Ist Umweltschutz wichtiger als Hygienevorschriften?

vom 03.12.2017, 20:10 Uhr

Ich habe heute einen Artikel mit einem Selbstversuch zu plastikfreiem Leben gelesen. Darin wurden auch Einmalverpackungen wie z.B. Coffee-to-go-Becher thematisiert. Man solle doch auf diese verzichten, aber viele Läden befüllen mitgebrachte Behälter gar nicht. Aufgrund von Hygienevorschriften dürfen diese Behälter nicht hinter die Theke. Das gilt auch für Metzger, Bäcker oder die Käsetheke.

Macht das in Zeiten von steigenden Müllbergen Sinn? Was ist wichtiger: Umweltschutz durch mitgebrachte Behälter oder Hygiene? Würdet ihr in einem Laden einkaufen, der mitgebrachte Behälter erlaubt? Man weiß ja nicht, wie gründlich der gereinigt wurde oder ob der Besitzer vielleicht krank ist. Oder ist hier die Industrie gefragt, um innovative Lösungen wie Pfandmehrweg statt to-go-Behälter anzubieten?

» Kriemhild » Beiträge: 47 » Talkpoints: 11,98 »



Ich finde schon wichtig, dass man hier eine umweltfreundliche Lösung findet und jeder in seine mitgebrachten Becher auch etwas gefüllt bekommt. Teilweise geht das ja auch schon. Ich denke, dass man sich es oft einfach noch zu einfach macht und deswegen dann andere Gründe vorschiebt. Immerhin müsste ja auch etwas umgestellt werden, wenn jeder mit seinen eigenen Behältnissen kommt. Sinnvoller finde ich das aber schon und denke, dass es langfristig gesehen einfach so laufen muss und man nicht nur dadurch umweltfreundlicher wird, dass man keine Tüten mehr anbietet.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich sehe die Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln. Auf der einen Seite würde ich es sehr begrüßen, wenn weniger Verpackungsmüll anfallen würde. Die andere Sache mit der Hygiene sehe ich allerdings auch als großes Problem. Ich möchte auch kein Obst und Gemüse kaufen, wo schon von etlichen Leuten angefasst wurde. Hände sind im Supermarkt nun mal nicht steril.

Bei Tests von Einkaufswagenschiebestangen wurde eine erhebliche Keimbelastung festgestellt. Bei Produkten, die ich ohne kochen verzehre, empfinde ich das dann als fast schon ekelhaft, wenn diese von etlichen Leuten berührt wurden. Nüsse oder offene Mehle, zum Beispiel, neigen auch dazu, Schädlinge anzuziehen. Vor allem Vorratsmilben und Mehlwürmer. Einige Produkte verderben auch ohne Plastikverpackung schneller.

Bei Einkäufen von Waren, die nicht direkt für den Kunden zugänglich sind, könnte sehr gut auf mitgebrachte Transportbehältnisse zurückgegriffen werden. Einige Läden bieten eine Art Desinfektion durch UV Licht vor dem Befüllen an. Das ist, finde ich zumindest, eine super Lösung für das Hygieneproblem.

Eine Möglichkeit wäre noch, die Verpackung aus anderen Materialien herzustellen. Gewachstes Papier oder ein Plastikersatz aus Hanf fallen mir da spontan ein. Das „Hanfplastik“ zersetzt sich nach einer Zeit vollkommen umweltfreundlich und bei der Herstellung werden keinerlei schädliche Chemikalien verwendet. Sicherlich gibt es noch eine Vielzahl Alternativen, wenn sich die Industrie ein wenig Mühe geben und neue Wege gehen würde.

Sind wir mal ehrlich, geschälte, in Plastik verpackte Mandarinen oder Äpfel braucht wirklich niemand. Werden solche Produkte nicht gekauft, verschwinden sie auch aus den Regalen. Hier ist der Verbraucher gefragt.

» Bengelchen » Beiträge: 44 » Talkpoints: 6,89 »



Ich finde beides sehr wichtig. Denn wenn man nur auf den Umweltschutz achtet, kann es sein, dass sich Pathogene rasend verbreiten und die halbe Menschheit - im Extremfall - hinwegraffen. Daher finde ich, dass man gerade im Lebensmittelbereich sehr streng auf die Hygienevorschriften achten sollte. Meiner Ansicht nach sollte es da aber alternative Lösungen geben, die nicht nur den Umweltschutz, sondern auch für die Hygiene ganz gut sind. Man muss nur entsprechend danach suchen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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