bedürftige Menschen zahlen könnte.
Und wenn man eben nicht zu den Leuten gehören will, die den Mindestlohn bekommen, muss man eben auch Eigeninitiative ergreifen. Dass du keine Ausbildung machen willst, hast du ja schon in einigen Beiträgen bewiesen und klar gestellt. Dass du schon monatelang nichts machst, außer deinen Eltern auf der Tasche zu liegen auch. Was gedenkst du denn zu tun, dass dies nicht mehr der Fall ist?
Ehrlich gesagt ich verstehe die gestellte Frage nicht ganz. Hier hat der Fragesteller in der Schule komplett geschlafen, denn mit einen Job gelange ich in unser Sozialsystem. Der Arbeitgeber und ich zahlen beispielsweise in die Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung und in die Pflegeversicherung. Nach 5 Arbeitsjahren habe ich bei Bedarf Anspruch auf eine Rente wegen Erwerbsminderung. Selbst wenn ich im Niedriglohn gearbeitet habe bleibt mir dieser Anspruch. Das ist nur ein Beispiel kurz hier erläutert.
Meinen Traumjob mache ich schon seit ewigen Zeiten nicht mehr. Ich mache etwas, das ich gut kann und das ganz erträglich ist. Warum ich das tue, dafür gibt es ganz unterschiedliche Gründe, die mehr oder weniger wichtig sind. Zuerst einmal bin ich für mich selbst verantwortlich. Der Staat, also alle anderen Menschen im Land, ist im Notfall eine tolle Sache. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass alle anderen verpflichtet sind, mich durchzufüttern, wenn ich selbst für mich sorgen kann.
Ich habe überhaupt keine Lust, der Willkür und den Entscheidungen anderer ohne große Einflussmöglichkeiten ausgesetzt zu sein. Ob das meine Eltern waren, es mein Ehemann wäre oder irgendein Sachbearbeiter im Amt, das ist mir egal. Ich bin gerne mit meinem Mann verheiratet und ich könnte locker Hausfrau sein. Aber ich möchte nie in die Verlegenheit kommen, bei ihm zu bleiben, obwohl ich nicht möchte, nur damit mein Lebensstandard nicht sinkt oder es den Kindern schlechter geht, wenn der den Unterhalt nicht zahlen würde.
Ich mag meine Arbeit zwar nicht sonderlich, aber ich mag Erfolg. Ich fände mein Leben ohne Erfolgserlebnisse ziemlich öde. Ich fühle mich gut dabei, in einem Job, den ich nicht gelernt habe, trotz hoher Preise im Vergleich zu manch gut ausgebildeten Mitbewerber Kunden zu überzeugen. Wenn ich den Auftrag bekomme, obwohl der Kunde an der Tatsache, dass ich eine Frau, ohne die passende Ausbildung und teuer, dann freue ich mich einfach. Genau wie dann wenn der Kunde bleibt und sein Budget erhöht.
Wenn ich mit knappem Budget den ganzen Tag nichts zu tun hätte, würde ich mich richtig langweilen. Die Aussicht, dass das mein Leben lang so bleibt, würde mich verrückt machen. Ich hätte Hausfrau werden können, es gab Bewegst als Ernährer und Versorger, auch mein Mann würde mich finanzieren. Aber ich finde Hausarbeit grauenvoll. Da gehe ich lieber arbeiten. Außerdem wäre da wieder die mangelnde Perspektive, die mich wahnsinnig machen würde.
Und dann möchte ich mir einfach zumindest ein paar kleine Annehmlichkeiten leisten, die bei Hartz einfach nicht drin wären. Damit ich zufrieden wäre, müsste es gar nicht so viel sein, wie es jetzt ist. Ein guter Sporthund und das Training und Prüfungen würden mir reichen.
Früher war das teilweise extrem unangenehm und anstrengend, weil viel Arbeit und viel Lernen und kaum Freizeit da war. Und den Mindestlohn gab es nicht. Aber wenn man weiß, was man am Ende erreichen möchte, dann ist es auszuhalten und der Mindestlohn ist kein Thema mehr. Und natürlich stellt sich jeder sein Leben anders vor und hat andere Schwerpunkte. Bei mir ist es eben so.
Ich habe auch oft keine Lust zum Arbeiten. Aber wenn man nicht arbeiten geht und man hat nicht woanders her ein Einkommen oder Geld, dann bleibt nur ALG II und das ist nicht viel und das Amt hängt dir immer am Hintern. Das macht doch auch keinen Spaß. Man sollte vielleicht versuchen, das Beste für sich herauszuholen. Alles so zu organisieren, dass man mehr hat. Ich bin nebenbei selbstständig und das lohnt sich dann schon.
Mindestlohn ist auch nicht viel und teilweise reicht es nicht mal zum überleben. Auch viele ausgebildete Zeitarbeiter verdienen nicht mehr als Mindestlohn
Stellar111 hat geschrieben:Mindestlohn ist auch nicht viel und teilweise reicht es nichtmal zum überleben. Auch viele ausgebildetete Zeitarbeiter verdienen nicht mehr als Mindestlohn
Du kannst doch nicht den Lohn einer Zeitarbeitsfirma mit einem "normalen" Lohn vergleichen! Die Zeitarbeitsfirma versucht immer, dich runterzuhandeln, schließlich wollen die ja an dir verdienen. Das kannst du aber nicht mit anderen Jobs vergleichen oder gehst du davon aus, dass du nur durch die Leihfirma Arbeit finden würdest, egal was du gelernt hast?
Ja weil es immer mehr Leiharbeiter gibt. Die Verarmung nimmt immer mehr zu, es ist egal was deine Ausbildung ist. Aber bei mir ist es schlimmer ich habe keine Ausbildung und einen schlechten Schulabschluss.
Ich habe früher auch mal in einem Zeitarbeitsunternehmen gearbeitet, aber nicht extern, also ich wurde nicht verliehen, sondern intern. Und ich fand das Gehalt der Zeitarbeiter gar nicht so gering. Die haben Mindestlohn bekommen, dazu aber noch eine Auslöse von 30 bis 40 Euro pro Tag und die war steuerfrei. Das haben die nicht alles aufgebraucht und das kam dann auf den Lohn oben drauf.
Also da hat beispielsweise jemand 8,50 Euro in der Stunde bekommen (macht im Monat 1360 Euro), aber dazu jeden Arbeitstag 40 Euro Auslöse (macht nochmal 800 Euro oben drauf, die er nicht versteuern muss). Und das ist doch gar nicht so übel. Außerdem gibt es auch bei Zeitarbeitern bestimmte Berufsgruppen, die mehr bekommen, etwa Elektriker, die bekommen glaube ich aufgrund irgendeiner Branchenbesonderheit 12 Euro die Stunde, auch in der Zeitarbeit. Und das ist doch nicht wenig.
Wenn du keine Ausbildung hast, dann setzen dich die Firmen als Produktionshelfer oder solche Dinge ein, da bekommst du nicht viel, das stimmt. Und es macht vermutlich auch nicht viel Spaß. Aber da ist eben der Knackpunkt die fehlende Ausbildung. Warum hast du keine? Warum nur ein schlechter Schulabschluss? Es kommt eben auf solche formalen Qualifikationen an, dann hole das doch nach. Man kann sich auch nach mehreren Jahren Berufstätigkeit einen Abschluss anerkennen lassen, da muss man bei der IHK nur noch die theoretische Prüfung machen.
Unsere Gesellschaft funktioniert eben so, dass man eine Ausbildung braucht oder dass man ohne Ausbildung nicht viel bekommt. Das kann man doof finden, aber man kann es nicht ändern. Außer man hat eine super tolle Geschäftsidee und macht sich damit selbstständig. Oder (und das bleibt dir ja immer offen) du lässt es wirklich mit Arbeiten sein und lebst von ALG II und machst vielleicht noch was schwarz nebenbei, das machen auch viele. Ob das nun gut oder schlecht ist, steht mir nicht zu zu beurteilen.
Stellar111 hat geschrieben:Mindestlohn ist auch nicht viel und teilweise reicht es nicht mal zum überleben.
Zum überleben reicht das Gehalt beim Mindestlohn mit einer Vollzeitstelle durchaus, denn 174 Stunden (Monatsschnitt bei einer 40 Stunden Woche) sind 1479 € brutto und davon bleiben dann ca. 1.100 Euro über. Wer mir sagt, davon kann man nicht überleben, der hat schlichtweg keine Ahnung, denn zum überleben braucht man ein Dach über dem Kopf und Lebensmittel und gerade soviel Kleidung und Möbel, das man nicht nackt durch die Gegend läuft und nicht auf dem Boden schläft. Überleben geht. Leben, ist was anderes, natürlich ist bei dem Gehalt nicht jedes Wochenende Party drin, keine drei Urlaube im Jahr und auch keine große Shopping-Touren, aber die braucht man nicht zum überleben.
Und in den Niedriglohnbereich fallen auch bei den Zeitarbeitsfirmen hauptsächlich diejenigen, die keine Ausbildung absolviert haben und sich auch nach Jahren immer noch nicht entsprechend engagieren, um evtl. doch mal 50 Cent die Stunde mehr zu verdienen. Es gibt aber auch Menschen, wenn auch wenige, die damit sogar zufrieden sind, denn denen macht der Job in der Produktion Spaß und sie gehen lieber arbeiten und haben 100 Euro mehr in der Tasche als dem Staat auf der Tasche zu liegen. Selber verdientes Geld ist nunmal was anderes, als das was man in den Hintern geschoben bekommt.
Übrigens bist du auf dem völlig falschen Dampfer, wenn du sagst, Zeitarbeit zahlt nur den Mindestlohn. Aber du siehst eh nur das was du sehen willst. Denn auch Zeitarbeitsfirmen zahlen durchaus Stundenlöhne von 13,14 Euro oder sogar auch über 20 Euro, dafür muß man dann aber eben eine entsprechende Ausbildung, Berufserfahrung und Engagement haben. All das wo du keine Lust zu hast und dich immer wieder in deinen schlechten Noten flüchtest.
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