Wann hinnehmen, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt?

vom 07.02.2018, 18:47 Uhr

Normalerweise äußere ich es schon meistens, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle. Ich werde dann nicht direkt laut und rege mich auch nicht auf, aber ich frage dann einfach nach, weshalb ich beispielsweise anders behandelt werde als andere. Manchmal ist es ja tatsächlich so, dass es gar nicht die Absicht des anderen war oder dass es irgendwelche Gründe gibt, die vielleicht doch einleuchtend sind.

Wenn es sich aber um Personen handelt, die ich nie wieder sehen werde oder Situationen, die ich so auch nie mehr erleben werde und die sich daher auch nicht wiederholen können und die mir auch gar nicht so wichtig sind, dann äußere ich es nicht immer, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle. Wie ist das bei euch?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich sage es schon, wenn ich es so empfinde. Ehrlich gesagt finde ich es einfach unschön dies dann zu schlucken und letztendlich einen Nachteil zu haben, weil man nichts gesagt hat. Wenn man nun aber beispielsweise den Fall hat, dass man als kinderloser Mensch gerne Urlaub haben wollen würde und dann der Kollege mit Kind in den Ferien dann den Urlaub bekommt, dann fühlt man sich vielleicht erstmal ungerecht behandelt, kann die Entscheidung aber auch nachvollziehen, in so einem Fall würde ich dann nichts sagen. Es muss nachvollziehbar sein.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich frage mich in diesem Zusammenhang, wann man von "hinnehmen" sprechen kann. Generell bin ich ein recht phlegmatischer Mensch, der schon lange kapiert hat, dass das Leben nicht fair ist, und dass es in den meisten Fällen der Umwelt piepegal ist, ob ich mich ungerecht behandelt fühle. Und oft genug habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich mich auch gerne beschweren kann oder sonst irgendwie mich "äußern", aber dass das im Endeffekt nichts ändert.

Spontan kann ich mich zwar an etliche Situationen erinnern, in denen ich gegen die ungerechte Behandlung meiner Person protestiert habe, aber ehrlich gesagt an keine Situation, in denen mein Protest tatsächlich dazu geführt hat, dass ich anders behandelt wurde. Eigentlich habe ich mich immer nur selber besser gefühlt, weil ich jemandem die Meinung geigen konnte, und mich in der Hoffnung gewiegt, dass sich an der Gesamtsituation schon etwas ändern wird, wenn sich genügend Leute beschweren.

Aber dass es jemals geheißen hat: "Meine Güte, Frau Gerbera, das geht so natürlich nicht!", kann ich mich nicht erinnern, obwohl ich gerne und oft den Mund aufmache, wenn es meiner Meinung nach ungerecht zugeht, obwohl es anders auch gehen könnte. Ob das schon als "Hinnehmen" zählt, kann ich so auch nicht beurteilen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Bei mir kommt es auf die Situation an und als wie schlimm oder gravierend ich diese empfinde. Wenn ich es schon sehr ungerecht finde, dann sage ich auch etwas. Ansonsten warte ich auch einfach schon ab und schaue, ob das eben noch öfter passiert. Manchmal ziehe ich auch einfach meine Konsequenzen daraus und verhalte mich dann der Person gegenüber auch anders. Aber ich denke, dass es nicht falsch ist, wenn man es anspricht, wenn man meint ungerecht behandelt zu werden. Meistens klärt sich das ja doch recht leicht und schnell auf.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Für mich persönlich kommt es immer auf die Situation an und ob es sehr extrem oder eher belanglos ist. Von Haus aus sage ich eigentlich immer, wenn mir was nicht passt oder wenn ich mich zu unrecht behandelt fühle, aber wenn ich bemerke, das es bei meinem Gegenüber eh keinen Sinn macht, erspare ich mir das auch mal. Bei einigen ist es einfach sinnlos, mit ihnen darüber zu reden, da sie es erstens, entweder nicht nachvollziehen können, oder zweitens, ich sehe die Person eh nie wieder.

Auf jeden Fall werde ich meine Konsequenzen daraus ziehen und die Person, die mich zu unrecht schlecht behandelt hat, nicht mehr in meinen Freundes- oder Bekanntenkreis behalten. Aber wie sagt man so schön, nur wer redet, dem kann geholfen werden und vielleicht war es ja auch unbewusst von dem Gegenüber. Das kann man natürlich nur erfahren, wenn man miteinander redet.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Gerbera hat geschrieben:Und oft genug habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich mich auch gerne beschweren kann oder sonst irgendwie mich "äußern", aber dass das im Endeffekt nichts ändert.

Diese Erfahrung habe ich ebenfalls machen müssen. Daher finde ich, dass es nichts bringt, sich immer zu beschweren. Man muss eben abwägen, ob sich der "Kampf" auch tatsächlich lohnt oder ob man seine Energie und Zeit lieber für andere Dinge aufwenden sollte. Das sollte der Einzelfall entscheiden. Daher halte ich es für ziemlich naiv, wenn man davon ausgeht, dass eine entsprechende Beschwere über ungerechte Empfindungen und Behandlungen direkt etwas bringen würde. Wer das wirklich denkt und glaubt, lebt meiner Ansicht nach in einer realitätsfernen Scheinwelt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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